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„Sonnenhaussiedlung“ in moderner Ziegelbauweise mit autarkem Energiekonzept

(28.6.2021) Wie zukunftsweisender, CO₂-neutraler Wohnungsbau aussehen kann, zeigt exemplarisch die „CS-Sonnenhaussiedlung“ in Moosburg an der Isar (siehe Google-Maps). Mit drei Doppel- und 16 Reihenhäusern sowie 2 Mehrfamilienhäusern mit zusammen 12 Eigentumswohnungen deckt das Projekt generationsübergreifend eine breite Palette unterschiedlicher Haushaltsgrößen und Wohnansprüche ab. Bei der Umsetzung des weitgehend autarken Energiekonzeptes spielte der Außenwandbaustoff eine wesentliche Rolle - entschieden haben sich Planer und Bauherr für den holzfasergefüllten Unipor W07 Silvacor-Mauerziegel.

alle Fotos © Foto: Leipfinger-Bader / Christian Willner Photographie 

Im oberbayerischen Moosburg wollte der ortsansässige Solaranlagenhersteller Citrin­Solar mit seiner Bauträger-Gesellschaft „CS Wohnbau“ von vornherein ein energetisch und nachhaltig optimiertes Gesamtkonzept realisieren. Mit der Planung beauftragt wurde die ortsansässige heinz pflüger partner architekten GmbH. Das Architekturbüro entwarf ein Wohnquartier, das die Themen Energie und Nachhaltigkeit mit hoher Flexibilität in der Gebäudenutzung verknüpfte. So verteilen sich die 34 Wohneinheiten mit ihren rund 4.000 m² Wohnfläche auf ganz unterschiedliche Wohnungsgrößen ...

  • von 50 bis 160 m²
  • für Singles, Paare und Familien mit bis zu vier Kindern.

Die angestrebte Flexibilität bezog sich aber nicht nur auf unterschiedliche Wohngrößen und individuelle Ausstattungen. „Wir mussten im Sinne der Bewohner auch deren zukünftiges Wohnen mit ihren familiären Veränderungen im Auge behalten,“ erklärt Architekt Rudolf Heinz. „Außer einer zukunftsweisenden Energieversorgung wurde in der Planung insbesondere eine komfortable Umgestaltung der Wohnräume im Alter oder bei Krankheit berücksichtigt.“ Deshalb war auch ein möglichst einfacher Umbau der Räumlichkeiten für zukünftige Veränderungen gefragt. So können bei den Doppel- und Reihenhäusern die Erd- und Obergeschosse jeweils problemlos in eigenständige Wohnungen umgewandelt werden. Es wurden zudem altersbedingte Bedürfnisse wie eine in den Erdgeschossen zügig umsetzbare Barrierefreiheit in die Planung einbezogen.

Plan © heinz pflüger partner architekten GmbH 

Nutzungsoptimierte Grundrisse bis unters Steildach

Kompakte Bauformen mit klaren Proportionen und ortstypischen Satteldächern sowie eine moderne offene Grundrissgestaltung prägen alle Sonnenhäuser. Durch den Neigungswinkel der Dächer von 45° und die südliche Ausrichtung entstanden außerdem ideale Flächen für die PV-Module. Weitere charakteristische äußere Merkmale sind große Fenster, die viel Licht in die einzelnen Räume lassen. Zusätzlich tragen die weißen Wandflächen zu einer hellen Raumwirkung bei.

Auf den Dächern dienen große PV-Module als Energielieferanten. Der erforderliche Technikraum ist dafür bei den Doppel- und Reihenhäusern zusammen mit einem Abstellraum sowie einer als Studio oder Büro nutzbaren Wohnfläche im Dachgeschoss angeordnet.

Übergroße Garagen und Carports sowie Grünflächen runden das Gesamtangebot an nutzbarer Fläche für die Hausbewohner ab. Für die Bewohner der Mehrfamilienhäuser stehen äußere Abstellräume und jeweils bis zu zwei PKW-Stellplätze zur Verfügung. Der Zugang nach außen ist hier für die Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss über Balkone sichergestellt. Die Erschließung des Wohnquartiers erfolgt über eine verkehrsberuhigte, kinderfreundliche Spielstraße.

Innovatives Energiekonzept mit Nahwärmenetz

Ein Fokus lag bei der Planung auf dem energetischen Gesamtkonzept. Neben dem hohen ökologischen Anspruch spielte auch der ökonomische Aspekt eine wichtige Rolle. Statt einer möglichst großen Energieeinsparung war deshalb eine überwiegend autarke Energieversorgung mit geringen Nebenkosten gefordert (Autarkiegrad 70%).

