475 kg Siedlungsabfälle pro EU-Einwohner, Deutschland „schafft“ 618 kg bei hoher Recycling-Quote
(22.3.2016) 2014 betrug die Menge der in der Europäischen Union pro Person angefallenen Siedlungsabfälle 475 kg - was im Vergleich zu dem 2002 erzielten Höchstwert von 527 kg pro Kopf einem Rückgang um 10% entspricht. In der EU ist das Aufkommen an Siedlungsabfällen pro Person seit 2007 kontinuierlich zurückgegangen und liegt nun unter den Werten, die Mitte der 1990er Jahre registriert wurden.
Von den 2014 in der EU pro Person angefallenen 475 kg Siedlungsabfällen wurden 465 kg behandelt: So wurden ...
- 28% recycelt,
- 28% deponiert,
- 27% verbrannt und
- 16% kompostiert.
Der Anteil der in der EU recycelten oder kompostierten Siedlungsabfälle ist im Bezugszeitraum kontinuierlich gestiegen - und zwar von 17% im Jahr 1995 auf 44% im Jahr 2014.
Aufkommen und Behandlung der Siedlungsabfälle in der EU* (in kg pro Kopf)
Höchste Werte für Siedlungsabfälle pro Person in Dänemark, Zypern, Deutschland und Luxemburg
Das Aufkommen der Siedlungsabfälle unterscheidet sich erheblich von einem Mitgliedstaat zum anderen. Mit weniger als 300 kg pro Person wurden in Rumänien (Daten für 2013), Polen und Lettland die niedrigsten Werte für angefallene Siedlungsabfälle registriert, es folgten die Tschechische Republik und die Slowakei (jeweils knapp über 300 kg pro Person). Am anderen Ende der Skala wies Dänemark (759 kg pro Person) 2014 die höchsten Mengen angefallener Siedlungsabfälle auf, mit großem Abstand gefolgt von Zypern, Deutschland und Luxemburg, deren Werte zwar geringer waren, aber trotzdem noch über 600 kg pro Kopf lagen. Es folgten Malta, Irland (Daten für 2013), Österreich, die Niederlande, Frankreich und Griechenland mit Mengen zwischen 500 und 600 kg pro Person ... Es ist allerdings zu beachten, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten teilweise auf die unterschiedliche Erfassung von Siedlungsabfällen zurückzuführen sind.
Beinahe zwei Drittel der Siedlungsabfälle in Deutschland wurden recycelt oder kompostiert
Die Behandlungsmethoden unterscheiden sich von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat besonders deutlich. Im Jahr 2014 wurde fast die Hälfte der Siedlungsabfälle in Slowenien (49%) und Deutschland (47%) recycelt. Die Kompostierung war in Österreich (32%) am häufigsten vertreten, gefolgt von den Niederlanden (27%) und Belgien (21%). Recycling und Kompostierung zusammen machten 2014 nahezu zwei Drittel (64%) der Abfallbehandlung in Deutschland aus, gefolgt von Slowenien (61%), Österreich (58%), Belgien (55%) und den Niederlanden (51%).
2014 wurde mindestens die Hälfte der behandelten Siedlungsabfälle in Estland (56%), Dänemark (54%), Finnland und Schweden (je 50%) verbrannt, die höchsten Anteile an deponierten Siedlungsabfällen wurden hingegen in Lettland (92%), Malta (88%), Kroatien (83%), Rumänien (82% im Jahr 2013), Griechenland (81% im Jahr 2013), der Slowakei (76%), Zypern (75%) und Bulgarien (74%) verzeichnet.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Mantelverordnung verabschiedet: Neue Regeln für mineralische Abfälle und Bodenschutz (7.5.2017)
- StoSystain R: Mit Klett statt Kleber zum recycelbaren WDV-System (9.2.2017)
- RAL Gütesicherung Recycling-Baustoffe zur stationären Aufbereitung weitgehend überarbeitet (13.11.2016)
- Deutscher Umweltpreis 2016 für Beton-Recycling (und Fairphone) (16.10.2016)
- BauCycle - ein neuer Lösungsansatz fürs Baustoffrecycling (26.9.2016)
- weitere Details...
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- Verwertung alter Fenster und Fassaden schont Umwelt und Ressourcen (10.7.2015)
- Bauwirtschaft warnt vor Entsorgungsnotstand (5.7.2015)
- facade4zeroWaste: Forschungsprojekt von TU Graz und Sto bekommt Recycling Preis (2.6.2015)
- ReUSE: Tarketts Recyclinginitiative für PVC-Bodenbelags-Abfälle (21.5.2015)
- EU will Stärkung der Kreislaufwirtschaft (25.2.2015)
siehe zudem: