Verbands-EPDs für Fassadenelemente und Terrassendielen aus WPC
(10.12.2015) Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) hat für seine Mitglieder zwei Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declaration, EPD) für Produkte aus Wood Polymer Composites (WPC) erstellen lassen. Die dafür notwendigen Produktkategorie-Regeln (Product Category Rules, PCR) wurden nach den Vorgaben des Deutschen Instituts für Bauen und Umwelt (IBU) entwickelt.
Die neuen EPDs für Fassadenelemente und Terrassendielen aus WPC sollen diesen Produkten hinsichtlich den steigenden Anforderungen an das nachhaltige Bauen zusätzliche Marktchancen eröffnen. Sie dienen zudem als Basis für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden nach DGNB, BNB sowie LEED und anderen Systemen.
Das Erstellen der „WPC-EPD“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
(FNR) gefördert. Der Abschlussbericht ist über
fnr.de unter dem Förderkennzeichen 22003913 downloadbar (direkter
PDF-
Beide EPDs beziehen sich nicht auf spezifische Produkte bestimmter Hersteller, sondern deklarieren die durchschnittliche Umweltqualität für alle WPC-Fassadenelemente bzw. Terrassendielen der VHI-Mitgliedsunternehmen. Die Angaben sollen 80 Prozent des deutschen Marktes repräsentieren. Im Ergebnis enthält zum Beispiel die EPD zu den Terrassendielen u.a. folgende Aussagen:
- Die durchschnittliche WPC-Terrassendiele besteht zu 63% aus Fichten- und Kiefernfasern aus Industrierestholz, zu 29% aus Polyethylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid und zu 8% aus Additiven.
- Durchschnittlich werden für die Verpackung eines Quadratmeters Terrassendiele 280 g Polyethylenfolie und Polyesterband benötigt.
- WPC-Terrassendielen sind in Wasser unlöslich. Es sind keine Inhaltsstoffe bekannt, die bei Wassereinwirkung ausgewaschen werden könnten.
- Für WPC-Produkte bestehen zwei Entsorgungswege - die stoffliche und die thermische Verwertung. Bei der stofflichen Verwertung wird das Produkt sortiert, aufgemahlen und z.B. für die Produktion von WPC-Unterkonstruktionen verwendet. Bei der thermischen Entsorgung werden die WPC–Abfälle z.B. in einer kommunalen Müllverbrennungsanlage entsorgt.
- Alle mit PE oder PP gebundenen WPC-Produkte sind der Altholzkategorie A II zuzuordnen, mit PVC gebundene WPC-Produkte sollten in A III einsortiert werden.
Zur Erinnerung: WPCs sind Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe, die hauptsächlich im Außenbereich, aber auch beim Innenausbau u.a. von Autos zum Einsatz kommen. Das Marktwachstum ist mit jährlichen Steigerungsraten im zweistelligen Bereich hoch - siehe auch Baulinks-Magazin-Seite zum Thema WPC.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- PDF: EPD für WPC-Fassadenelemente
- PDF: EPD für WPC-Terrassendielen
- Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.
- Institut Bauen und Umwelt (IBU)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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siehe zudem:
- vorgehängte hinterlüftete Fassade im Fassaden-Magazin sowie Außenbeläge im Außenanlagen-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Fassade bei Baubuch / Amazon.de