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ifo Architektenumfrage III/2015: Schönwetterlage hält bei Planern weiter an

(24.9.2015) Laut aktueller Architektenumfrage des ifo Instituts war das Geschäftskli­ma zu Beginn des dritten Quartals 2015 weiterhin vergleichsweise gut. Die konjunktu­relle Schönwetterlage erfreut freischaffende Architekten inzwischen seit gut zwei Jah­ren.

 So gut schätzten die befragten Architekten ihre aktuelle Geschäftslage seit Beginn der regelmäßigen Umfrage vor mehr als 30 Jahren nur vor sechs Monaten ein:

Im Durchschnitt der Bundesländer bezeichnete zwar nach wie vor etwa jeder siebte freischaffende Architekt seine derzeitige Auftragssituation als „schlecht“, der An­teil der „gut“-Urteile war mit 45% jedoch mehr als dreimal so hoch. Was die Einschät­zung zur Entwicklung der Geschäftsaussichten in den nächsten sechs Monate be­trifft, so sind die Urteile bereits seit Anfang 2013 mehr oder weniger ausgeglichen - das heißt, dass die Anzahl der befragten Architekten, die von einer eher günstigeren Entwicklung im Verlauf des nächsten halben Jahres ausgehen, etwa genauso groß ist wie die Anzahl der eher skeptisch eingestellten Architekten:

  • In diesem Berichtsquartal erwarteten 13% eine „eher bessere“ Auftragssituation in einem halben Jahr,
  • ebenfalls 13% eine eher schlechtere.

Der größte Teil (rund drei Viertel) ging demzufolge von keiner nachhaltigen Verände­rung aus. Berücksichtigt man die gleichzeitig sehr positive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage, dann ist das gute Geschäftsklima bei den Architekten keine Überra­schung mehr.

Im Berichtsquartal konnten 57% der befragten Architekten neue Verträge abschließen (Vorquartal: 56%). Damit liegt die durchschnittliche Abschlussquote bereits seit gut vier Jahren bei respektablen 55%.

Seit rund zweieinhalb Jahren bewegen sich die durchschnittlichen Auftragsreserven der Architekten bei gut sechs Monaten. Zu Beginn des dritten Quartals 2015 lag der durchschnittliche Bestand an Aufträgen bei 6,3 Monaten (Vorquartal: 6,2 Monate):

Im zweiten Quartal 2015 gelang es den befragten Architekten, das geschätzte Bau­volumen aus den neu abgeschlossenen Verträgen (Neubauten ohne Planungsleistun­gen im Bestand) im Wohnungsbau gegenüber dem Vorquartal um knapp ein Zehntel zu steigern. Der Aufwärtstrend im Wohnungsbau setzte sich damit - nach einer Konsoli­dierungsphase von einem halben Jahr - offensichtlich fort.

Auch im Nichtwohnbau verlief die Entwicklung erfreulich: Gegenüber dem Vorquartal konnten die Auftragssummen im Berichtsquartal um rund ein Fünftel gesteigert wer­den:

Auftragsvolumen bei Ein-/Zweifamilienhäusern seit 2011 verdoppelt

Seit der Schwächephase bei den Auftragsvergaben zur Planung von Ein- und Zweifa­milienhäusern in den Jahren 2006/2007 hat sich das durchschnittliche Auftragsvolu­men seit Anfang 2011 mehr als verdoppelt. Auch im zweiten Quartal 2015 setzte sich die positive Entwicklung fort - wenngleich auch der Wert des Vorquartals nur gering­fügig übertroffen wurde.

Die Aufträge zur Planung von Mehrfamiliengebäuden waren im Berichtsquartal um gut 10% höher als im vorangegangenen Quartal. Sie erreichten damit wieder etwa das Niveau des vierten Quartals 2014:

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung bewegten sich die durchschnittlichen Auftrags­volumina in den letzten drei Quartalen gerade einmal auf dem mittelfristigen Trend (gleitender Fünfjahresdurchschnitt.

Im Wirtschaftsbau verzeichneten die befragten Architekten im zweiten Quartal 2015 im Durchschnitt zwar einen sichtbaren Anstieg bei den Ordereingängen. Diese Ent­wicklung entspricht jedoch lediglich einer Fortsetzung des Zickzackverlaufs bei den registrierten Auftragseingängen im Verlauf der vergangenen drei Jahre. Der mittelfris­tige Trend der Auftragseingänge ist weiterhin leicht abwärts gerichtet.

Die Auftragseingänge für Planungen zur Erstellung öffentlicher Hochbauten waren im Berichtsquartal um knapp ein Zehntel umfangreicher als im Vorquartal. Der Durchschnittswert der vergangenen fünf (zehn) Jahre wurde sogar um 20% (50%) übertroffen.

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