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Österreich: Heizkessel floppen, Wärmepumpen boomen

(29.2.2008) Volatile Energiepreise und die Klimadiskussion zeigen am österreichischen Heizungsmarkt deutliche Spuren. Während die Nachfrage nach Heizkesseln 2007 um mehr als 20% einbrach, wuchs der Absatz von Heizungs-Wärmepumpen im selben Zeitraum um 19%, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Kreutzer Fischer & Partner | Marktanalyse.

2007 war ein Katastrophenjahr für Erzeuger von Heizkesseln. Noch niemals zuvor ist die Nachfrage innerhalb eines Jahres um mehr als 20% eingebrochen. Egal ob ...

  • Gas- oder Ölkessel,
  • Pelletheizung oder
  • Hackschnitzel-Anlage,

... alle Energieträger sind vom Rückgang in etwa gleichem Ausmaß betroffen. Die schrumpfende Nachfrage stammt zum größten Teil aus dem Austauschgeschäft. Die Gründe hierfür sind der außergewöhnlich milde Winter 2006/07 und die stark volatilen Preise bei fast allen Energieträgern. Die Verunsicherung der Konsumenten, mit welchem Energieträger man die nächsten 20 bis 30 Jahre sein Eigenheim heizen soll, sind so groß, dass viele die Entscheidung zur Erneuerung der Heizanlage erstmal aufschieben. Andere haben sich gleich für eine Wärmepumpe entschieden (Das Bild mit dem Katastrophenkessel stammt aus dem Beitrag "ZIV: Altbestand bei Zentralheizungen immer noch zu hoch" vom 23.6.2007).

Die Nachfrage nach Wärmepumpen wächst in Österreich seit Jahren gewaltig. Die Nachfrage hat sich in den letzten drei Jahren verdoppelt. 2007 wurden insgesamt 16.500 Wärmepumpen verkauft. Zwei Drittel davon (11.000 Stück) werden als Heizungs-Wärmepumpen eingesetzt. Das ist ein Plus von 19% gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum der Wärmepumpen ist zum einen auf die Entwicklung der Energiepreise, zum anderen auf attraktive Förderungen seitens der Länder und Gemeinden zurückzuführen. Im Trend liegen Luftwärmetauscher. In den letzten drei Jahren lag das jährliche Wachstum bei durchschnittlich 51%(!). Der Vorteil von Luftwärmepumpen ist die einfache und kostengünstige Montage. Die Effektivität der Geräte kann sich mit Erdwärmepumpen durchaus messen.


Bild aus dem Beitrag "Wie funktioniert eine Wärmepumpe?"

Während die Preise für Wärmepumpen 2007 um durchschnittlich 3,5% steigen, stehen die Preise der Heizkessel unter Druck. Je nach Kesselart sinken die Preise 2007 um bis zu vier Prozent. Die Preisentwicklung ist insofern bewerkenswert, als man eigentlich aufgrund steigender Rohstoffkosten von Preiserhöhungen ausgegangen ist. Doch die Lager sind voll.

Vor dem Hintergrund sich stabilisierender Energiepreise und einer guten Neubaukonjunktur erwartet Kreutzer Fischer & Partner | Marktanalyse für 2008 eine deutliche Belebung der Nachfrage nach Heizkesseln (+12% gegenüber dem Vorjahr) und ein noch deutlicheres Wachstum als 2007 bei Wärmepumpen (+27%). Es ist davon auszugehen, dass 2008 ein Teil der aufgeschobenen Investitionen nachgeholt wird. Darüber hinaus sind die Pelletspreise in den letzten Monaten deutlich gesunken. Und durch das hohe Holzangebot ist davon auszugehen, dass dies auch mittelfristig so bleibt.

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