Single Family Homes under Pressure? Ist das Einfamilienhaus in der Krise?
(9.2.2015) Die Zukunft des Einfamilienhauses steht im Mittelpunkt des
Projekts „Single Family Homes under Pressure?“. Unter Leitung des
Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) untersucht ein Netzwerk
aus deutschen und internationalen Partnern drei Jahre lang Entwicklungen in
einem der wichtigsten Immobilienmarktsegmente. Das Projekt wird im Rahmen des
Leibniz-Wettbewerbs 2015 (vormals SAW-
In vielen Ländern gilt das Einfamilienhaus als das Wohnideal schlechthin. In Deutschland machen Einfamilienhäuser zwei Drittel aller Wohngebäude aus. Mehr als die Hälfte aller Europäer lebte 2011 in einem solchen und auch in Japan und den USA gibt es mehr Einfamilienhäuser als andere Wohnungen. Doch die Zukunft dieses Immobilienmarktsegmentes ist ungewiss. Denn ...
- Wirtschafts- und Finanzkrisen,
- demografischer Wandel,
- veränderte Familienkonstellationen und Nutzungsansprüche
... beeinflussen auch die Wohnbedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten der Menschen. Diese Entwicklungen stellen den Immobilienmarkt, insbesondere das Segment der Einfamilienhäuser, langfristig vor besondere Herausforderungen.
- Was passiert zum Beispiel, wenn die Zahl der Haushalte abnimmt, sich Familienstrukturen ändern, wenn es statt
traditioneller Kernfamilien immer mehr Single-
Haushalte gibt? - Was bedeutet es, wenn junge Leute auf dem Arbeitsmarkt flexibel sein und häufig den Wohnort wechseln müssen?
- Wie wirkt sich ein Preisverfall am Immobilienmarkt aus, der einerseits dazu führt, dass sich das Wohneigentum als wichtiger Teil der Altersvorsorge nicht mehr rechnet ... aber andererseits begünstigt, dass sich auch Menschen ein Haus kaufen können, deren Einkommen bisher dafür nicht ausreichte?
- Wie entwickeln sich Gebiete, in denen viele Einfamilienhäuser bereits leer stehen?
- Was bedeutet diese Entwicklung für die Kommunen, die einerseits auf Gebühren für Müllabfuhr oder Straßenbau sitzen bleiben und außerdem an Attraktivität verlieren?
- Welche Auswirkungen ergeben sich mit Blick auf Flächennutzung, Energieverbrauch und Bautätigkeit?
Diesen Fragen geht das IÖR gemeinsam mit deutschen und internationalen Partnern aus Forschung und Praxis nach. Die Wissenschaftler wollen aufzeigen, welche traditionellen und neuen Nutzergruppen es für Einfamilienhäuser gibt und wie sich ihre Struktur und ihre Ansprüche an den Wohnraum künftig entwickeln werden. Außerdem soll deutlich werden, welche Auswirkungen der Wandel auf Nutzerseite für den Bestand an Einfamilienhäusern, die Preisentwicklung und auch die Höhe des Leerstandes haben könnte.
Damit verbunden ist die Frage, welche Herausforderung die Entwicklung im Einfamilienhaussektor für Kommunen und die Siedlungsentwicklung allgemein mit sich bringt und welche Ressourcen aufgewendet werden müssen. Es sollen mögliche Entwicklungsszenarien und geeignete Handlungsansätze für Kommunen erarbeitet werden. Im Fokus stehen die Entwicklungen in Deutschland und Aussagen zu regionalspezifischen Besonderheiten. Gemeinsam mit den internationalen Kooperationspartnern werden aber auch europäische Vergleichsstudien entstehen und die Entwicklungen in den USA und Japan untersucht.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- ioer.de/projekte/single-family-homes-under-pressure
- Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
- „Timeless City Architecture“ über die Verwertbarkeit historischer Stadtarchitektur-Vorbilder (12.7.2015)
- Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen - ein ExWoSt-Forschungsfeld (28.6.2015)
- Nationale Plattform Zukunftsstadt stellt Forschungs- und Innovationsagenda vor (23.2.2015)
- DGfM stellt neue Studien vor und fordert 300.000 neue Wohneinheiten jährlich (15.2.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- BBSR-Studie: Wohnungsleerstände werden bis 2030 zunehmen (26.1.2015)
- 139 Seiten energetische Stadtraumtypen (Herausgeber u.a. Manfred Hegger) (23.11.2014)
- Jahrbuch StadtRegion 2013/14 mit dem Schwerpunktthema „Urbane Peripherie“ (3.11.2014)
- Quartiere und Wohnungsbestände zwischen Erhalt, Aufwertung und Gentrifizierung (22.9.2014)
- Kleinstädte in ländlichen Regionen: Welche Potenziale hat die Peripherie? (22.6.2014)
siehe zudem:
- Stadtplanung, GIS und kommunale Verbände auf Baulinks
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