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Xella Studentenwettbewerb „Im Herzen der Stadt – Stachus München“ entschieden

(29.7.2012) 170 Teilnehmer haben sich im insgesamt 26. Jahr dem Xella Studenten­wettbewerb gestellt. Im Vorhoelzer Forum der TU München fand jetzt die Siegerehrung der bundesweiten Auslobung statt.

Durchweg einfallsreiche und kreative Lösungen sind das Ergeb­nis des Xella Studentenwettbewerbes, der in diesem Jahr unter das Thema „Im Herzen der Stadt - Stachus München“ gestellt wurde. Konkret ging es dabei um den Bereich zwischen Haupt­bahnhof und Stachus. Hier befindet sich heute ein großes Kauf­haus aus den 70er Jahren sowie das Fünf-Sterne Hotel Königs­hof, das mit seinem markanten Panoramarestaurant exakt in der Achse der Münchener Fußgängerzone platziert ist (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps). Aufgabe war, eine Rück­be­sinnung auf die viel­fältigen Aktivitäten dieses Ortes im Vergleich zur jetzigen, monofunktionalen Nutzung zu leisten:

Bitte , um Google-Maps / Google-StreetView aktivieren.

Im Vorhoelzer Forum der TU München wurden jetzt die besten Arbeiten der bundes­weiten Ausscheidung ausgezeichnet. 13 Beiträge von 26 Studenten wurden prämiert. Die Preisträger kommen von den Hochschulen in Berlin, Darmstadt, Dresden, Hamburg, München, Münster, Potsdam und Weimar. Neben den Ausgezeichneten wurden vier Anerkennungen ausgesprochen sowie sechs Ankäufe getätigt.

„Die große Beteiligung,“ so Markus Blum, Geschäftsführer der Xella Deutschland GmbH, bei der Preisverleihung „zeigt, dass sich der Xella Studentenwettbewerb auch in seiner neuen Form schon lange unter Studierenden des Fachs Architektur herumgesprochen und nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat.“ Nach einjähriger Pause wurde die Auslobung in diesem Jahr mit verändertem Konzept wieder aufgenommenen.

„Wir haben,“ so Blum weiter, „die Pause kreativ genutzt, um den Wettbewerb fit für die Zukunft zu machen.“ Dabei wurden gemeinsam mit renommierten Professoren trag­fähige Strukturen für die Zukunft entwickelt. „Hintergrund,“ erklärt Blum, „war unser Wunsch, die Zusammenarbeit mit den Hochschulen zu intensivieren und den Wettbe­werb dadurch noch praxisorientierter zu gestalten. Die Nähe zu den Hochschulen hilft uns, das hohe Niveau des Wettbewerbs auch in Zukunft zu halten.“

Xella Studentenwettbewerbes: Im Herzen der Stadt - Stachus München
Gruppenbild mit Siegern: Sämtliche Arbeiten belegen das große schöpferische Potential der Bewerber. 

Neu ist vor allem, dass in Kooperation mit Xella die Aufgabenstellung jedes Jahr von einer anderen Hochschule entwickelt und deutschlandweit ausgelobt wird. Den Auf­takt machte in diesem Jahr der Lehrstuhl für Integriertes Bauen, Prof. Dietrich Fink, an der Technischen Universität München. Im nächsten Wintersemester wird die Fakultät für Architektur und Landschaft, Frau Prof. Hilde Léon, an der Leib­niz Universität Han­nover Kooperationspartner sein.

Neuartige Denkansätze

Die Aufgabe des aktuellen Wettbewerbs stellte hohe Anforderungen an die Studenten. Es galt, das zwischen Münchner Hauptbahnhof und Stachus gelegene Areal zu über­planen, um dem Ort eine neue Identität zu verleihen. Ziel war, zu zeigen, wie heute monofunktional genutzte Standorte für die vielfältigsten Aktivitäten im Herzen der Stadt zurückerobert werden können. Dabei ging der Wettbewerb von der These aus, dass das bauliche und stadträumliche Potential dieses Ortes, sowie er sich aktuell präsentiert, bei weitem nicht ausgeschöpft wird.

Entwurf des Siegers Franziskus Martin 

Der Entwurf des Siegers Franziskus Martin von der TU München lebt von einem kom­pakten Baukörper, der vor dem Justizpalast und zum Hauptbahnhof neue attrak­tive Plätze bilden soll (Bild). Die Fußgängerströme vom Hauptbahnhof zum Karlsplatz erhalten so Orte zum Verweilen. Der bauliche Körper besitzt einen Sockel, der Handel und Gastronomie aufnimmt und attraktive Höfe ausbildet. Über den größten Hof ist auch die Achse zum alten botanischen Garten erreichbar. Besonders gelungen sind die aufge­setzten Wohngeschosse, die zum Hof hin eine hohe Aufenthaltsqualität entwi­ckeln und sich gekonnt vom kommerziellen Raum absetzen. Die Ausbildung des Hoch­hauses als Kopfbau des Ensembles hin zum Karlsplatz setzt eine Landmarke, die den Platz in der Achse der Fußgängerzone abschließt und gleichzeitig das Raster des Nachbargebäudes aufnimmt.

Die zweiten Sieger, Manuel Nagel, Tobias Herr und Luis Gutierrez von der Bauhaus Universität Weimar deuten die Räume und Straßen des Gebietes um (Bild rechts). Damit ge­lingt es dem Trio, städtebaulich ganz neue Möglichkeiten zu denken - so die Jury. Dabei wird das Gebäude des Neuen Jus­tizpalastes mit seinem Turm in eine Platzwand integriert und nimmt so stadträumlich eine völlig neue Position ein. Insgesamt präsentierten die Studenten eine Arbeit, die zeigt, dass im Be­reich der Stadtplanung eine Um-Interpretation selbst altherge­brachter Räume sehr einfach sein kann.

Die Drittplatzierten Christine Hans und Lukas Rinne, ebenfalls TU München, beset­zen den ganzen Block mit einem einzigen Gebäudekörper (Bild). Die ausgewählte Typo­logie wird durch die prägnante Hofgestaltung übersteigert; der Hof bildet einen intro­vertierten, prägnanten städtischen Raum:

Nach dem Xella Studentenwettbewerb ist vor dem Xella Studentenwettbewerb

Nach Abschluss des Wettbewerbs mit der Preisverleihung geht es direkt weiter: Auch das Thema des Xella Studentenwettbewerbes 2012/2013 steht schon fest. Der Titel „Am Rand der Mitte - Leibniz Salon Hannover“ greift einen zentralen Ort in Han­nover auf: den heute kaum mehr spürbaren Übergang von der mittelalterlichen Stadt zur ba­rocken Stadterweiterung. Der Bereich wurde im aktuellen Stadtentwicklungs­plan Han­nover 2020+ als mögliches Baufeld eingemessen. Mit dem Leibniz Salon soll in der Nachbarschaft von historischen Bauten, insbesondere der Nachkriegszeit, ein univer­selles Wissenszentrum für Veranstaltung und Forschung entwickelt werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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