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Philips LiFi: Lokale Breitbanddatenübertragung per Licht

(2.7.2018; Light+Building-Bericht) Philips Lighting bietet künftig mit Light Fidelity (LiFi) eine Technologie an, die eine qualitativ hochwertige LED-Beleuchtung mit einer Breitband-Daten­über­tra­gung kombiniert.

LiFi reklamiert einige interessante Vorteile gegenüber WLAN (WiFi) für sich: So lässt es sich auch dort einsetzen, wo Funkfrequenzen andere Geräte stören könnten (z.B. in Krankenhäusern) oder gar nicht funktionieren (z.B. unter Wasser). Weitere Anwendungsfälle sind beispielsweise Umgebungen mit hohen Sicherheitsanforderungen wie das Backoffice eines Finanzinstituts oder einer staatlichen Dienststelle. LiFi gilt als zusätzliche Sicherheitsebene, weil Licht keine festen Wände durchdringen kann und ein direkter Sichtkontakt zum Licht benötigt wird, um auf das Netzwerk zuzugreifen.

Und während es bei den Funkfrequenzbereichen bei der Datenübertragung zunehmend zu Engpässen kommt, ist das sichtbare Lichtspektrum eine ungenutzte Ressource mit großer Bandbreite für eine stabile Verbindung von mehreren IoT-Geräten gleichzeitig.

Wie funktioniert LiFi?

Jede Leuchte ist mit einem integrierten Modem ausgestattet, das das Licht in einer Weise moduliert, die für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Das Licht wird durch einen LiFi USB-Schlüssel/Dongle erkannt, der in der Anschlussbuchse des Notebooks oder Tablets steckt. In Zukunft könnte diese Technologie auch in Notebooks und Geräten integriert sein.

Bitte , um dieses Video anzusehen.
Introducing LiFi technology (Quelle: Philips Lighting)

Der USB-Dongle kann nicht nur Daten von der LiFi-Leuchte empfangen, sondern auch über eine Infrarotverbindung an die Leuchte zurücksenden. Mit LiFi-fähigen Leuchten ergibt sich für den Nutzer ein doppelter Nutzen: Er erhält ein hochwertiges, energieeffizientes LED-Licht und eine sichere und schnelle Netzverbindung.

Philips Lighting verspricht eine Geschwindigkeit von 30 Megabytes pro Sekunde (MB/s) ohne Abstriche bei der Lichtqualität. Zum Vergleich:

  • Der WLAN-Standard 802.11n (offiziell standardisiert im Oktober 2009) kommt auf eine Netto-Durchsatzrate von 5 bis 240 MBit/s - was 0,625 bis 30 MB/s entspricht
  • WLAN 802.11ac (offiziell standardisiert Ende 2013 ) schafft in der Praxis max. 660 MBit/s (82,5 MB/s).

Die französische Immobilieninvestmentgesellschaft Icade testet derzeit die Technologie in ihrem Smart Office in La Defence, Paris. „LiFi hat das Potenzial, die Bürowelt grundlegend zu verändern. Als Marktführer in unserer Branche wollten wir die Möglichkeiten dieser Technologie für bestehende und zukünftige Kunden erforschen. Wir möchten die Technologie in unserem intelligenten Büro in La Defence präsentieren. Neben einer stabilen Datenverbindung ist daher auch die Lichtqualität für uns sehr wichtig“, erklärt Emmanuelle Baboulin, Leiter der Commercial Property Investment Division bei Icade.

Weitere Informationen zu LiFi und LiFi-fähigen Leuchten können per E-Mail an Philips Lighting angefordert werden.

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