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Sekundärseite in Fernwärmenetzen stärker berücksichtigen

(13.4.2021) Bei Fernwärmekonzepten sollte nach Einschätzung von Danfoss die Sekundärseite stärker berücksichtigt werden. Der Fokus liege stattdessen immer noch auf der Primärseite - also auf der Seite der privaten und öffentlichen Fernwärmeversorger. Tatsächlich aber lasse sich die Energieeffizienz von Fernwärmesystemen nur dann optimieren, wenn auch die Abnehmer mitspielen. Drei Voraussetzungen seien in diesem Kontext entscheidend:

  • Echtzeitinformationen über den Gebäudezustand, die es dem Versorger ermöglichen, die Vorlauftemperatur bedarfsgerecht anzupassen.
  • Übergabestationen auf dem aktuellen Stand der Technik - also mit adäquater Dimensionierung, qualitativ hochwertigen Wärmetauschern und digitalen Schnittstellen.
  • Moderne bzw. durch Sanierung modernisierte Heizanlagen in Wohn- und Zweckbau, die umfassend hydraulisch abgeglichen und durch smarte Steuerungssysteme effizienzoptimiert sind.
Anton Koller
Anton Koller
  

Nur wenn alle drei Voraussetzungen gegeben seien, lasse sich die Vorlauftemperatur eines Fernwärmenetzes so weit wie möglich absenken und in Folge eine deutliche Reduktion von Primärenergieverbrauch und CO₂-Ausstoß erreichen: „Fernwärme ist eine nachhaltige und zukunftssichere Lösung auf dem Weg der Energiewende“, erläutert Anton Koller, Danfoss Divisional President District Energy. „Aber um das volle Potenzial auszuschöpfen, ist es wichtig, eine End-to-End-Optimierung zu erreichen.“

In der Praxis stehen Versorgern derzeit kaum Echtzeitinformationen von den versorgten Gebäuden zur Verfügung: Übergabestationen sind veraltet, nicht digitalisierungsfähig und aus Furcht vor zu geringer Heizleistung überdimensioniert. Außerdem sind die Heizanlagen nach Expertenschätzungen zu etwa 80 bis 90% nicht korrekt hydraulisch abgeglichen.

Danfoss empfiehlt Versorgern und Wohnungsbaugesellschaften deshalb, die angeschlossenen Liegenschaften mit Softwarelösungen wie etwa Leanheat Building und Leanheat Apartment auszustatten, die auf Basis selbstlernender Algorithmen umfassende Informationen über den Gebäudezustand liefern. Ältere Wohnungsstationen sollten konsequent ausgetauscht und durch neue Modelle ersetzt werden, die digital integrierbar und passend zum Istzustand der Gebäudedämmung dimensioniert sind. Kunden sollten überdies für die Bedeutung des Anlagenstatus sensibilisiert und durch tarifliche Anreize zur Sanierung motiviert werden. „Der hydraulische Abgleich ist dabei entscheidend“, erinnert Anton Koller noch einmal. „Er stellt die Basis dar. Ohne ihn ist keine adäquate Temperaturregelung möglich.“

Bitte , um dieses Video anzusehen.
knapp 15-minütiges Interview mit Anton Koller zur Bedeutung der Sekundärseite in Fernwärmenetzen auf YouTube

Eine Schüsselstellung kommt bei alledem zweifellos den staatlichen Förderungsmaßnahmen zu. Danfoss begrüßt die jüngste Anpassung der Förderrichtlinien, die den hydraulischen Abgleich zur Voraussetzung finanzieller Zuschüsse zur Anlagensanierung macht, aber auch die Änderung der Förderungsstrategie insgesamt. „Die neuen Förderprogramme von BAFA und KfW sind sehr großzügig“, freut sich Herr Koller. „Es werden Summen ausgeschüttet, mit denen sich etwas bewegen lässt. Wir haben hier momentan ein sehr gutes Umfeld - und es zahlt sich auf jeden Fall aus, sich mit den vielfältigen Fördermöglichkeiten zu beschäftigen.“

Weitere Informationen zur Sekundärseite in Fernwärmenetzen sowie zu Leanheat Building und Leanheat Apartment können per E-Mail an Danfoss angefordert werden.

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