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Wie ein Hotelneubau respektvoll mit der Natur umgeht - u.a. dank Fassadenkeramik

(19.6.2014) Das Gefühl, dass es „fast ein Jammer ist, diese wunderbare Landschaft durch einen Neubau zu stören“, soll den gesamten Planungsprozess geprägt haben. Und so realisierten die Architekten ein ebenso markantes wie respektvoll in den park­artigen Campus der University of Nottingham eingefügtes Hotel, bei dem die Nutzung erneuerbarer Energien und natürliche Baustoffe wie z.B. Fassadenkeramik von Agrob Buchtal eine besondere Rolle spielen.

Das Orchard Hotel befindet sich westlich des Stadtzentrums von Nottingham, zwi­schen dem East Midlands Conference Centre und dem University Park Campus (sie­he Google-Maps), inmitten eines weitläufigen, sanfthügeligen Parks mit altem Baum­bestand und üppigen Obstgärten (engl.: Orchard). Wesentlicher Entwurfsgedanke des nach einem gewonnenen Wettbewerb beauftragten Büros RHWL Architects aus London war die möglichst verträgliche Einbettung des 200-Betten-Hotels in die Land­schaft. Aus diesem Grund lösten die Planer das Bauvolumen in drei locker nebenei­nander gruppierte Gebäudeschichten auf, die es ermöglichen, dass die nach Osten ansteigenden Grünflächen gleichsam durch das Hotel hindurch fließen:

Der Eindruck von Offenheit und Naturverbundenheit wird vor allem mit dem mittigen Atrium erzielt - durch großflächige Glasfassaden sowie ein Glasdach, das von einer wellenförmigen Holzkonstruktion überspannt wird.

Die expressive Geste dieses Lärchenholztragwerks markiert den Haupteingang und steht zugleich symbolhaft dafür, dass die Lobby mit Bar, Restaurant und Bibliothek auch für Passanten offen ist, die vom gegenüber liegenden Konferenz-Zentrum zum Campus der University of Nottingham gelangen wollen.

Im Gegensatz zur verglasten Eingangshalle erscheinen die bei­den seitlichen Zimmertrakte als eher massive Baukörper, die den Hotelgästen das Gefühl von Geborgenheit vermitteln wol­len. Unterstrichen wird diese Wirkung durch einen Naturstein­sockel aus regionalem Kieselsandstein, der die Gebäude fest im Boden „verankert“.

Ebenso prägend ist in diesem Zusammenhang aber auch die keramische Fassadenbekleidung, die eine Gesamtfläche von rund 2.500 m² umfasst. Sie besteht aus über 180 verschiede­nen Produktvarianten, die zwischen 19 und 90 cm lang und jeweils 15 cm hoch sind.

Ursprünglich sahen die Architekten eine Holzverkleidung vor, die allerdings aufgrund des zu erwartenden hohen Unterhalts­aufwands nicht realisiert wurde. Die Keramikfassade aus un­regelmäßig angeordneten, horizontalen Streifen in drei pro­jektspezifisch entwickelten Brauntönen sollen die Architekten gleichwohl nicht als Vortäuschung einer Holzstruktur gewählt haben, sondern vielmehr als Reverenz an die geologischen Schichtungen der von Sandsteinfelsen geprägten Umgebung.

Die keramische Fassade trägt zum monolithischen Erschei­nungsbild des Gebäude-Ensembles bei: Einerseits durch auf Gehrung geschnittene Gebäudeecken mit geringen Spaltma­ßen,andererseits durch das Befestigungssystems KeraTwin K20, das die Montage mit verdeckten Klammern erlaubt (sie­he dazu auch Beitrag „Neues Fassadensystem von Agrob Buchtal für Keramikfliesen“ vom 6.1.2010).

Zusammen mit einem innovativen energetischen Konzept (z.B. mit Photovoltaik, Erdwärme-Pumpen und Kraft-Wärme-Kopp­lung) haben nicht zuletzt die aus natürlichen Rohstoffen ge­fertigten Keramikplatten dazu beigetragen, dass das Orchard Hotel ein BREEAM-Gebäudezertifikat der Note „excellent“ er­ringen konnte.

Weitere Informationen zu Fassadenkeramiken können per E-Mail an Agrob Buchtal angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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