Handelsblatt-Stahlmarkt: Stahlboom in Zeiten hoher Rohstoff-Preise
(4.1.2011) Mit einer prognostizierten Rohstahlproduktion von etwa 44 Millionen Tonnen im Gesamtjahr 2010 hat die deutsche Stahlindustrie den Einbruch aus den Jahr 2009 schneller überwunden als erwartet. Angesichts eines gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs, guter konjunktureller Aussichten bei den wichtigsten Kundenbranchen und moderater Lagerbestände geht die Wirtschaftsvereinigung Stahl für 2011 von einer weiter steigenden Stahlkonjunktur aus. Getrübt werden die guten Aussichten allerdings durch einen massiven Anstieg der Rohstoffkosten. Vor allem die Eisenerzpreise erreichten 2010 ein noch unbekanntes hohes Niveau und stiegen allein im ersten Kontraktquartal um 91 Prozent.

Rohstoffstrategie der Bundesregierung
Auf der 15. Handelsblatt Jahrestagung "Stahlmarkt 2011" (22. und 23. Februar 2011, Düsseldorf) werden wohl die Auswirkungen der hohen Rohstoffkosten auf die weitere Entwicklung der Stahlpreise und der Stahlkonjunktur im Zentrum der Diskussionen stehen - zumal die Bundesregierung die sich zuspitzenden Probleme bei den Rohstoffen offenbar bereits erkannt und eine Rohstoffstrategie formuliert hat. Staatssekretär Jochen Homann (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) soll in Düsseldorf entsprechend die Industriepolitik für den Stahlstandort Deutschland erläutern und die Herausforderungen sowie Chancen der energieintensiven Industrie durch den Klimaschutz thematisieren.
Das Wachstumsrisiko Ressourcenverfügbarkeit will auch Prof. Dr. Michael Hüther (Institut der deutschen Wirtschaft) in seiner Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Perspektiven für 2011 aufgreifen. Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl Hans Jürgen Kerkhoff will die globalen Rahmenbedingungen der deutschen Stahlindustrie erläutern und von der aktuellen Lage in Deutschland berichten. Die Perspektiven für den deutschen Stahlmarkt im internationalen Zusammenhang wird auch Dr. Jost A. Massenberg (ThyssenKrupp Steel Europe AG) aufzeigen.
Creating Competitive Advantage

"Die Risikoanalyse ist Basis für die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsmodells von Unternehmen, insbesondere mit Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit", stellt Erwin Bronk (PwC AG) bereits im Vorfeld der Veranstaltung fest. Der Stahl-Experte will Kriterien für Unternehmen der Branche nennen, mit denen sich diese trotz hoher Rohstoffpreise sowie steigender Umweltanforderungen am Markt behaupten können. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für einen neuen Player auf dem europäischen Markt will Dr. Karl-Ulrich Köhler (Tata Steel Europe Ltd.) vorstellen - zur Erinnerung siehe auch Beitrag "Corus startet den Markenwechsel zu Tata Steel" vom 5.10.2010.
Energie- und Stahlpreise
Die Volatilität der Stahlpreise und die Bedeutung der Energiepreise und des CO₂-Emissionshandels werden die Themen der beiden großen Podiumsdiskussionen sein. Hier sollen unter anderen ...
- Jörg Grzella (Salzgitter Flachstahl GmbH) und Adam Mammon (Credit Suisse International) über Instrumente diskutieren, mit denen die Volatilität zu managen ist, sowie
- Dr. Hanns-Ferdinand Müller (RWE Vertrieb AG), Fransjosef Schafhausen (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) und Dr. Ing. Dr.-Ing. h.c. Volker Schwich (Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.) über die Energiepreisentwicklungen reden.
Die Handelsblatt Jahrestagung "Stahlmarkt" hat sich in den letzten 15 Jahren als Frühjahrs-Treffpunkt der deutschen und internationalen Stahlwirtschaft etabliert und Teilnehmern und Referenten als eine der besten Veranstaltungen im Stahlbereich gelobt. "Eine sehr gute Gelegenheit mit anderen Marktteilnehmern in den Dialog zu treten", so ein Teilnehmer. Positiv wird seit Jahren auch die "360 Grad-Perspektive" von Rohstoff über Produktion und Finanzierung bis zum Kunden bewertet.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
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