Dachsanierung trifft auf ungarischen Jugendstil
(18.12.2010) Wer sich ein typisches Grand Hotel vorstellt, hat automatisch ein Bild aus der Belle Epoque, der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, vor Augen. Elegante, luxuriöse Räume, repräsentative Empfangs- und großzügig geschnittene Aufenthaltsräume, ein Ambiente, das mehr als nur einen Hauch Luxus ausstrahlt. Im Budapest gehört das Danubius Hotel Gellért mit dem angeschlossenen Gellért-Thermalbad zu diesen traditionsreichen Häusern, die überlebt haben und sich heute einer Renaissance erfreuen. Das 1918 am Fuß des Gellért Berges eröffnete Hotel wurde ganz im Stil des ungarischen Jugendstils (Sezession) erbaut. Die opulente Architektur spiegelt den Glanz der damaligen k.+k. Monarchie wider (siehe Google-Maps):
Fast ein Jahrhundert später, im Herbst 2008, wurde die Fassade des unter Denkmalschutz stehenden Kurhotels Gellért saniert. Der ungarische Kemperol-Verleger Enterol erhielt den Auftrag, die Steinkuppeln des Gebäudes langzeitsicher abzudichten und zu sanieren.
Die Expertise der Fa. Dévényi és Társa Épitész hatte festgestellt, dass auf der Kunststeinoberfläche ungeordnete Risse von unterschiedlicher Spaltbreite zu sehen waren. Dadurch war an mehreren Stellen Wasser eingedrungen und die innere Schale durchnässt worden. In der Ausschreibung wurde ein elastisches Material verlangt. Zugunsten von Kemperol sollen vor allem folgende Eigenschaften gesprochen haben:
- Dauerhaft elastisch und flexibel von - 30°C bis + 90°C
- Reißfest und rissüberbrückend
- Mechanisch belastbar
- Wasserdampfdiffusionsfähig
- Sichere Lösung für Detailabdichtungen.
Zunächst wurden die Risse an der Außenfläche gereinigt und durch die Injektion eines elastischen Materials geschlossen. Fehlstellen wurden ausgeglichen, bevor die gesamte Kunststeinoberfläche gereinigt und mit der Kempertec EP-Grundierung vorbehandelt wurde. Die Abdichtung erfolgte mit dem lösemittelfreien Kemperol 2K-PUR.
Enterol dichtete mehrere Kuppeln sowie 16 Spitzenverzierungen flüssig ab, insgesamt 670 m². Da der spezielle Vlieszuschnitt für die Kuppelformen einiges an Know-how erforderte, meldeten sich die Ungarn in der Kemper System Zentrale in Vellmar. Anwendungstechniker Peter Duwe unterstützte den Partner vor Ort in Budapest.
Das Zuschneiden der für den oberen glatten Teil der Kuppeln erforderlichen großflächigen Vliese erfolgte beim Verarbeiter in der Werkstatt, da an der Hotelfassade auf schmalen Gerüsten gearbeitet wurde. In diesem beengtem Umfeld wurde nur das Vlies für die stark gegliederten Flächen mit halbkugelförmigen und ovalen Verzierungen sowie für enge senkrechte Rippen zugeschnitten.
Um den Steincharakter zu erhalten, wurde die feuchte Oberfläche mit Naturquarz mit der Sieblinie 0,4 - 0,8 mm abgestreut. Dies ist auf waagerechten Flächen kein Problem, bei gekrümmten und senkrechten Kuppelflächen allerdings eine Herausforderung. Kreativ nutzten die Verarbeiter eine Putzstreupistole, die mit Sand gefüllt wurde, welcher mit Hilfe eines Kompressors auf die Fläche 'geschossen' wurde.
Für die Abdichtung stand nur ein kleines Zeitfenster von wenigen Wochen zur Verfügung. Alle Arbeiten wurden innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens erfolgreich abgeschlossen. Die Kuppeln sind ?dicht', ohne dass das denkmalgeschützte Erscheinungsbild Schaden genommen hat. Das Danubius Hotel Gellért ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie moderne Baustoffe klug eingesetzt auch in der Denkmalpflege ihre Vorteile haben.




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