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ifo Konjunkturtest: Baupreise ziehen weiter an, aber...

(29.8.2010) Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe eingetrübt. Die Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so gut wie im Juli. Der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sahen sie zudem deutlich weniger zuversichtlich entgegen.

Geschäftslage und -erwartungen im Bauhauptgewerbe ifo Konjunkturtest. 25/08/2010 August 2010; Salden, saisonbereinigt

Der Ausnutzungsgrad der Geräte stagnierte bei 70% (saison- und witterungsbereinigt); vor Jahresfrist waren die Kapazitäten um 3 Prozentpunkte schlechter ausgelastet. Im Durchschnitt der Bausparten waren die Auftragsreserven mit 2,4 Monaten (saison- und witterungsbereinigt) genauso groß wie im Juli sowie vor einem Jahr. Rund 30% der Testfirmen zeigten sich mit ihrer Auftragssituation unzufrieden, ebenso viele meldeten Behinderungen der Bautätigkeit. Jeder Fünfte klagte über Auftragsmangel, nur vereinzelt wurden dagegen ungünstige Witterungseinflüsse sowie Arbeitskräftemangel als Grund für Behinderungen angegeben.

Die Firmenmeldungen deuten darauf hin, dass die Preise leicht angehoben werden konnten. Für die nächsten Monate rechneten die Testteilnehmer mit weiter steigenden Preisen. Die Unternehmen beabsichtigen, ihren Personalbestand in den nächsten Monaten geringfügig aufzustocken.

Im Hochbau hat sich das Geschäftsklima sichtlich abgekühlt.

Die Lageurteile fielen im öffentlichen Hochbau, vor allem aber im gewerblichen Hochbau, deutlich schlechter aus als noch im Juli. Die im Wohnungsbau tätigen Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage besser als im Vormonat und im Vergleich mit den beiden anderen Hochbausparten fielen ihre Lageurteile merklich günstiger aus. Die Geschäftserwartungen waren allerdings in allen drei Hochbausparten weniger optimistisch als zuletzt.

Die Reichweite der Auftragsbestände verlängerte sich im Wohnungsbau sowie im gewerblichen Hochbau um jeweils 0,1 Monate auf 2,2 bzw. 2,7 Monate und stagnierte im öffentlichen Hochbau bei 2,3 Monaten. Im Durchschnitt der Hochbausparten wiesen die Unternehmen Auftragspolster in Höhe von 2,4 Monaten auf (August 2009: 2,1 Monate). Per Saldo bezeichnete knapp ein Viertel der befragten Firmen die Auftragsbestände als zu klein; vor einem Jahr waren es noch fast doppelt so viele. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten verharrte bei 71% - vor einem Jahr waren es lediglich 68%.

Die Testergebnisse lassen erkennen, dass die Preise, vor allem im Wohnungsbau, heraufgesetzt werden konnten. Die Unternehmen gingen davon aus, dass sich auch in den nächsten Monaten Möglichkeiten für Preiserhöhungen ergeben werden.

Im Tiefbau hat sich das Geschäftsklima ein wenig verschlechtert

... und ist weiterhin ungünstiger als im Hochbau. Sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftsaussichten wurden von den Testfirmen nicht mehr ganz so günstig wie im Juli eingeschätzt. Der Auslastungsgrad des Maschinenparks war mit 67% geringfügig niedriger als im Vormonat, vor Jahresfrist waren die Geräte zu 66% im Einsatz.

Im Straßenbau verkürzte sich die Reichweite der Auftragsbestände von 2,4 auf 2,2 Monate und im sonstigen Tiefbau von 2,6 auf 2,5 Monate. Im Durchschnitt der Tiefbausparten reichten die Auftragsreserven für 2,4 Produktionsmonate - 0,3 Monate weniger als vor einem Jahr. Den Firmenangaben zufolge hielten sich im Berichtsmonat Preisanhebungen und -senkungen in etwa die Waage. Die Testteilnehmer gingen davon aus, dass es in den nächsten Monaten etwas größere Preiserhöhungsspielräume geben wird.

Exkurs: Bauwirtschaft (Ost)

In den neuen Bundesländern trübte sich das Geschäftsklima ebenfalls ein. Die befragten Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so gut wie im Vormonat. Auch ihre Erwartungen für das nächste halbe Jahr fielen merklich zurückhaltender aus als im Juli; dies gilt vor allem für die im Hochbau tätigen Firmen. Bei der Kapazitätsauslastung wurde exakt das Vormonatsniveau erreicht; mit 72% waren die Maschinen und Geräte auch deutlich besser ausgelastet als im Vorjahr (69%).

Die Auftragsreserven schrumpften im Durchschnitt der Bausparten von 2,1 auf 2,0 Monate (saison- und witterungsbereinigt); im August des vorigen Jahres meldeten die Firmen ähnlich hohe Auftragsbestände. Von dieser negativen Entwicklung konnte sich lediglich der Wohnungsbau abkoppeln; hier kletterten die Auftragsreserven von 1,7 auf 1,9 Monate. Den Firmenmeldungen zufolge zogen die Preise an. Für die kommenden Monate gingen die Testfirmen ebenfalls von weiteren Preisanhebungen aus. Die Unternehmen dürften vereinzelt ihren Personalbestand erhöhen.

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