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Ukraine-Krieg führt zur Preis-Explosion bei Metallen und in Folge bei Schlössern und Beschlägen


  

(10.4.2022) Die vom Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) ausgewerteten Marktdaten für die wichtigsten Vormaterialien belegen, dass sich die Preissituation seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine drastisch verschärft hat. „Das seit zwei Jahren zu beobachtende Aufschaukeln der Preise im Bereich der NE-Metalle und der verschiedensten Stahlprodukte hat mit dem militärischen Angriff zusätzlich Dynamik erfahren. Für Unternehmen wird die Preiskalkulation immer schwieriger, auch die Versorgungslage weist höhere Unsicherheiten auf“, konstatiert der stellvertretende FVSB-Geschäftsführer Holger Koch.

Nickel binnen einen Jahres mehr als doppelt so teuer!

Nach verbandseigenen Auswertungen stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr im März durchschnittlich ...

  • um 22,5% für Kupfer,
  • um 29,3% für Messing,
  • um 56,7% für Zink und
  • um 66,8% für Aluminium.

An den Rohstoffbörsen hat sich der Nickelpreis nach Kriegsbeginn kurzzeitig verdoppelt, zum Monatsende bleibt ein Preisanstieg von 34,2% im Vergleich zum Februar 2022. Der Nickelpreis hat sich mit dieser jüngsten Preisexplosion im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als verdoppelt, die Statistik weist hier im März ein Plus von 113,6% aus!

„Der Markt reagiert damit darauf, dass Russland nach Indonesien und den Philippinen der weltweit drittgrößte Produzent dieses wichtigen Legierungsmaterials ist, das aber auch für die Batterieherstellung von außerordentlicher Bedeutung ist“ ergänzt Herr Koch.

Historische Höchstkurse

Sämtliche Produktbereiche der Schloss- und Beschlaghersteller sind also von den markanten Preisanstiegen der NE-Metalle betroffen, und Herr Koch fügt hinzu: „In der Vergangenheit waren öfters große Preisschwankungen zu verzeichnen, aber mit einer solchen Dynamik wurden langjährige Höchstkurse nun innerhalb kürzester Zeit deutlich nach oben verschoben.“

Preisexplosion bei Stahl

Am Stahlmarkt war nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ein regelrechter Preisschock zu verzeichnen. Das von der EU verhängte Importverbot für Stahlerzeugnisse aus Russland und Belarus sowie die Ausfälle in der ukrainischen Stahlproduktion sorgten für eine Preisexplosion, die von massiv gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen zusätzlich angefacht wurde. Versorgungsunsicherheiten beschleunigten die Überschreitung der Höchststände aus dem Vorjahr.

Innerhalb nur eines Monats verteuerten sich im März Warmbreitband (+37,6%), kaltgewalzte Bleche (+29,0%) und feuerverzinkte Bleche (+32,3%) massiv. Am stärksten legten die Preise für Grobbleche zu (+50,8%). Auch Walzdraht verteuerte sich in einem ähnlichen Rahmen: in Ziehgüte um 44,4% und in Betonstahlgüte um 49,1%. Auf Jahressicht gesehen, liegen die Teuerungsraten damit zwischen 55,6% bei kaltgewalzten Blechen und 112,8% bei Grobblechen.

Die Stahlpreise haben mit dieser jüngsten Entwicklung ihre Höchststände vom vergangenen Sommer wieder deutlich überschritten. Das Angebot von Eisenerz und Kokskohle wird von Marktbeobachter mittelfristig zwar für ausreichend gehalten, bei Metallschrott werden jedoch Knappheiten aufgrund fehlender Roheisenlieferung aus der Ukraine und Russland für recht wahrscheinlich erachtet.

Kurzfristig ist daher mit weiteren Preissteigerungen im Stahlbereich zu rechnen: kostenseitig sorgt die Entwicklung bei den Energiepreisen für die größte Unsicherheit, auf der Angebotsseite dürfte alles unter dem Vorbehalt weiterer russischer Gaslieferungen stehen. Die nach unten revidierten Konjunkturprognosen erschweren es vielen Abnehmern zusätzlich, ihre eigenen Bedarfe abzuschätzen. Das hohe Preisniveau steht deutlichen Lageraufstockungen meist entgegen, mit steigenden Versorgungsrisiken ist daher zu rechnen.

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