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Sieben Thesen zur Nachhaltigkeit von der niedersächsischen Architektenschaft

(18.11.2020) Die Mitglieder des niedersächsischen Architektenparlaments, der Vertreterversammlung der Architektenkammer Niedersachsen, haben im Rahmen einer digitalen Sitzung am 12. November die eigene Verantwortung für eine klimagerechte Le­bens- und Wirtschaftsweise betont und in Form von sieben Thesen konkrete Ziele definiert. Die Vertreterversammlung forderte alle Kammermitglieder dazu auf, sich das Papier bei ihrer Arbeit zu eigen zu machen.

Foto © Seifert (im Büro chora blau) 

Kammerpräsident Robert Marlow erinnerte daran, dass „der Bausektor maßgeblich zur heutigen Umweltsituation beiträgt.“ Nur durch eine ganzheitliche Sichtweise, die ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Anforderungen gleichermaßen einbeziehe, könne das Planen und Bauen zukunfts- und klimagerecht werden. Die niedersächsische Architektenschaft wolle daher ...

  • die Zukunft aktiv mitgestalten,
  • eine ressourcenschonende Bauweise voranbringen und
  • mit Mut zum Experimentieren neue und innovative Lösungen entwickeln.

Architekten müssen Gebäude und Quartiere ebenso wie Landschafts- und Naturräume langfristig denken, Klimaanpassungsfolgekosten in die ökonomische Betrachtung einfließen lassen und Aspekte der Alterungsfähigkeit, Nutzungsflexibilität und Anpassungsfähigkeit berücksichtigen - und so zukunftsorientierte Projekte entwickeln.

„Zukünftige Bauvorhaben sollten nur noch unter Berücksichtigung ihres gesamten Lebenszyklus unter Einhaltung der vereinbarten Klimaziele durchgeführt werden“, betonte der Vorsitzende des Kammerausschusses zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Prof. Heiner Lippe, am 12. November.

Konkret strebt die Vertreterversammlung folgende sieben Ziele an:

  1. Nachhaltigkeit in jeder Planungsebene umsetzen, um so frühzeitig die Weichen für eine nachhaltige und interdisziplinäre Planung zu stellen.
  2. Gebäude und Freiräume, Stadt und Land ganzheitlich über den ganzen Lebenszyklus hinweg betrachten.
  3. Mit Suffizienz, Konsistenz und Effizienz neue Standards setzen, und diese Leitbilder in sämtliche Planungsschritte übernehmen.
  4. Darauf hinwirken, dass vom Gesetzgeber Gesetze und Vorschriften im Sinne der Nachhaltigkeit neu gedacht werden.
  5. Chancen nachhaltiger Architektur beim Kampf gegen den Klimawandel bereits in der Schule kommunizieren.
  6. Planungsprozesse gestalten und moderieren, um das Know-how der Architektenschaft in den Prozess einbringen zu können.
  7. Die gesellschaftliche Akzeptanz fördern, um sämtliche Akteure bis hin zur Bevölkerung gleichermaßen zu berücksichtigen.

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