Elegante Brücke aus Stahl und glasfaserverstärktem Kunststoff
(4.12.2009)Durchdachtes Design und weitgehende Instandhaltungsfreiheit sind die herausragenden Eigenschaften der „Holländerbrücke“, deren Montage am 18. November in Reinbek bei Hamburg glatt über die Bühne ging. Deutschlands erste Brücke mit einer neuartigen Kombination aus Stahl und GFK wurde unter Verwendung des Fahrbahnplattenprofils FBD 300 vom dänischen GFK-Profilspezialisten Fiberline Composites konstruiert.
Streusalz und Witterungseinflüsse werden dem GFK-Brückendeck der 98 m langen und 3,5 m breiten Holländerbrücke über die Hamburger Straße nichts anhaben (siehe Google-Maps). Neben weiteren Vorteilen sei speziell diese Eigenschaft für die Stadt Reinbek entscheidend gewesen, den Überbau aus einer Kombination aus Stahl und GFK in Auftrag zu geben. Sven Rosenbaum, der zuständige Projektleiter des Auftraggebers, rechnet damit, dass sich diese Bauweise künftig im Fußgängerbrückenbau durchsetzen wird.
„Niedrige Gesamtkosten waren unser wichtigstes Kriterium für die Suche nach alternativen Lösungen. Bei konventionellen Brücken sind oft schon nach 15 bis 20 Jahren umfassende und kostenintensive Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich. Die Kunststoffbrücke soll einen Zeitraum von bis zu 80 Jahren ohne Reparatur überstehen“, erläutert Dipl.-Ing. Sven Rosenbaum vom Reinbeker Bauamt.
Mit der filigranen Optik und der Leichtigkeit, mit der sich die Brücke ins Straßenbild einfügt, ist Sven Rosenbaum ebenfalls sehr zufrieden.
Die Architektur und Tragwerksplanung des Bauwerks erfolgte durch das Planungsbüro Werner Sobek Stuttgart - u.a. mit der Zielrichtung, die Forderung nach niedrigen Gesamtkosten über die Lebensdauer des Bauwerks mit ansprechender Integration ins Umfeld in Einklang zu bringen.
Dr.-Ing. Heiko Trumpf von Werner Sobek Stuttgart erläutert: „Um eine wirtschaftliche Lösung zu erzielen, setzten wir auf möglichst korrosionsresistente Baustoffe, wenig verschiedene Bauteile sowie eine Modulbauweise. Letzteres erleichtert nicht nur die Montage, sondern auch eventuell notwendige Reparaturen durch Beschädigungen über die Lebensdauer. Die Kombination von Stahl und GFK erlaubt schlanke Konstruktionen mit dynamischen Elementen und differenzierter Farbgebung - optimal für die Optik, die Haptik und die Funktionalität.“
Nach der Vormontage in einer Werkshalle wurde die Brücke in drei Abschnitten per Lkw nach Reinbek transportiert, wo sie mittels Kran in verhältnismäßig kurzer Zeit auf den vorbereiteten Widerlagern und Pfeilern montiert wurde. Dabei kam das niedrige Gewicht von GFK den planenden und handelnden Personen sehr entgegen.
„Die weitgehende Vormontage unter kontrollierten Bedingungen gewährleistet eine hohe Qualität in der Ausführung - die kurze Bauzeit vor Ort reduziert die Verkehrsbeeinträchtigung, was bei manchen Vorhaben von ausschlaggebender Bedeutung ist“, ergänzt Heiko Trumpf abschließend.
Projektteilnehmer:
- Bauherr: Stadt Reinbeck
- Objekt- und Tragwerksplanung: Werner Sobek Stuttgart GmbH & Co. KG
- Prüfingenieur: WTM Engineers GmbH
- Baugrundgutachter: Baugrunderkundung Dipl.-Ing. Jan Kuhrau
- Tiefbau: Jürgen Martens GmbH & Co. KG
- Stahlbau: Brücken-, Stahlwasser- und Ingenieurbau, Dipl.-Ing. Lehner
- GFK-Fahrbahnplattenprofile: Fiberline Composites A/S
Weitere Informationen zu glasfaserverstärktem Kunststoff können per E-Mail an Fiberline Composites A/S angefordert werden.
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siehe zudem:
- Stahlbau • Betonbau • Ingenieurbau bei Baulinks
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