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Arup Studie: digitale Zwillinge in deutschen Kommunen

(8.1.2024) Die Arup-Studie „Digitaler Innenstadt-Zwilling: Unterstützung bei der inhaltlichen und technischen Konzeption von Anwendungsfällen für ein digitales, raumbezogenes Abbild der Regensburger Innenstadt” untersucht digitale Innenstadt-Zwillinge von sieben deutschen Kommunen. Im Auftrag der Stadt Regensburg wurden abgeschlossene und fortgeschrittene Fallbeispiele sowie Anwendungsfälle von sieben Städten analysiert. Diese Städte verfügen über eine digitale Plattform und in den meisten Fällen auch über ein virtuelles 3D-Stadtmodell.

Das Ziel der Studie besteht darin, die Stadt Regensburg bei der inhaltlichen und technischen Gestaltung eigener Anwendungsfälle für einen digitalen Innenstadt-Zwilling zu unterstützen. Die Studie wurde im Rahmen der REACT-EU Initiative gefördert.

(Bild: Stadt Regensburg / JANDA+ROSCHER GmbH & Co. KG) 

Die Untersuchung verdeutlicht, dass der Fortschritt hin zur digitalen Stadt in jeder Kommune individuell verläuft. „Es gibt keine Patentlösung, die für alle passt”, erklärt Dr. Aurel von Richthofen, Projektleiter bei Arup. „Die Kommunen müssen spezifische Strategien entwickeln, die ihren individuellen Rahmenbedingungen und Potenzialen entsprechen.” Die Implementierung eines digitalen Zwillings ist daher häufig Teil eines langfristigen Digitalisierungsprozesses und erfordert eine intensive interne Kommunikation in der Verwaltung.

Nachhaltige Stadtplanung

Zunächst hat Arup den aktuellen Stand der digitalen Zwillinge der Städte Braunschweig, Herrenberg, Kempten, Krefeld, Stuttgart, Sulzbach und des Landkreises Hof erfasst. In einem weiteren Schritt wurden die Innenstadt-Zwillinge mithilfe von Steckbriefen beschrieben und anhand einer KPI-Matrix hinsichtlich technischer Umsetzungsform, personeller Organisationsstruktur und finanzieller Rahmenbedingungen verglichen. Abschließend erfolgte eine Bewertung der Kompatibilität der Stadt-Zwillinge bezüglich Anwendungen und Open-Source-Lösungen.

Alle sieben Innenstadt-Zwillinge hatten einen Strategieprozess durchlaufen, um geeignete Anwendungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu identifizieren. Dabei wurden verschiedene Aspekte wie Mobilität, Klima, Energieversorgung, Planung, Kultur und Tourismus untersucht. Beispiele für interessante Anwendungsszenarien waren die intelligente Steuerung des motorisierten Individualverkehrs zur Entlastung der Innenstädte, die Nutzung von Sensortechnik zur Ermittlung des klimarelevanten Bedarfs für die Bewässerung von Bäumen und die intelligente Parkraumbewirtschaftung. Viele dieser Anwendungen können durch Open-Source-Plattformlösungen ergänzt und auf andere Städte übertragen werden.

Bewältigung zukünftiger Herausforderungen

Der Stadtentwicklungsplan „Regensburg-Plan 2040” betrachtet Digitalisierung als wesentliche Voraussetzung zur Bewältigung aktueller und zukünftiger städtischer Herausforderungen. Durch die Einführung der Smart City Strategie legte die Stadt den Grundstein für innovative Projekte in der Stadtentwicklung. „Die vorliegende Studie soll nun dazu beitragen, den Weg für einen zukünftigen digitalen Zwilling für Regensburg zu ebnen”, erläutert Emir Skulić, Stadtentwicklungsplaner bei der Stadt Regensburg. 

Die Studie „REACT-EU – Digitaler Innenstadt-Zwilling: Unterstützung bei der inhaltlichen und technischen Konzeptionierung von Anwendungsfällen für ein digitales, raumbezogenes Abbild der Regensburger Innenstadt" steht unter zenodo.org zum kostenlosen Download bereit.

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