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Algen, willkommen am Haus ... als Energielieferanten

<!---->(26.8.2010) Architekten aus u.a. Hamburg wollen Algen an Hausfassaden als Energielieferanten einsetzen. Wie das Magazin GEO in seiner 2010er September-Ausgabe berichtet, soll die Idee im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA Hamburg) verwirklicht werden, die im Stadtviertel Wilhelmsburg auf der Elbinsel 2013 stattfinden wird.

In durchsichtigen Fassadenelementen aus Kunststoff sollen die Algen Biomasse bilden, die dann über rohre in den Keller gepumpt wird. Dort erzeugt ein Hauskraftwerk aus der wässrigen Materie Methan-Gas. Der flüchtige energiereiche Stoff hat die Qualität von Erdgas und kann zum Betrieb von Heizungsanlagen sowie zur Stromgewinnung verbrannt werden. Dabei wird nur so viel CO₂ an die Atmosphäre abgegeben, wie die Algen zuvor für ihr Wachstum verbraucht haben. Das von den Mikroorganismen gefütterte Kraftwerk arbeitet also klimaneutral.

Ein Problem der Algenzucht für die Energiegewinnung war bisher die für eine nennenswerte Biomasseproduktion benötigte Fläche. Die Photosynthese findet vor allem in den hellen Oberflächenregionen des Wassers statt. Um alle grünen Einzeller in den Fassadenelementen anzuregen, müssen die Algen permanent durchmischt und abwechselnd zur Sonne befördert werden. Der Hydrobiologe Martin Kerner hat die Idee mit seiner Firma Strategic Science Consult (SSC) entwickelt. Das Verfahren funktioniert laut Kerner auch im Winter. Am besten mit der Spezies Chlorella. Aus einem Kilo Trockenmasse des Einzellers sollen bis zu 850 Liter Biogas gewonnen werden können - siehe auch im Vorgriff Baulinks-Beitrag „BIQ Algenhaus: Energiegewinnung der Zukunft per Bioreaktorfassade“ vom 12.12.2012.

Die aktuelle Ausgabe von GEO, hat 162 Seiten und kostet 6,30 Euro.

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