Neue Baumaterialpreiswelle rollt an
(29.8.2010) "Mit der Belebung der Weltkonjunktur rollt eine neue vom Ausland getriebene Baumaterialpreiswelle auf die deutsche Bauwirtschaft zu. Wie schon vor zwei Jahren stehen die Unternehmen vor dem Problem, unkalkulierbare Risiken in ihre Angebote einpreisen zu müssen. Wir brauchen deshalb so schnell wie möglich eine grundlegende Reform der Stoffpreisgleitklauseln." Diese Auffassung vertrat am 24. August 2010 in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, anlässlich der Veröffentlichung der Erzeugerpreise durch das Statistische Bundesamt:
- Die Preise für Metalle waren im Juli dieses Jahres im Vorjahresvergleich um mehr als 19 Prozent gestiegen,
- Breitflachstahl hatte sich binnen Jahresfrist um 24 Prozent verteuert,
- für Betonstahl mussten die Bauunternehmen sogar fast 44 Prozent mehr zahlen.
Stoffpreisrisiken fair verteilen
Knipper betonte, dass vor allem die starken Preisschwankungen den Unternehmen schwer zu schaffen machen. Es sei niemandem damit gedient, diese Risiken einseitig auf die bauausführende Wirtschaft abzuwälzen. "Wir brauchen eine faire Teilung der Risiken zwischen Auftragnehmern und Auftraggebern."
Stoffpreisgleitklauseln möglichst schnell überarbeiten
"Stark schwankende Rohstoffpreise dürfen nicht zu einem Risiko für den noch labilen gesamtwirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland werden", warnte Knipper. Der Hauptverband stehe deshalb im Gespräch mit der Bundesregierung über eine grundlegende Reform der Stoffpreisgleitklauseln. Die bisher üblichen Anmeldeverfahren beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hätten sich als zu aufwändig, vor allem aber als zu langwierig erwiesen. Die angestrebte Reform sollte zugleich als Vorbild für ähnliche Regelungen mit Ländern und Kommunen, aber auch mit privaten Auftraggebern dienen. Knipper: "Die Baupreise sind in den vergangenen 12 Monaten nur leicht gestiegen. Spielräume, die Stoffpreisschwankungen über Baupreiserhöhungen aufzufangen, bestehen in der auch weiterhin angespannten Wirtschaftslage derzeit nicht."
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