Neue EU-Regeln zu Energieverbrauch und Reparaturfähigkeit von Haushaltsgeräten
(16.12.2019) Für Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Leuchten bzw. Leuchtmittel gelten in der EU bald neue Regelungen. Die Europäische Kommission hat am 5. Dezember entsprechende Verordnungen veröffentlicht. Damit soll der Verbrauch von Strom und Wasser weiter gesenkt und die Idee der Kreislaufwirtschaft gestärkt werden. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat an den Neuregelungen mitgewirkt.
Die Ökodesign-Richtlinie regelt innerhalb der EU die Mindestanforderungen für die umweltgerechte Gestaltung von energieverbrauchsrelevanten Geräten. Haushaltselektrogeräte, die ab Frühjahr bzw. Herbst 2021 für den europäischen Markt produziert oder importiert werden, müssen demzufolge ihren Energieverbrauch weiter senken.
Die Regelungen umfassen erstmals auch Anforderungen an die Reparatur- und Recyclingfähigkeit. Dadurch soll die Lebensdauer der Geräte verlängert sowie ihre Wartung, Wiederverwendung und Verwertung erleichtert werden. Die Hersteller müssen deshalb viele Ersatzteile bis zu zehn Jahre nach dem letzten Inverkehrbringen eines Modells vorhalten, ebenso die Reparaturanleitungen.
Vorerst keine Geräte in der Effizienzklasse A
Ab März 2021 sind Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Monitore und Fernsehgeräte mit einem neuen Energieetikett auszuweisen. Das gleiche gilt ab September 2021 für Leuchtmittel.
Die "Plusklassen" verschwinden und die Skala reicht wieder von A bis G. Die Effizienzklasse A bleibt zunächst frei. Ein Anreiz für die Hersteller, um durch weitere Innovationen in den nächsten Jahren wieder in die Spitzenklasse zu kommen. Die bekannte Farbabstufung von Rot bis Dunkelgrün bleibt in neuem Design erhalten. Bestandteil der Etiketten wird ein QR-Code: So ist es künftig möglich, mit einem Smartphone zusätzliche Informationen zum jeweiligen Gerät auszulesen.
Nach Schätzung der EU-Kommission werden durch die Neuregelungen bis 2030 pro Jahr rund 167 Terawattstunden Energie eingespart. Das entspricht dem Jahresverbrauch Dänemarks oder über 46 Millionen Tonnen CO₂.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Gründe für den Unterschied zwischen Energiebedarf und Energieverbrauch? (19.9.2022)
- „plug + go“-Konfigurator von Jung für vorkonfigurierte Elektroinstallationen (14.9.2021)
- Schluss mit den Plussen beim neuen Energielabel für Lichtquellen (4.8.2021)
- ZSW und BDEW: Erneuerbare Energien deckten 2020 gut 46% des Stromverbrauchs (4.1.2021)
- „Virtual Light+Building Experience“ à la Gira (19.4.2020)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Neuer Ausstattungscheck für eine zeitgemäße Elektroinstallation (16.12.2019)
- Effizienz und Langlebigkeit von Haushaltsgeräte (Bauletter vom 1.2.2019)
- EU-Energielabel mit geänderter Skala für neue Heizungen (23.1.2019)
- Wie gestalten die Deutschen ihre private Energiewende? (13.8.2019)
- Stromspiegel für Deutschland 2019 (27.2.2019)
- Wie verteilt sich der Stromverbrauch in einem Privathaushalt, und wie lässt er sich senken? (31.1.2019)
- Zwischen G und A+++: Verwirrung bei den europäischen Energielabeln (3.9.2017)
- Geräteverschleiß: Wann es sinnvoll ist, kaputte Haushaltsgeräte zu reparieren (Bauletter vom 30.3.2017)
- psychologische Obsoleszenz (Bauletter vom 16.5.2016)
- Faktencheck Obsoleszenz (Bauletter vom 2.3.2015)
- test: Obsoleszenz von Produkten lässt sich nicht belegen (Bauletter vom 1.9.2013)
- Umweltausschuss gegen Mindestnutzungsdauer für technische Geräte (Bauletter vom 15.5.2013)
siehe zudem:
- Elektroinstallation im Haustechnik-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Elektroinstallation bei Baubuch / Amazon.de