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Ein Plädoyer für WDVS mit Polystyrol: „Keine Flammen durch WDVS“

(13.11.2017) Die in Deutschland zumeist verwendeten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) mit Polystyrol-Dämmstoffplatten als Basis werden in den Augen vieler Bau- und Energieeinsparexperten zu Unrecht kritisiert - zumindest in der harschen und zuweilen unsachlichen Art und Weise, wie es einige TV-Sendungen und Politik-Magazine gerne tun. Zu den WDVS-Befürwortern gehört der Wissenschaftler und Diplom-Ingenieur Werner Eicke-Hennig aus Frankfurt, der sich bei einem Besuch der Joma Dämmstoffwerk GmbH in Holzgünz deutlich für WDV-System aussprach. Der Fachautor und Programmleiter der Hessischen Energiespar-Aktion nahm dabei konkret Bezug auf den Medienhype nach dem Brand des Londoner Grenfell Towers.

Kritik an den Medien

Das spektakuläre Unglück im Juni hatte insbesondere auch in Deutschland die Diskussion um die Brandgefahr von WDVS mit Polystyrol entfacht - vor allem deshalb, weil viele Medien in der Berichterstattung fälschlicherweise den Dämmstoff für die verheerende Katastrophe verantwortlich gemacht hatten. „Das war definitiv falsch, denn der Grenfell Tower in London hatte gar kein WDVS, sondern eine Vorhangfassade“, so Eicke-Henning. Auch EPS war an dem Hochhaus nicht verbaut. In Holzgünz betonte der Experte: „Das Brandrisiko von Wärmedämmverbundsystemen mit Styropor - wie sie auch Joma herstellt - geht nahezu gegen Null.“

Eicke-Hennig erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass durch eine brennende Fassade aus Polystyrol in Deutschland noch nie ein Mensch ums Leben gekommen sei: „Im Gegenteil: Die Zahl der Brandtoten insgesamt hat sich seit 1980 sogar halbiert – und das, obwohl immer mehr Fassaden gedämmt werden“, stellte  Eicke-Hennig bei seinem Besuch bei Joma. Der Experte schätzt das Brandrisiko von WDVS mit Styropor als sehr klein ein: Lediglich bei 1,8 Bränden von rund 180.000 im Jahr brenne der Dämmstoff überhaupt mit. Zu diesem Ergebnis kam Eicke-Hennig nach der Auswertung einer Liste der Berufsfeuerwehren, die seit fünf Jahren auf freiwilliger Basis Brandereignisse im Zusammenhang mit WDVS erfasst - siehe auch Beitrag „0,0038% Brandereignisse mit Dämmstoffen“ vom 9.3.2015.

Styropor oft dort, wo es gar nicht ist

Werner Eicke-Hennig kritisierte beim Expertengespräch in Holzgünz einzelne Feuerwehrverbände und deutsche Medien, die WDVS mit Polystyrol für die Brandkatastrophe in London verantwortlich gemacht hatten, scharf. „Selbst vermeintliche Experten sehen Styropor oft dort, wo es gar nicht ist. Sie prüfen gar nicht genau, was überhaupt gebrannt hat. Und die Medien behandeln das Thema sehr emotional, dabei werden oft Fakten über Bord geworden.“

Für Eicke-Hennig kamen mehrere Dinge beim  Grenfell Tower in London zusammen, die zu der Katastrophe führten: Zum einen werden Brände in Hochhäusern immer aus den Fenstern nach oben geleitet, das Feuer wandert sozusagen von Fenster zu Fenster. Das passiert bei der mächtigen Thermik an der Fassade hoher Gebäude sehr schnell. „Zum anderen wurde dieser Prozess durch die Wetterschutzplatten mit leicht brennbarem PE-Kern zwischen zwei Aluminiumplatten beschleunigt und um das ganze Gebäude herumgetragen“, erklärt der Fachmann.

Weitere Informationen zu WDV-Systemen können per E-Mail an Joma angefordert werden.

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