Fraunhofer und HOCHTIEF bauen inHaus2
(31.5.2006) Fraunhofer und HOCHTIEF unterzeichneten am 30.5. den Kooperationsvertrag für ein Großprojekt zum Thema "Innovative Immobilie". Ziel ist es, intelligente Technologien - von Bauphysik bis Mikroelektronik - für Nutzgebäude zu entwickeln und marktfähig zu machen.
Noch wiegt sich sanft das Gras auf einem circa 5 500
Quadratmeter großen Gelände in Duisburg, doch in Kürze entsteht hier die wohl
modernste Baustelle Europas. In direkter Nachbarschaft zum inHaus1 der
Fraunhofer-Gesellschaft, einem Innovationslabor für innovative Wohnimmobilien,
soll inHaus2 entstehen: Ein Gebäude, das zukunftsweisende Ideen rund um die
Gewerbeimmobilie der nächsten Generation zeigt. Schon vor dem ersten Spatenstich
entwickeln Fraunhofer und HOCHTIEF gemeinsam integrierte
"In der Immobilienbranche gibt es einen immensen Nachholbedarf für
Innovationen", kommentiert Dr. Dirk-Meints Polter, Vorstand Personal
und Recht der Fraunhofer-Gesellschaft, die Kooperation. "Wenn man
bedenkt, was in Punkto Sicherheit, Komfort, Bedienbarkeit,
Zuverlässigkeit oder Unterhaltung in den letzten Jahren zum Beispiel
in der Automobilindustrie entwickelt wurde, dann ist im Vergleich dazu
der Immobiliensektor noch auf dem Stand von etwa 1970." Mit inHaus2
soll sich das ändern: Bis Mitte 2008 entsteht ein Gebäude mit hoher
Flexibilität, das sich Wünschen und Bedürfnissen unterschiedlicher
Nutzer anpasst. Im Forschungsteil des Gebäudes lassen sich Räume als
"Der Bau des inHaus2 wird von HOCHTIEF als 'intelligente Baustelle' organisiert: So werden beispielsweise Baumaterialien mit Chips ausgestattet, durch die nach Fertigstellung der Grad der Wärmedämmung abgerufen werden kann", sagt Dr. Friedel Abel, Vorstandsvorsitzender der HOCHTIEF Construction AG. Neben der Planung und dem Bau übernimmt HOCHTIEF das Facility Management des Gebäudes und ist bei den geplanten Forschungprojekten Partner von Fraunhofer.
Die Fraunhofer-Gesellschaft steuert etwa 3,6 Mio Euro bei, HOCHTIEF investiert 4,3 Mio Euro in das Projekt, hinzu kommen öffentliche Fördermittel. Die beiden Partner haben dafür einen umfassenden Forschungs- und Entwicklungsplan aufgelegt, in den neun Fraunhofer-Institute sowie HOCHTIEF Construction und HOCHTIEF Facility Management ihr Know-how einfließen lassen.
Die Erfahrungen aus der ersten Phase des inHaus-Innovationszentrums von 2001 bis 2005 zeigen das Potenzial für intelligente Gebäude. "Bisher haben wir uns mit dem Wohnen beschäftigt und gemeinsam mit unseren Partnern eine Vielzahl von praktischen Lösungen für Investoren, Betreiber und Endanwender entwickelt", so Projektleiter Klaus Scherer vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen IMS in Duisburg. "Diesmal wollen wir das Innovationspotenzial für intelligente und integrierte Systemlösungen erschließen, das es bei Nutzimmobilien gibt".
Beteiligt sind die Fraunhofer-Institute ...
- für Mikroelektronische Schaltungen IMS, Duisburg (Gesamtleitung inHaus-Innovationszentrum)
- für Bauphysik IBP, Stuttgart (Gesamtleitung inHaus2-Gebäudeerrichtung)
- für Software und Systemtechnik ISST, Institutsteil Dortmund
- für Digitale Medientechnologie IDMT, Ilmenau
- für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg
- für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Stuttgart
- für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart
- für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen
- für Materialfluss und Logistik IML, Dortmund
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