Wasserstoff-Heizgerät von BDR Thermea geht in die Testphase
(8.7.2019; ISH-Bericht) Als eines der ersten Unternehmen hat die BDR Thermea Group ein Heizgerät vorgestellt, das mit Wasserstoff (H₂) betrieben wird. Nicht nur, dass die Verbrennung von reinem Wasserstoff frei von jeglichen Kohlenstoffemissionen ist, durch Wasserstoff, welches im Power-to-Gas-Verfahren hergestellt wird, kann das Heizen gänzlich CO₂-frei sein. Der neuartige Kessel wurde im konzerneigenen Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung in Italien entwickelt.
Am 25. Juni startete das Unternehmen nun im niederländischen Rozenburg nahe Rotterdam ein Pilotprojekt zum Test des weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Haushaltskessels unter realen Bedingungen. Ziel des Projektes ist es, eine breite Basis für Heizungs- und Warmwasserlösungen zu finden, die praktisch ohne CO₂-Emissionen auskommt. Das Funktionsprinzip des Wasserstoff-Heizgerätes bleibt das gleiche wie bei einem mit Erdgas betriebenen Heizkessel.
Das Pilotprojekt ist eine gemeinsame Initiative mit dem Netzbetreiber Stedin, der Gemeinde Rotterdam sowie der Wohnungsbaugesellschaft „Ressort Wonen“. Den Wasserstoff liefert der Netzbetreiber über eine ehemalige Erdgasleitung. So lässt sich auch bestätigen, dass sich das vorhandene Gasnetz zum Transport von Wasserstoff eignet. Die Installation des Wasserstoffkessels erfolgt im Heizraum neben einem konventionellen Erdgaskessel, um die Versorgung jederzeit sicherstellen zu können.
„Die Entwicklung eines Wasserstoffkessels ist Teil der Lösungen der BDR Thermea Group zur Dekarbonisierung von Heizungen. Derzeit bieten wir eine Reihe von Technologien an, darunter hocheffiziente Gaskessel, Wärmepumpen und Wärmenetze sowie Wasserstoffkessel und Brennstoffzellen. Nachhaltig produzierter Wasserstoff ist ein wichtiger, potenziell sehr interessanter Energieträger für die Zukunft “, sagte Bertrand Schmitt, CEO der BDR Thermea Gruppe, schon im Rahmen der ISH. „Power-to-Gas (Wasserstoff) ist eine notwendige Technologie, wenn wir nachhaltig erzeugte Energie über einen längeren Zeitraum speichern wollen, da in Zeiten größten Bedarfs nicht immer sofort reichlich Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht. Mit dem neuen Wasserstoffkessel setzen wir uns zusammen mit unseren Brennstoffzellengeräten dafür ein, die gebaute Umwelt nachhaltiger zu gestalten.“
Übrigens: Nach dem ersten Pilotversuch in den Niederlanden soll in Großbritannien ein weiterer Feldversuch durchgeführt werden. In den nächsten zwei Jahren sollen dort über 400 Wasserstoffkessel installiert werden. In diesem Zusammenhang sind auch andere Netzbetreiber und Gebäudeeigentümer in Europa eingeladen, sich an möglichen weiteren Feldversuchen zu beteiligen, um die Entwicklung der CO₂-freien Heizung voranzutreiben.
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siehe zudem:
- Heizung im Wärmetechnik-Magazin auf Baulinks
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