Brückenbaupreis 2010: 6 von 27 Brücken sind nominiert
(29.12.2009; upgedatet am 15.3.2010) Sechs herausragende Brücken sind in der engeren Auswahl für den Deutschen Brückenbaupreis 2010. Dies haben die Auslober, die Bundesingenieurkammer (BIngK) und der Verband Beratender Ingenieure (VBI), Mitte Dezember in Berlin mitgeteilt. Jeweils drei Bauwerke aus den Kategorien "Straßen- und Eisenbahnbrücken" sowie "Fuß- und Radwegbrücken" wurden aus insgesamt 27 Wettbewerbsbeiträgen von einer Jury namhafter Brückenexperten ausgewählt.
Update vom 15.3.2010: Elbebrücke Mühlberg (Brandenburg/Sachsen) und Stadthafenbrücke Sassnitz (Insel Rügen) sind die Preisträger.
Die nominierten Brücken in der Kategorie "Straßen- und Eisenbahnbrücken"
Rügenbrücke (Strelasundquerung)
aus der Begründung der Jury: "Die neue Rügenbrücke ist ein insgesamt harmonisch
gestaltetes Bauwerk, das trotz seiner beträchtlichen Größe eine gewisse
Leichtigkeit ausstrahlt. Von den Stralsundern wurde die Brücke bei der
Verkehrsfreigabe sofort als neues Wahrzeichen der Stadt gefeiert. Ihre einem
Großsegler nachempfundene Gestalt ist im Hinblick auf das mittelalterliche
Stadtbild der durch den Unesco-Weltkulturerbe-Status geschützten Hansestadt
außerordentlich gut gelungen." (siehe auch Luftbild, Vogelperspektive in Bing-Maps und/oder Google-Maps)
Preisträger: Elbebrücke Mühlberg (Brandenburg/Sachsen)
Begründung der Jury: "Mit der neuen, 700 m langen Elbebrücke bei Mühlberg wurde
eine schwierige Aufgabe gut gelöst. Das inzwischen als 'Auge von Mühlberg'
bekannte Bauwerk überzeugt dank der gelungenen Kombination aus schlichter
Eleganz und innovativer Konstruktionsidee. Dank der im Strombereich dadurch
möglichen Stützweite von 144 m erfüllt die neue Elbequerung auch die
ökologischen Vorgaben optimal." (siehe Google-Maps)
Muldebrücke bei Wurzen (Sachsen)
Aus der Begründung der Jury: "Der ca. 500 m langen Muldebrücke bei Wurzen
gelingt es wie selbstverständlich, das flache Muldetal zu queren, ohne die
Landschaft zu dominieren. Möglich macht dies der schlüssig aus dem Überbau
'herauswachsende' Zügelgurt-Fachwerkträger, der dem Bauwerk seine
unverwechselbare Gestalt verleiht. Dafür wurde die Idee des im 19. Jahrhundert
gebräuchlichen Zügelgurt-Stahlfachwerks mit modernen Bautechniken
weiterentwickelt." (siehe auch Google-Maps)
Die nominierten Brücken in der Kategorie "Fuß- und Radwegbrücken"
Hafenbrücke Bremerhaven
Aus der Begründung der Jury: "Die neue Brücke verbindet nicht nur die Stadt
Bremerhaven mit den Sehenswürdigkeiten am Alten Hafen, die gläserne Stahl- und
Glasröhre entpuppt sich zugleich als begeh- und drehbare Skulptur. Besonders
gelungen ist dabei die stimmige Verknüpfung von Maschinentechnik und
Baukonstruktion. So werden die Drehbewegungen zum Öffnen des Bauwerks für
Schiffsdurchfahrten zum Erlebnis für Anwohner und Besucher." (siehe auch
Foto von der ganzen Brücke sowie Google-Maps und/oder Bing-Maps)
Altmühlbrücke Eichstätt (Bayern)
aus der Begründung der Jury: "Die Geh- und Radwegbrücke über die Altmühl im
bayerischen Eichstätt überzeugt durch ihre zurückhaltende Eleganz. Damit zeigt
das anmutige Bauwerk, dass auch aus kleinen Bauaufgaben durch innovative Ideen
und konsequente Durchgestaltung konstruktiv wegweisende Bauwerke entstehen
können."
Preisträger: Seebrücke Saßnitz (Insel Rügen)
aus der Begründung der Jury: "Die neue Seebrücke Saßnitz - Balkon zum Meer -
überzeugt durch die gelungene Kombination von Form und Funktion. Durch
Optimierung der Konstruktion gelang eine effiziente Tragwirkung, die zu einer
extremen Schlankheit des Überbaus führt. Mit ihrem weit gespannten, kühnen
Schwung über 22 m Höhenunterschied hinweg erfreut die neue Brücke Betrachter wie
Benutzer." (siehe Foto rechts unten und Tagfoto - beide Fotos sind von Jürgen Schmidt - sowie Google-Maps und/oder Bing-Maps)
Ausgezeichnet werden die Bauwerke sowie die Ingenieure, die an verantwortlicher Stelle wesentlichen Anteil am Entstehen der Brücke hatten. Allerdings müssen die Preisträger noch ein wenig warten, denn die Bekanntgabe der Gewinner wird bis zur Preisverleihung geheim gehalten. Die feierliche Übergabe des "Deutschen Brückenbaupreises 2010" soll am 15. März 2010 in Dresden mit mehr als 1.000 Gästen stattfinden, darunter der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer und der Vorstandsvorsitzende der DB AG Dr. Rüdiger Grube. Das Bundesministerium fördert den Preis im Rahmen der Initiative Baukultur und hat erneut die Schirmherrschaft übernommen. Hauptsponsor ist auch 2010 die DB AG.
zur Erinnerung: Der Brückenbaupreis wird seit 2006 alle zwei Jahre vergeben.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- brueckenbaupreis.de
- Bundesingenieurkammer (BIngK)
- Verband Beratender Ingenieure VBI
- Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
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siehe zudem:
- Ingenieurkammern, Betonbau und Ingenieurbaubauteile auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Brückenbau, Stahlbau, Betonbau und Holzbau bei Baubuch / Amazon.de