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Neues „Stadtquartier“ in Remagen kombiniert Wohnen, Tourismus, Gastronomie und Leichtbeton

(29.6.2021) Zeiten, in denen man dort ein Mietshaus, da ein Hotel und gegenüber eine Bäckerei hinstellte, sind vorbei. Heute werden eher integrative Konzepte angestrebt. Und genau in diesem Sinne hat das Architekturbüro Bungarten auf dem früheren Gelände des Verkehrsverlags in Remagen das 3.500 m² große „Quartier IV“ für die DEWA-Immobiliengesellschaft GbR konzipiert (siehe Google-Maps, gegebenenfalls muss die „Globusansicht“ deaktiviert werden). Errichtet wurden die Gebäude auf dem vergleichsweise kleinem Areal aus Leichtbeton-Mauerwerk. Zwei Ziele standen dabei im Vordergrund: eine hohe Verdichtung in der Nutzung sowie die gezielte Ansprache sehr unterschiedlicher Nutzer.

alle Fotos © BungartenArchitekten 

Zum Bahnhof Remagen sind es nur ein paar hundert Meter, nach Köln knapp 55 Kilometer. Dazwischen liegt Bonn. Hinzu kommt der ruhig dahinfließende Rhein auf der einen Seite, gegenüber liegt ein leicht hügeliges Hinterland. Berufspendler und auch Erholungsuchende kommen hier also auf ihre Kosten - und so verwundert es nicht, dass bereits vor Fertigstellung des Projektes nur noch fünf der 41 Mietwohnungen frei waren. Für den Bauträger überraschend war jedoch die große Nachfrage von älteren Menschen, die offenbar die Stadtnähe sowie die Barrierereduziertheit schätzten.

Die Wohnungen verteilen sich auf zwei Wohngebäude, eines über Eck geführt, das andere erinnert von oben gesehen an ein in die Breite gezogenes „T“. Zum Rhein hin schließt das dazu in einem 45-Grad-Winkel angeordnete City-Hotel Arte das Grundstück ab. Alle drei Gebäude bestehen aus zwei bis drei Geschosse hohen Quadern, denen oben jeweils ein zurückspringendes Dachgeschoss aufgesetzt wurde (Staffelgeschoss).


  

Wie mit dem Messer herausgeschnitten gliedern kleinere Fassadenvorsprünge, zurückliegende Treppenhäuser sowie weit auskragende Balkone das Erscheinungsbild der Baukörper.

Dies alles sowie die farblich hervorgehobenen Dachgeschosse mit aufgesetzten Flachdächern erfüllen die gestalterischen Vorgaben der Stadt Remagen, wobei die heterogene Dachlandschaft im Umfeld für die Dachausformung vermutlich nahezu freie Wahl gelassen hätte. Jedoch: Flachdächer ermöglichen eine nahezu unabhängige Grundrisskonfiguration und diese war aufgrund der gewünschten Vielfalt durchaus nötig.

Auf das Erforderliche optimiert

Barrierefreiheit bzw. Barrierereduzierung waren Programm. Eine Anbindung aller Geschosse an die Tiefgarage und die jeweiligen Eingänge über Aufzüge war somit fester Bestandteil des Pflichtenheftes. Wirtschaftlich funktioniert dies nur, wenn möglichst viele Wohnungen pro Treppenhaus erschlossen werden. Das Ergebnis sind zentral positionierte Treppenhäuser, um die sich drei bzw. fünf Wohnungen gruppieren.


  

Aus dem Rahmen fällt hingegen das aufgesetzte Dachgeschoss des Hotels mit drei Ferienappartements, welchem großzügige Terrassen vorgelagert sind. Und im Hotelmanagement ging man neue Wege: Die Rezeption ist nur vormittags besetzt, ansonsten erfolgt die Anmeldung ganz modern über einen Check-In-Automaten. Im Erdgeschoss wurde zudem eine Bäckerei eingerichtet, die auch den Frühstücksdienst für die Hotelgäste übernimmt.

Es geht auch ohne WDVS

Vor- und zurückspringende Balkone, tief in das Gebäude eingeschnittene Treppenhäuser - das Verhältnis der Außenfläche zum Gebäudevolumen ist energetisch gesehen gar nicht optimal! An die Wärmedämmwerte der Außenwände wurden deshalb besonders hohe Anforderungen gestellt, um die Energieverluste möglichst gering zu halten. Deshalb entschieden sich Bauherr und Architekt für die gefüllten Leichtbeton-Mauersteine von KLB Klimaleichtblock - konkret für den KLB-SK-09.

Die Kammern der Planblöcke sind mittig über die gesamte Höhe mit mineralischen Dämmstoffstecklingen gefüllt und erreichen eine Wärmeleitzahl von 0,09 W/mK. Die Stecklinge verlaufen in Wandrichtung und gewährleisten zusammen mit jeweils drei sowohl zur Wandinnen- als auch -außenseite angeordneten Schlitzreihen den sehr guten Wärmeschutz - siehe auch Beitrag „gefüllter KLB-Mauerstein für monolithische Bauweisen“ vom 13.8.2013.

Mit einem 15 mm starken Gipsputz innen, 36,5 cm dicken Mauersteinen sowie einem 20 mm Kalkzementmörtel außen erreichen die Außenwände einen U-Wert von 0,26 W/m²K. Dies ermöglicht ein durchgängig monolithisch errichtetes Mauerwerk ohne zusätzlich angebrachtes Wärmedämmverbundsystem (WDVS).

Für jede Anforderung den richtigen Stein

Der Leichtbeton-Hersteller selbst spricht vom „KLB-Baukasten“ und verfügt über ein aufeinander abgestimmtes Konzept für alle bauphysikalischen und bautechnischen Anforderungen. Die Systemvielfalt ermöglichte es beispielsweise, auch die Innenwände konsequent mit Leichtbetonsteinen auszuführen. Je nach schallschutztechnischen Ansprüchen wurden zum Beispiel für die Wohnungstrennwände oder zum Treppenhaus hin Plan-Schalldämmblöcke von KLB in den Stärken 17,5 beziehungsweise 24,0 cm gesetzt. Beidseitig mit einer Gipsputzauflage versehen, erreichen die Wände hier Direkt­schalldämm-Maße (R'W) von bis zu 62,5 Dezibel - siehe auch Beitrag „Neue KLB-Bro­schüre beleuchtet neue Schallschutz-DIN 4109-5 und deren erhöhte Anforderungen“ vom 25.3.2021. Aber auch für die „einfachen“ Innenwände, ob tragend oder nichttragend, bietet der KLB-Baukasten ideale Steine.

Weitere Informationen zu Leichtbeton-Mauerwerk können per E-Mail an KLB Klimaleichtblock angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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