Eine zentral installierte Solarthermieanlage und eine Holzschnitzelheizung sorgen so über ein Nahwärmenetz CO₂-neutral und unabhängig von fossilen Brennstoffen für Heizenergie. Ansonsten liefern die auf den Dächern installierten Photovoltaik-Anlagen im Zusammenwirken mit Akkuspeicher und Wechselrichter im Normalfall genügend elektrischen Strom für Beleuchtung und alle im Haushalt benötigten Elektrogeräte. Bei zu wenig Sonnenlicht ist die Versorgung mit Ökostrom über das örtliche Stromnetz gewährleistet, während überschüssiger Strom gegen Vergütung in das Stromnetz eingeleitet wird.

Eine Besonderheit stellt auch das Mobilitätskonzept der Siedlung dar: Den Bewohnern stehen mit einem quartierseigenen Elektrocar-Sharing-Fahrzeug und einem E-Lasten­fahrrad flexibel nutzbare Transportmittel für Besorgungen zur Verfügung. Für ihren Betrieb soll in naher Zukunft noch eine von Sonnenenergie gespeiste E-Ladestation unter einem speziellen Carport errichtet werden. Darüber hinaus erhalten alle Garagen und PKW-Stellplätze die notwendigen Anschlüsse, um eine E-Ladestation für das eigene Fahrzeug zu installieren.

Umweltgerechte Gebäudehülle dank Ton und Holz

In Bezug auf den Energieverbrauch wurde bei den Doppel- und Reihenhäusern ein Energieeffizienzhausstandard von KFW 55 und bei den Mehrfamilienhäusern von KFW 40 Plus vorgegeben. Der niedrige Energiebedarf bedingte zwangsläufig eine zum hohen baulichen Wärmeschutz beitragende Gebäudehülle. Außerdem war dem Bauträger angesichts seiner umweltschonenden Prioritäten eine werterhaltende Bauweise mit einem ökologisch absolut unbedenklichen Außenwandbaustoff besonders wichtig.


  

Der gemäß Zulassung Z-17.1-1162 gewählte Mauerziegel „Unipor W07 Silvacor“ von den Ziegelwerken Leipfinger-Bader konnte dabei nicht nur mit seinen bauphysikalischen Topwerten, sondern auch mit seiner hervorragenden Ökobilanz überzeugen. Das Spezielle an dem Ziegel ist seine Dämmstoff-Fül­lung aus nachwachsenden Nadelholzfasern - siehe auch Beitrag „Unipor W07 Silvacor: Der Mauerziegel mit Holzfaser-Füllung bei Leipfinger Bader verfügbar“ vom 4.7.2016.

Entsprechend den bauphysikalischen Erfordernissen wurde bei den Mehrfamilienhäusern eine Mauerwerkstärke von 42,5 cm und bei den Doppel- und Reihenhäusern von 36,5 cm gewählt. Die gewährleisteten niedrigen Wärmedurchgangswerte von 0,16/m²K bzw. 0,18 W/m²K leisten damit ihren Beitrag zum energiesparenden Wärmeschutz. Mit der Festigkeitsklasse 6 stellen die Silvacor-Ziegel die für Mehrfamilienhäuser benötigte Standfestigkeit problemlos sicher.

Neben Silvacor-Zubehörsteinen sorgten zudem vorgefertigte Rollladenkästen aus dem ganzheitlichen System-Produktprogramm der Unipor-Mitgliedswerke für maßgeschneiderte Detaillösungen - siehe z.B. Beitrag „Stützendämmschalung, Rollladenkasten und Lüftungssystem direkt vom Ziegelwerk?“ vom 7.10.2020.

Fertigstellung in drei Bauabschnitten

Angesichts des Projektumfangs gliederten die Bauverantwortlichen die Errichtung des Wohnquartiers in drei Bauabschnitte. Der erste Bauabschnitt konnte bereits bezogen werden. Die Fertigstellung der beiden anderen Bauabschnitte soll im Frühjahr sowie Sommer 2021 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt sollen auch alle Bauvorhaben zur Infrastruktur, wie etwa eine Kinderkrippe und der Spielplatz, fertiggestellt sein. Große gemeinsame Aufenthaltsbereiche für die Bewohner und viel Grünfläche um die Gebäude herum sorgen spätestens dann für ein naturnahes familienfreundliches Wohnen. Dazu tragen außerdem hundert neu angepflanzte Bäume bei. Nicht zuletzt bietet das angrenzende Landschaftsschutzgebiet „Isarauen“ ein besonders einladendes Umfeld, das sich für ausgedehnte Spaziergänge und Radtouren anbietet.

Weitere Informationen zum Unipor W07 Silvacor sowie zu Konzepten für Sonnenhaus-Quartiere können per E-Mail an Leipfinger-Bader, per E-Mail an Unipor bzw. per E-Mail an CitrinSolar angefordert werden.

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