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50 Jahre DWA-Regelwerk

(30.5.2007) Vor 50 Jahren haben das Kuratorium für Kulturbauwesen (KfK) und die Abwassertechnische Vereinigung (ATV) das erste Arbeitsblatt "Planung einer Abwasserableitung und Abwasserbehandlung (Grundlagen und Hinweise)" veröffentlicht, ein sieben Seiten umfassendes Formular zur Datenerfassung für Industrie- und Gewerbebetriebe. Mittlerweile sind beide Organisationen in der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) aufgegangen, deren Regelwerk inzwischen 260 Arbeits- und Merkblätter umfasst.

Zur Zeit arbeiten mehr als 1.600 Fachleute ehrenamtlich in den rund 280 Fachgremien. Technische Regelwerke nehmen in der Gesellschaft eine wichtige Funktion ein: Mit der Regelsetzung übernehmen die Verbände Eigenverantwortung für ihr Fachgebiet und wirken in hohem Maße staatsentlastend. Eine Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums am Beispiel der Abwasserentsorgung stellte 1998 fest, dass die technischen Normen zur Kostenentlastung beim Umweltschutz beitragen: "Die Kosteneinsparungen bei Bau und Betrieb von Anlagen überwiegen die Kosten für die Erarbeitung und Anwendung der Normen." Inzwischen wurden mehr als 50 Arbeits- und Merkblätter vor allem ins Englische übersetzt und werden seither erfolgreich im Ausland eingesetzt.

Ehrenamtliche Arbeit zum Nutzen aller

Das umfassende Regelwerk der DWA mit seinem hohen volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzwert hätte nicht ohne die unermüdliche Mitarbeit der ehrenamtlichen Fachleute erstellt werden können. Derzeit arbeiten mehr als 1.600 Fachleute ehrenamtlich in den rund 280 Fachgremien mit. Sie haben einen nicht unerheblichen Anteil ihres Wissens und ihrer Freizeit in die Erarbeitung des DWA-Regelwerkes investiert. Was klein anfing, ist heute in derzeit zehn Hauptausschüssen mit angeschlossenen Fachausschüssen und Arbeitsgruppen organisiert und umfasst mit Ausnahme der Trinkwasserversorgung das gesamte Themenspektrum der Wasserwirtschaft.

Staatsentlastende Tätigkeit hilft Kosten sparen

Diese Aussage wurde bereits im Jahr 1998 vom Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe bestätigt. "Technische Normen tragen zur Kostenentlastung beim Umweltschutz bei. Die Kosteneinsparungen bei Bau und Betrieb von Anlagen überwiegen die Kosten für die Erarbeitung und Anwendung der Normen." So die Aussage der Studie, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums durchgeführt wurde. Untersucht wurden die Effektivität und Effizienz technischer Normen und Standards für kommunale Umweltschutzaufgaben am Beispiel der Abwasserentsorgung.

Mit der Regelsetzung übernehmen die Verbände Eigenverantwortung für ihr Fachgebiet und wirken im hohem Maße staatsentlastend, dies gilt gleichermaßen für die Normen des DIN und die technischen Regeln der DWA. Durch die Anwendung von Regelwerken und Normen kann jeder Fachmann von den in das Regelwerk eingeflossen Erfahrungen der Kollegen profitieren.

Grenzüberschreitende Erfolge und Auswirkungen des DWA-Regelwerks

Mehr als 50 Arbeits- und Merkblätter wurden in den vergangenen Jahren übersetzt. Motivation der Übersetzung des DWA-Regelwerks war und ist vor allem die Beteiligung an Projekten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Schwerpunkt hierbei sind Übersetzungen in die englische Sprache, aber auch französische, spanische, polnische, tschechische und chinesische Übersetzungen wurden erarbeitet. Mit der ersten chinesische Übersetzung des Arbeitsblatts A 131 "Bemessung von einstufigen Belebungsanlagen ab 5.000 Einwohnerwerten" im Jahr 1999 stand dann auch für eines der einwohnermäßig größten Länder der Erde das Know-how der damaligen ATV zur Verfügung.

Im Laufe der Zeit gewann auch die europäische Normungsarbeit im Umweltschutz zunehmend an Bedeutung. Daher arbeitet die DWA aktiv in den entsprechenden Gremien der europäischen Normungsorganisation (CEN) mit. So können die praxisbewährten Inhalte des DWA-Regelwerkes direkt in die internationale Normung eingebracht werden. Durch die Erweiterung der EU wurde auch der Geltungsbereich der Europäischen Normen erheblich ausgeweitet. Mit den Übersetzungen hat die DWA mit dem Wissenstransfer in die neuen EU-Länder - bereits vor deren Eintritt - die Weichen für einen modernen Umweltschutz vor Ort gestellt.

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