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Neues „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“: Sendehalle von Radio Europe 1


  

(20.9.2021) Mehr als 2.500 m² ohne jede Stütze, nur gefasst von gläsernen Wänden, darüber schwebend, über 80 m weit gespannt, eine geschwungene Schale, deren Beton gerade einmal fünf, sechs Zentimeter dick ist - die Sendehalle von Radio Europe 1 in Berus im Saarland (siehe Google-Maps) war und ist ein ganz besonderes Bauwerk. Daher ehren die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer des Saarlandes in Anwesenheit von Bundesministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den muschelförmigen Glasbau am 24. September 2021 mit dem Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“.

Geplant auf der grünen Wiese inmitten der Hochebene am Sauberg, war der Name des Senders Programm: Das „Centre émetteur de radio-télévision Europe no 1“ sollte nichts weniger als die Nummer Eins und eine der größten Rundfunkanstalten werden. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen (auch an das Gebäude) und der Weg dorthin sehr lang. Mehr als einmal stand das Projekt kurz vor dem Aus.

Foto © Marco Kany 

Die Besonderheit der verglasten Halle war, dass der 86,5 x 46 m große, freitragende Bau aus Beton sein sollte. Die Herausforderung des Projekts zeigt sich auch daran, dass gleich drei namhafte Ingenieure mit der Errichtung der Sendehalle betraut werden mussten, um allen Ansprüchen zu genügen:

  • Bernhard Laffaille und Eugène Freyssinet, zwei Pioniere des Schalenbaus, sowie
  • Pierre Xercavins, einer der bekanntesten französischen Ingenieure seiner Zeit.

Heute ist es still geworden in dem einstigen Sendezentrum, aber die große herzmuschelförmige Halle hat nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt.

Alle technischen und historischen Hintergründe zur Sendehalle in Berus sind in der Publikation von Werner Lorenz, Bernard Espion zusammengefasst, die in der Schriftenreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ erscheint. Seit 2007 erhielten 28 Bauwerke eine solche Auszeichnung.

Die Auszeichnungsreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ wird unterstützt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“.

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