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Siebenstöckig mit Holz, Lehm und Beton im Großstadt-Dschungel

(14.2.2010) Ein siebenstöckiges Passivhaus in Hybridbauweise mitten in Berlin - dieses (noch) ungewöhnliche Bauvorhaben wurde mit Hilfe von großformatigen Holztafelwänden und Kork-Lehm-Dämmung realisiert. Das Gebäude braucht dem Vernehmen nach gerade einmal 15 kWh/m² im Jahr an Heizwärme.

Urbanes, mehrgeschossiges Bauen und Wohnen wird bisher nicht zwingend mit Holz-Fertigbau in Verbindung gebracht. Dabei passe das doch gut, findet Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF): „Holz-Fertigbau steht für energieeffizientes Bauen mit einem nachwachsenden Rohstoff, für optimale Wärmedämmung und gesundes Wohnen. Das muss ja kein Vorrecht von Eigenheimen sein, sondern sollte auch in Stadtwohnungen einziehen.“

Ein 22 Meter hohes Wohnhaus mit natürlichen Baumaterialien

Das Bauprojekt im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps) zeigt, wie es gehen kann. Dort haben sich umweltbewusste Bauherren mit dem Ziel zusammengetan, ein energiesparsames Wohnhaus mit sieben Geschossen und Geschäftsräumen im Erdgeschoss zu errichten. Die beauftragten Architektinnen entschieden sich für eine hybride Bauweise - eine Verbindung aus ...

  • Betonbau für Decken und Tragestruktur und
  • Holzbau-Elementen bei Fassade und Innenwänden.

Angenehmes Raumklima durch Lehm-Kork-Platten

Das Beton-Skelett mit einer Traufhöhe von 22 m wurde vom Potsdamer Fertighaus-Hersteller Haacke-Haus mit vorgefertigten Wänden in Holztafelbauweise bestückt, die über eine dreilagige Wärmedämmung verfügen. Die Außenwandelemente sind dazu immerhin 43,5 cm dick. Ihre Innenseite wurde mit 6 cm starken Lehm-Kork-Platten ausgekleidet, die die Dämmung des Gebäudes auf Passivhaus-Standard bringen. Der mehrschichtige, diffusionsoffene Wandaufbau verspricht - gemeinsam mit 2 cm Lehm-Innenputz - behagliches Wohnen und ein angenehmes Raumklima.

Holz-Fertigbauelemente im urbanen Mehrgeschossbau

Die Hersteller von Fertighäusern in Holzbauweise sind nicht zwingend auf freistehende Ein- oder Zweifamilienhäuser spezialisiert, sondern haben auch Kompetenzen im Geschossbau - passend zum verdichteten Bauen in Großstädten mit mehrgeschossigen Wohngebäuden auf kleiner Grundfläche.

Noch ist der „grüne Siebengeschosser“ in Berlin eine Ausnahme. Aber ähnliche Projekte stehen schon vor der Tür. Initiiert werden sie in der Regel von engagierten Architekten und Bauherren, die das Besondere wollen. Leben mit Holz, Kork und Lehm mitten in der Metropole - dies wird für eine umweltbewusste Klientel offenbar immer attraktiver.

Weitere Informationen zur Holztafelbauweise im Mehrgeschossbau können per E-Mail an Haacke-Haus angefordert werden.

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