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Bericht vom European Heat Pump Summit 2015

European Heat Pump Summit
  

(5.11.2015) Nach zwei Tagen ging am 22. Oktober der Euro­pean Heat Pump Summit - powered by Chillventa im Messezen­trum Nürnberg zu Ende. 240 Wärmepumpenexperten sowie 21 Aussteller in der begleitenden „Foyer-Expo“ nahmen an der diesjährigen Fachveranstaltung rund um die Wärmepumpe teil.

Seit 2005 verzeichnen Wärmepumpen ein durchschnittliches Wachstum von 7,4% p.a., dies berichtete Thomas Nowak von EHPA auf Basis seiner Marktübersicht zur EU 21. Das größte Wachstum können Warmwasser-Wärmepumpen für sich reklamie­ren  - von 11.000  verkauften Geräten im Jahre 2005 auf über 110.000 im Jahre 2014.

In vielen europäischen Ländern werden heute Wärmepumpen installiert. Gleichwohl wird das Potential noch lange nicht ausgereizt. So stellte beispielsweise Dr. Rainer Ja­kobs, vom IZW (Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik) sowie Koordi­nator des Summits fest: „In Deutschland sind die Rahmenbedingungen der Wärmepum­pe zurzeit nicht optimal. Das liegt aus meiner Sicht daran, dass die niedrigen Gas- und Ölpreise bei sehr hohen und steigenden Kosten für Elektrizität kontraproduktiv für den Einsatz der Wärmepumpen sind - sowohl in Industrie und Gewerbe als auch im Wohn­bereich.“ Wie man dem begegnen könnte, machen europäische Nachbarn vor  - allen voran Dänemark, das die Verwendung von Gas- und Ölheizungen bei Neubauten be­reits verboten hat.

Das Symposium fokussierte das Potenzial der Wärmepumpen in verschiedenen Märk­ten, die Verwendung von erneuerbaren Energien verbunden mit dem Einsatz in nearly Zero Energy Buildings (nZEB) für ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Business. Julian Jansen von Delta EE untersuchte den Markt für Hybrid Wärmepumpen und prognostizierte in Frankreich ein Wachstum von 6.000 Geräten 2014 auf über 30.000 im Jahr 2020. In der gewerblichen und industriellen Anwendung rückt die hybride Nut­zung von Wärme und Kälte in den Vordergrund. Jörg Saar von Danfoss stellte diese Anwendung bei Supermarktkälteanlagen in Dänemark vor. Hier wird die Kälte zur Le­bensmittelkühlung genutzt und die Wärme auf ein höheres Temperaturniveau ge­pumpt, um dann in Fernwärmenetze eingespeist zu werden. Er erläuterte anschau­lich den Weg der Supermärkte vom Energienutzer zum Energieerzeuger.

Ein besonders Highlight des diesjährigen European Heat Pump Summits waren die Berichte über den Stand der globalen Forschung und Entwicklung im Rahmen des Wärmepumpenprogramms der Internationalen Energieagentur (IEA-HPT). Diese Vorträ­ge im Bereich der Forschung & Entwicklung sind als IEA HPT Annex bekannt. Das Wär­mepumpenkonzept für den Einsatz in nearly Zero Energy Buildings ist Inhalt vom HPT-Annex 40 und wurde von Carsten Wemhöner von der Hochschule Rapperswil in der Schweiz umfassend erläutert. Einige hundert solcher nZE-Buildings sind gebaut und dokumentiert. Es sind Kombinationen von Stromerzeugung mit Photovoltaik und Wär­meerzeugung mittels Wärmepumpe. Die HPT Annexe 42 und 45 beschäftigen sich mit den bereits erwähnten Hybrid Wärmepumpen und der Einbindung in Smart Grids.

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