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Fassaden aus Holz - eine unterschätzte Alternative

Holzfassade, Fassade aus Holz, Wärmedämmung, Holzfassaden, Mauerwerk, Holzbau, Außenwand, baulicher Holzschutz, Außenwände, Fassade, Holzbekleidung, Brettfassaden, Putzfassade, Klinkerfassade, Holzwerkstoffe, Holzbekleidungen(6.12.2004; Update: die im Beitrag erwähnte Broschüre gibt es nicht mehr! Der Holzabsatzfond wurde wegen Verfassungswidrigkeit eingestellt!) Holz ist von Natur aus ein schlechter Wärme- bzw. Kälteleiter. In Kombination mit einer zusätzlichen Wärmedämmung halten Holzfassaden das Mauerwerk frostfrei und lassen die Temperatur der Innenwände steigen. "Mit einer Holzfassade ist es auf preiswerte, sichere und einfache Art - selbst für den Heimwerker - möglich, die Außenwände zusätzlich zu dämmen, um die Kälte draußen und die Wärme drinnen zu halten", erläutert Ernst-Ulrich Köhnke, Ingenieur für Holzbau und Bauphysik.

Eine Holzfassade lässt sich an jeder Außenwand montieren. Die alte Fassade, beispielsweise aus Putz oder Ziegelsteinen, muss nicht verändert werden. Die Holzbekleidung und die Dämmung werden einfach davor gehängt. Auf diese Weise lassen sich die Anforderungen der Energieeinsparverordnung schnell und dauerhaft erfüllen. Ein weiterer Vorteil: Durch die bessere Wärmedämmung steigt auch der Wert des Hauses.

Zwei Fassadentypen: Bretter und Platten

  • Brettfassaden aus Vollholz sind seit jeher die Klassiker unter den Holzbekleidungen und können auf verschiedene Arten verlegt werden: horizontal, vertikal oder diagonal. Das Verlegemuster hat besonderen gestalterischen Einfluss. Während beispielsweise eine horizontale Verlegung den liegenden Charakter eines Gebäudeteils unterstreicht, hat eine vertikale Verlegung aufstrebende Wirkung.
  • Fassaden aus plattenförmigen Holzwerkstoffen sind noch relativ neu in Deutschland. Sie eröffnen völlig neue Möglichkeiten der Fassadengestaltung und bilden ein flächiges, ruhiges Bild. Allerdings sind nur einige Holzwerkstoffe für die Außenanwendung geeignet. Einfache Sperrholz-, Weichfaser- oder Spanplatten halten den Witterungseinflüssen nicht stand. Sehr gut bewährt haben sich dreischichtige Massivholzplatten und zementgebundene Spanplatten.

Baulicher Holzschutz statt Chemie

Voraussetzung für eine lange Lebensdauer von Holzfassaden ist die Beachtung von Maßnahmen des baulichen Holzschutzes. Sie reduzieren die Belastung durch Feuchtigkeit und gewährleisten eine schnelle Trocknung. Ein chemischer Holzschutz ist deshalb nicht notwendig - auch nicht für die Unterkonstruktion. Köhnke: "Es ist wichtig, dass Holz keine nassen Füße bekommt. Daher muss im unteren Bereich auf entsprechenden Spritzwasserschutz geachtet werden. Darüber hinaus sollte ein breiterer Dachüberstand gewählt werden, damit das Holz nicht im Dauerregen steht." Zur schnellen Abtrocknung der Fassade ist eine gute Belüftung wichtig. Zwischen Wand und Fassade sollte ein Luftraum von mindestens zwei Zentimetern Breite bestehen, der die Außenschalung hinterlüftet.

Bei regelmäßiger Wartung überdauern Holzfassaden mehrere Generationen. Die Wartungsintervalle sind abhängig von der Art der Oberflächenbehandlung und der Intensität der Bewitterung. Als grobe Richtwerte für eine Erneuerung des Anstrichs gelten: Dickschichtlasuren alle vier bis fünf Jahre und deckende Lacke alle fünf bis acht Jahre.

Die nachträgliche Wärmedämmung eines Altbaus wird übrigens staatlich gefördert. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau erhalten Bauherren zinsgünstige Kredite.

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