Neuer Grenzwert für Blei im Trinkwasser: Informationspflicht für Vermieter
(16.12.2013) Am 1. Dezember 2013 trat ein neuer Grenzwert für Blei im Trinkwasser in Kraft. Pro Liter Wasser dürfen seitdem nicht mehr als 0,010 mg Blei enthalten sein. Da die Werte in Bleileitungen in der Regel höher sind, müssen diese gegen Rohre aus besser geeigneten Werkstoffen ausgetauscht werden. Mit dem neuen Grenzwert werden Bleirohre als Trinkwasserleitung quasi unbrauchbar.
Die Trinkwasserverordnung aus dem Jahre 2001, die am 1.1.
Die Hausanschlussleitungen sind in der Regel in der Verantwortung des
Wasserversorgers und können nur durch diesen ausgetauscht werden. Die Rohre der
Trinkwasser-
Informationspflicht für Wasserversorger und Vermieter
Sollten als Hausanschlussleitungen oder im Gebäude noch Bleirohre vorhanden sein, müssen die betroffenen Verbraucherinnen und Verbraucher ab dem 1.12.2013 darüber schriftlich oder per Aushang informiert werden - auch wenn der Blei-Grenzwert nicht überschritten wird! Diese Information ist für bestimmte Risikogruppen wichtig. So gilt zum Beispiel für Schwangere und Kleinkinder die Empfehlung, kein Leitungswasser, das Blei enthält, zu trinken oder Speisen zu essen, für deren Zubereitung solches Wasser verwendet wird. Nach Möglichkeit sollten diese Gruppen auf abgepacktes Wasser zurückgreifen.
Blei ist ein Nerven- und Blutgift, das sich im Körper anreichern und besonders die kindliche Entwicklung des Nervensystems beeinträchtigen kann. Deshalb sind schwangere Frauen, Ungeborene, Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet und vor der Aufnahme von Blei zu schützen.
Auch andere Installationswerkstoffe, zum Beispiel verzinkter Stahl oder Kupferlegierungen, können Blei ins Trinkwasser abgeben. Das UBA führt in einer Empfehlung diejenigen trinkwasserhygienisch geeigneten Werkstoffe auf, für die nachgewiesen wurde, dass sie nicht zu einer Überschreitung des neuen Blei-Grenzwertes führen - siehe Liste trinkwasserhygienisch geeigneter metallener Werkstoffe). Bei der Erstellung neuer Installationen und bei Instandhaltungsmaßnahmen sollte darauf geachtet werden, dass nur die in der Empfehlung aufgeführten metallenen Werkstoffe verwendet werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Wieland bestätigt UBA-Konformität für all seine Sanitärwerkstoffe (13.3.2018)
- Aqcuarin seit Januar 2016 auf der UBA-Hygieneliste für Sanitärwerkstoffe (4.5.2016)
- Verband der Rohrinnensanierer hält Warnung vor Relining-Verfahren für unberechtigt (9.6.2015)
- Chemikalien im Trinkwassersystem nach Rohrsanierung per Relining-Verfahren (7.6.2015)
- Wieland mit Cuphin und Aqcuarin auf bleifreier/bleiarmer Sanitärwerkstoff-Mission (25.3.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- wasserschnelltest.de: Neuer Laborservice für Verbraucher (3.9.2013)
- Hygienisch geeignete Sanitärwerkstoffe gemäß aktueller UBA-Liste (23.4.2013)
- „Die ganze Welt der Trinkwasserhygiene“ im neuen Praxisratgeber von Honeywell (23.4.2013)
- HyTwin: Neues Hygiene-System von Schell und Kemper verhindert Stagnation in Trinkwasserleitungen (22.3.2013)
- Leicht nachrüstbares, optimiertes Easytop-Probenahmeventil mit Sanpress-T-Stück (22.3.2013)
- Überarbeitete Trinkwasserverordnung: Was ist wann von wem zu tun? (10.1.2013)
- Änderungen der Trinkwasserverordnung für sichere Trinkwasserqualität in Gebäuden (1.11.2011)
siehe zudem:
- Trinkwasserinstallation und Trinkwasserhygiene im Sanitärtechnik-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Trinkwasser, Sanitärinstallation und Sanitärtechnik bei Baubuch / Amazon.de