Naturbaustoffe: 33 neue Produktgruppen zertifizierbar
(14.2.2010) Der
Naturbaustoff-Zertifizierer natureplus e.V. hat die Grundlagen für eine bessere
Verbraucher-Orientierung in Sachen Nachhaltigkeit bei Bauprodukten aus
nachwachsenden Rohstoffen geschaffen. In einem vom Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderten Projekt entwickelte natureplus 33 neue
bzw. überarbeitete Vergabe-Richtlinien für sein Qualitätszeichen. Nach diesen
Richtlinien können Hersteller nun auch Zellulose-Dämmstoffe, Leimholz,
Kasein-Farben und viele weitere Produkte zertifizieren lassen.
Um das natureplus-Qualitätszeichen zu erhalten, müssen sich Hersteller und Produkt einer strengen und umfassenden Prüfung unterziehen. Dazu gehören Laboruntersuchungen und eine aufwändige Begehung der Produktionsstätte. Die Produkte müssen zu mindestens 85 Prozent aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen bestehen, für öko- und humantoxische Stoffe gelten strenge Grenzwerte. Herstellung, Anwendung und Entsorgung werden auf Nachhaltigkeit, Sicherheit und Wohngesundheit geprüft, dem Verbraucher steht eine Volldeklaration aller Inhaltsstoffe zur Verfügung.
Eine anspruchsvolle Zertifizierung hat natürlich ihren Preis. Am Ende soll sich der Mehraufwand aber nicht nur für den Kunden auszahlen, für den das Siegel eine neutrale und wissenschaftlich abgesicherte Entscheidungshilfe darstellt. Auch der Hersteller soll profitieren: Er kann sich bei Produktentwicklung und FuE-Aktivitäten an den Zertifizierungskriterien orientieren. Zudem honorieren Dritte die Anstrengungen, wie zum Beispiel die Stadt München. Sie gewährte in ihrem "Förderprogramm Energieeinsparung" eine Zeitlang höhere Zuschüsse für natureplus-zertifizierte Dämmstoffe, gleiches galt für das inzwischen ausgelaufene Markteinführungsprogramm Naturdämmstoffe der FNR.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- natureplus e.V.
- Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
- Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)
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- weitere Details...
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