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Darf man das: Wohnen in Sichtbeton?

(8.8.2007) Beton ist seit der Römerzeit das Baumaterial für ambitionierte Architekten. Frei formbar, haltbar und stabil erweist sich der "flüssige Stein" als ideales Gestaltungsmittel. Durch neue technische Möglichkeiten wird dieses Material immer leistungsfähiger. Die Stichworte heißen unter anderem leicht verarbeitbarer Beton oder selbst verdichtender Beton. Mit diesen Betonsorten sind Gebäudegestaltungen und Betonqualitäten realisierbar, wie sie bisher nur in Ausnahmefällen möglich waren. Die neuen Betone benötigen wenig Wasser und fließen dennoch wie Honig in jede Ecke. Sie besitzen dichte, druckfeste Gefüge, widerstehen damit besser äußeren Einwirkungen und sehen perfekt aus.

Wie sinnvoll moderne Betone selbst im Einfamilienhausbau einzusetzen sind, belegt ein Objekt aus Sachsen. Das Einfamilienhaus besteht größtenteils aus leicht verarbeitbarem Beton. Fundamente, Stützmauern, Wände, Decken und Teile des Daches sind in perfekter Sichtbetonqualität ausgeführt. Für das Bauherren-Ehepaar, das selbst ein Betonwerk betreibt, stand fest, dass das eigene Haus aus hochwertigem Beton gebaut werden sollte.

Dabei geben sie offen zu, dass sie sich ihr neues Heim anfangs nicht so recht komplett aus sichtbarem Beton vorstellen konnten. Doch heute möchten sie dieses Erlebnis nicht mehr missen. Die Architektin Ulrike Dix aus Berlin entwarf ein Gebäude, das die konstruktiven Möglichkeiten moderner Betone nutzt. Große Spannweiten, raffinierte Durchbrüche, hohe schlanke Wände und dazu alle Hauptfunktionen wie Wohnen, Essen und Arbeiten auf einer Ebene. Das Gebäude vereinfacht die tägliche Kommunikation des gemeinsam arbeitenden Ehepaares so sehr, dass die begeisterten Bewohner von einem neuen Lebensgefühl berichten.

Qualität in leicht verarbeitbarem Beton

Möglich wurde die großzügige Wohnlandschaft durch die neuen, qualitativ hochwertigen Betone. Wandhöhen von bis zu sechs Metern und glatte, hell lasierte Betonoberflächen prägen das ansonsten traditionellen Formen folgende Gebäude. Während außen die Stützmauern mit Brettschalung erstellt wurden, sind nahezu alle Innenwände in glatten Schalungen betoniert. Um eine helle Grundtönung des Sichtbetons zu erreichen, wurde übrigens der Zement Optacolor von Lafarge gewählt, der - by the way - auch bei den 2751 Betonstelen des Holocaust-Mahnmals verwendet wurde. Die Wände der Innenräume erhielten abschließend nur noch einen Anstrich mit heller Lasur.

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