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Außergewöhnliche Fassaden aus Belgrano-Naturstein

(11.12.2013) Die Fassade ist das Aushängeschild eines Gebäudes, weshalb ihr in der Architektur eine besondere Bedeutung zukommt. Oftmals sollen zudem prestigeträch­tige Objekte die gesamte Umgebung aufwerten, ohne jedoch einen zu starken Bruch zu erzeugen. Bei anderen Bauten wiederum steht der Gedanke im Vordergrund, ihre Funktion optisch nach außen zu tragen. Mit der Planung untrennbar verbunden ist die Wahl des Baustoffs. Immer häufiger entscheiden sich Architekten für Naturstein, weil dieser ein nahezu grenzenloses Gestaltungsspektrum bietet und gleichzeitig ver­gleichsweise robust ist. Aufgrund des geringen Primärenergiebedarfs und der langen Haltbarkeit verfügen Natursteinfassaden zudem über eine deutlich bessere Ökobilanz als beispielsweise Glasfassaden.

Zu den jüngsten realisierten Projekten zählen die Fellini Residences am Gendarmen­markt in Berlin, ein luxuriöses Wohnhaus im italienischen Stil (Bild oben). Die histori­schen Fassaden sind an der Straßenseite bis zum Kranzgesims in beigen Sandstein­platten aus dem Belgrano-Sortiment verkleidet, von denen das Berliner Fachhandels­unternehmen Besco rund 2.000 m² in vielen unterschiedlichen Formaten und stark variierenden Sichtkanten lieferte. Auch die Fenster- und Türgewände sowie die Sohl­bänbänke und Winkel-/Eckplatten wurden aus dem mediterran anmutenden Stein ge­fertigt. Aufgrund der barocken Gestaltung mit vielen Details und weil es sich bei fast jeder Platte um ein Unikat handelte, sei die Herstellung dieser Elemente laut Besco „eine besondere Herausforderung“ gewesen.

In krassem Gegensatz zu den Fellini Residences steht der Magazinneubau des Landes­hauptarchivs Sachsen-Anhalt in Magdeburg. Aufgrund seiner Funktion als Dokumen­tenlager mit besonderen klimatechnischen Anforderungen ist der Monolith komplett fensterlos.

Die Fassade besteht aus quadratischen hell- und dunkelgrauen Basaltplatten aus dem Belgrano-Sortiment, die mit 91,7 x 91,7 cm alle exakt die gleiche Größe besitzen. Die unterschiedlichen Farbtöne sind das Ergebnis spezieller Oberflächenbearbeitungen:

  • feingeschliffen bei den dunkelgrauen sowie
  • geflammt und gebürstet bei den hellgrauen Platten.

Zudem entsteht durch die abweichenden Plattenstärken von 3 cm und 5 cm eine dreidimensionale Optik. Das Gesamtbild wirkt wie eine systematische und komplexe Anordnung von Daten­fragmenten und verweist somit auf den Inhalt des Gebäudes. Der technisch größte Aufwand bei der Plattenherstellung lag zum einen in dem für Basalt schwer umsetzbaren Format und zum anderen in der Beachtung extrem geringer Maßtoleranzen als Voraussetzung für ein einheitliches Kreuzfugenbild.

Auch beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin lag die geplante Plattengröße der Basaltfassade im grenzwertigen Bereich. Die über 200 verschiedenen polygonalen Formate machten außerdem eine hohe Verarbei­tungs-Präzision erforderlich, weshalb die Herstellung nicht nur mit automatischen Sä­gen, sondern zum Teil auch manuell erfolgte.

Bei rund 2.100 m² stellte die Herstellung der Platten vor allem auch deshalb eine Herausforderung dar, weil die Kantenlängen stark variieren und jede Platte bis zu vier Schrägschnitte un­terschiedlicher Länge aufweist. Durch die Verlegung mittels Ankertechnik auf mehreren Ebenen und in verschiedenen Tie­fen entstand eine außergewöhnliche Fassadenverkleidung mit räumlicher Tiefenwirkung.

Besco hat laut eigenen Angaben mit seinem Belgrano-Stein bereits über 1.000 Großprojekte in ganz Deutschland realisiert. Die Gewinnung und Herstellung des asiatischen Steins werde vor Ort von eigenen Inspektionsteams überwacht und jede La­dung vor der Verschiffung stichprobenartig überprüft. Als Part­ner von Win=Win Fair Stone verspricht das Unternehmen au­ßerdem, dass keinerlei Kinderarbeit stattfindet.

Weitere Informationen zu Fassaden aus Belgrano-Natur­stein können per E-Mail an Besco angefordert werden.

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