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Fenster- und Außentürenmarkt liegt 2022 deutlich im Minus – Absatzrückgang setzt sich auch in 2023 fort

(12.5.2023) Der Fenstermarkt in Deutschland ging 2022 um 2,0% zurück und wird voraussichtlich 2023 deutlich um weitere 4,5% zurückgehen. Der Absatz in Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m) geht somit von 15,8 Mio. FE im Jahr 2021 über 15,5 Mio. FE in 2022 auf 14,8 Mio. FE im Jahr 2023 zurück. Die Prognose berücksichtigt, aufbauend auf dem bisherigen Erhebungsmodell, die derzeitigen Auswirkungen der stark gestiegenen Beschaffungspreise, der Inflation, des Zinsanstieges sowie insgesamt die Verunsicherung der Verbraucher, derzeit zu investieren. 

Im Außentürenmarkt gibt es 2022 ebenso einen Rückgang von 2,5%, der sich 2023 laut Prognose auf ein Minus von 5,8% erhöht. Sowohl im Fenster- als auch im Außentürenmarkt sind allerdings im Jahr 2023 deutliche Verschiebungen der Marktanteile vom Neubau zur Sanierung gegeben. So gehen in beiden Marktsegmenten die Prognosen für 2023 davon aus, dass der Neubau im Wohnbereich um mehr als 15% einbricht.

Die aktuellen Fenstermarktzahlen im Überblick, Stand April 2023 (Bild: Heinze / VFF) 

Erwartungen trüben sich für 2023 mehr und mehr ein

Wurden in der Vorgängerstudie vom Oktober 2022 zunächst noch leichte Rückgänge für 2023 erwartet, so trübt sich die Markterwartung für 2023 nun doch deutlich ein. Entgegen der bisherigen Erwartung ist schon 2022 die Sanierung insgesamt um 2,6% zurück-gegangen. Und 2023 wird die Sanierung auch nur leicht um 1,2% zunehmen. Die hohe Verunsicherung bezüglich ordnungsrechtlicher Vorgaben, aber auch die Frage, ob und in welcher Höhe zukünftig Förderungen in der energetischen Sanierung möglich sein werden, lassen mögliche Investoren derzeit Ihre Entscheidungen zurückstellen.

Es bleibt die weitere Entwicklung beim GEG und BEG abzuwarten sowie der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine mit möglichen Versorgungsunterbrechungen, aber auch den geplanten Wiederaufbauprogrammen für die Ukraine. Die Marktdaten werden dann im Herbst im Oktober 2023 entsprechend anzupassen sein. Der aktuelle Bericht mit allen Detailanalysen und Auswertungen wird Ende Mai 2023 erscheinen.

Rückgang bei Baugenehmigungen mindert Fensterabsatz

Die gegenwärtigen Daten zeigen im Wohnungsbau, dass die Sanierung 2022 um 2,7% zurückgeht und erst in 2023 um 0,8 % leicht zunimmt auf dann 7,23 Mio. FE. Trotz eines nach wie vor hohen Überhangs an Baugenehmigungen für Wohnneubauten sind die Neugenehmigungen 2022 um 7% und aktuell im laufenden Jahr bereits um 26% zurückgegangen. Für den Neubau im Fenstermarkt beträgt der Rückgang 2022 insgesamt nur 0,9%, da noch unfertige Projekte im Jahr 2022 umgesetzt wurden. 2023 wird der Fensterabsatz im Neubau voraussichtlich aber stark um 13,4% zurückgehen auf dann nur noch 5,25 Mio. FE. 

Marktsituation bei Außentürenmarkt identisch negativ

Die Entwicklungen im Außentürenmarkt sind vergleichbar. Wie im Fensterbereich führen der deutliche Rückgang im Wohnbau in 2023 in Höhe von 6,1% und die Rückgänge im Nichtwohnbau von 4,7% zu einer deutlichen Markteintrübung. In Summe wird im Außentürenmarkt mit einem Rückgang um 5,8% auf 1.278 Tsd. Stück gerechnet. Hervorzuheben ist der Rückgang im Wohnungsneubau um 16,5% auf 238 Tsd. Stück. Die Sanierung insgesamt geht aber in 2023 nur leicht um 2,5% auf 946 Tsd. Stück zurück. 

Anteil von Kunststoff als Rahmenmaterial bleibt stabil

Im Fenstermarkt ist Kunststoff als Rahmenmaterial mit einem Anteil von stabil 53,5% zusammen mit Kunststoff-Aluminium 5,8% deutlich vorne, im Außentürenbereich kann es sich mit einem Anteil von 38,2% knapp vor Metall behaupten.

Eine angepasste Prognose für die Marktentwicklung in 2023 wird in dieser schwierigen aktuellen Lage mit Einflussfaktoren der Preis- und Zinsentwicklung sowie den weiteren Folgen des Krieges bei der nächsten VFF-Fachtagung „Statistik und Markt“ am 19.Oktober 2023 präsentiert.

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