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Kaminofen als Zusatzheizung: teuer, gesundheits- und klimaschädlich

(16.12.2022) Kaminöfen werden derzeit gerne als Zusatzheizungen eingesetzt, um das primäre Heizsystem zu ergänzen. Allerdings gehen dabei rund 40% der eingesetzten Endenergie verloren - das geht aus einer Studie der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online und der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung hervor. Gebäude mit einem Kaminofen haben demzufolge einen 16% höheren Gesamt-Energieverbrauch als solche ohne Kaminofen. „Zum Energiesparen eignen sich Kaminöfen daher definitiv nicht“, erklärt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz.

Nachfrage und Holzpreise steigen, Qualität sinkt

Ein weiteres Problem: Holz wird immer teurer. Wegen der erhöhten Nachfrage nach Brennholz sind die Preise im Vergleich zum vergangenen Jahr um bis zu 90% gestiegen. Immer öfter wird überdies feuchtes Holz genutzt, bei dessen Verbrennung mehr Staubemissionen entstehen. Kaminofenbesitzer sollten beim Kauf darauf achten, nur trockenes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu verwenden. Die FSC-, Na­tur­land- und PEFC-Siegel geben hier Orientierung.

Richtig heizen spart Geld und vermeidet CO₂

Wenn schon Kaminofen, dann aber richtig bedienen! Schornsteinfeger empfehlen das Anzünden von oben mit Anzündhölzchen. Auf Pappe oder Zeitungspapier sollte hingegen gänzlich verzichtet werden! Ebenso wichtig sind die richtige Luftzufuhr und das korrekte Nachlegen, um ein Überheizen der Räume zu vermeiden und nicht unnötig viel Holz zu verbrauchen. Zudem empfiehlt sich für einen sicheren und effizienten Betrieb, die Feuerstätte jährlich durch eine Fachkraft überprüfen zu lassen.

Foto © baulinks/AO 

Kaminofen-Angebote sorgfältig prüfen

Baumärkte preisen regelmäßig Kaminöfen zu besonders günstigen Preisen an. Verbraucher sollten sich von diesen Angeboten jedoch nicht zu einem Spontankauf verleiten lassen, raten Experten. Wer sich für einen Kaminofen entscheidet, sollte ein möglichst umweltfreundliches Modell wählen und auf die passende Größe achten. Orientierung bieten das Siegel „Blauer Engel“ und die Zertifizierung DINplus. Zudem muss geklärt werden, ob im Haus oder der Wohnung überhaupt eine Festbrennstoff-Feuerstätte betrieben werden darf. Auskunft dazu erteilen der Bezirksschornsteinfegermeister oder das Bauamt.

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