Öko-Mantelstein aus Holz und Slagstar
(10.11.2008) Das Baustoffunternehmen Durisol hat gemeinsam mit der Wopfinger Baustoffindustrie einen neuen Klimaschutzstein entwickelt, dessen Klimabelastung deutlich unter der herkömmlicher Ziegel liegen soll. Der Mantelbaustein besteht aus einer Kombination aus Holz und dem Spezialzement "Slagstar".

"Nachhaltigkeit in der Produktion unserer Bausteine ist für uns eine der wichtigsten Säulen unserer Unternehmensphilosophie", so Peter Kendlbacher, Geschäftsführer von Durisol. "Daher war es für uns naheliegend, dass wir auch für unseren Zementeinsatz ökologische Alternativen suchen." Durisol wurde diesbezüglich beim Baustoffproduzenten Wopfinger Baustoffindustrie fündig: In Wopfing wurde der Spezialzement "Slagstar" entwickelt, der aufgrund seiner Zusammensetzung - es handelt sich um Hochofenschlacken - nicht gebrannt, sondern nur gemahlen wird. Die Konsequenz daraus ist ein Produkt, das im Vergleich zu herkömmlichen Zementen CO₂-Ersparungen von bis zu 90 Prozent verspricht. "Das ist eine ideale Voraussetzung für unsere Idee einer eigenen Öko-Reihe", meint Kendlbacher. Gemeinsam mit Wopfinger hat Durisol daraus einen Klimaschutzstein entwickelt. mit ...
- einer Steindicke von 37,5 cm,
- einer Wärmeleitzahl (λ) des Holzspanbetons von 0,13 W/mK,
- einem Wärmedurchgangskoeffizient (U) für eine verputzte Wand von 0,26 W/m²K nach DIN EN ISO 6946 und
- einer Schalldämmung (Rw) der verputzten Wand von 48 dB.
"Der Klimaschutzstein besteht wie alle Durisol-Mantelbausteine aus Weichholzspänen, die mit Zement und Wasser zum Stein geformt werden", so Guido Salentinig, Marketingleiter von Durisol. Verwendet werden dazu ausschließlich Rest- und Abfallhölzer. Beim neuen Klimaschutzstein beträgt der Holzanteil 80 Prozent. "Da das Holz mineralisiert wird, kann es nicht faulen und sich nicht verändern. Allerdings bleiben die positiven Eigenschaften wie etwa die Behaglichkeit erhalten", erklärt Salentinig. "Beim neuen Klimaschutzstein kommt jedoch der Spezialzement Slagstar sowohl für die Bausteinproduktion, als auch für die Füllung der Mantelsteine zum Einsatz." Darüber hinaus besitze der Klimaschutzstein auch noch eine innen liegende Holzfaserdämmung, die einerseits das Dämmvermögen erhöht, andererseits die Ökobilanz weiter verbessert. Ein weiterer Vorteil sei, dass der Stein ein hohes Maß an Speichermasse besitze. "Das heißt, dass er im Winter Wärme speichert, im Sommer dem Raum Hitze entzieht."
Ein mit dem Klimaschutzstein errichtetes Gebäude soll durch sein "CO₂-Guthaben" 15 Jahre lang CO₂-neutral beheizt werden können. Neben der CO₂-Reduktion sind Primärenergieinhalt (PEI) und Versäuerungspotenzial (AP) maßgebliche Größen zur ökologischen Bewertung von Baustoffen. Diese sind im OI3-Index zusammengefasst. "In allen drei Wirkungskategorien schneiden die Produkte sehr gut ab. Durch diese Vorteile lassen sich heute schon zusätzliche Fördermittel lukrieren", führt Kendlbacher aus. Ein Vergleich von 100 Wohnungen aus herkömmlichen Massivbaustoffen mit jenen aus Klimaschutzsteinen, ergibt ein Einsparungspotenzial von 1.000 Tonnen CO₂.
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siehe zudem:
- Mauerwerk, Fertigbauweise und Fertighäuser auf Baulinks
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