Weltweite IDC-Studie: Baubranche bereit für die Digitalisierung ... mit Europa in der Vorreiterrolle
(7.7.2020) Autodesk und das Marktforschungsinstitut IDC haben die Ergebnisse eines neuen IDC-InfoBriefs zum Thema „Digital Transformation: The Future of Connected Construction“ vorgestellt. Der IDC-InfoBrief wurde von Autodesk beauftragt und basiert auf einer Befragung von 835 großen Bauunternehmen in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika - darunter auch 51 aus Deutschland. Befragt wurden die Unternehmen zum Stand und zu den Herausforderungen bei der digitalen Transformation in ihrer Branche. Europa ist demnach im Bereich des digitalen Bauwesens insgesamt sehr gut aufgestellt: Für 82% der befragten Bauunternehmen in Europa hat die Digitalisierung für ihr Unternehmen Priorität. Damit liegen sie 10 Prozentpunkte über dem weltweiten Schnitt (72%).
Deutschland: Bei der Digitalisierung erst die Pflicht, dann die Kür
Deutsche Unternehmen gehen laut IDC-InfoBrief die Digitalisierung eher konservativ an: So scheint die Risikominimierung bei 18% der befragten Unternehmen hierzulande die größte Herausforderung zu sein: Aktuell investieren die Unternehmen vor allem in Software für das Projektmanagement (49%) und planen Investitionen in Mengenermittlungs-Software (33%).
Für die Zukunft will aber ein Viertel der Bauunternehmen in der Bundesrepublik vor allem mit den Bereichen Analytics und Big Data punkten: 25% der befragten Unternehmen planen in den nächsten 18 Monaten Investitionen in diesem Bereich.
Im Bereich BIM wählt Deutschland einen vorsichtigen Einstieg: So ist es erst ab dem 31. Dezember 2020 vorgeschrieben, bei öffentlich vergebenen Verkehrsprojekten auf BIM-Software zu setzen. Gerade einmal nur 2% der deutschen Baukonzerne verzichten auf Ausschreibungen, wenn BIM-Projekte gefordert werden.
Laut Studienergebnissen haben rund 65% der Bauunternehmen hierzulande Personal mit BIM-Expertise - rund 12% der Unternehmen müssen BIM-Projekte outsourcen, da sie kein Fachpersonal mit BIM-Fähigkeiten haben. 35% der befragten Unternehmen in Deutschland investieren derzeit in BIM-basierte Workflows, 31% planen weitere Investitionen.
„Die Bauindustrie steht weltweit vor der Herausforderung, immer mehr mit immer weniger erreichen zu müssen“, resümiert Marek Suchocki, Industry Engagement Lead bei Autodesk. „Wir brauchen mehr Infrastruktur, aber wir haben einen Mangel an Fachkräften und sinkende Margen. Um die Produktivität zu steigern und einen Wettbewerbsvorteil in diesem Klima zu erlangen, müssen Unternehmen die Digitalisierung für sich annehmen und ihre Teams, Workflows und Daten vernetzen. Deutschland ist ein gutes Beispiel dafür, wie digitalisierte Bauunternehmen echten Mehrwert schaffen können.“
Fünf digitale Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung
Die IDC-Studie identifiziert fünf Hürden, die Unternehmen auf dem Weg in eine erfolgreiche digitale Transformation überwinden müssen. Die größte Herausforderung ist für die Mehrheit der weltweit befragten Bauunternehmen die Erstellung einer strategischen und taktischen Roadmap für die Implementierung von Technologieinvestitionen (46%), gefolgt von ...
- der Skalierung der Digitalisierung über Projekte (42%),
- der Erstellung digitaler KPIs (Key Performance-Indikatoren), um den Erfolg dieser zu bewerten (37%).
- der Nutzung der digitalen Expertise im Unternehmen (36%) und
- der Implementierung digitaler Workflows im gesamten Unternehmen (29%).
Wenn Unternehmen diese fünf Hürden überwinden, können sie das frühe und mittlere Entwicklungsstadium der digitalen Transformation hinter sich lassen. Laut den Studienergebnissen befinden sich aber noch 58% der weltweiten Bauunternehmen in den Kinderschuhen ihrer Transformationsprojekte, 28% sehen sich im Mittelfeld und 13% sind bereits im Endstadium ihrer Transformation. Digitalisierung stellt für diese Unternehmen das Zentrum der unternehmensinternen Abläufe dar und führt zu einem klaren Wettbewerbsvorteil.
Methodik der Studie
Im Rahmen der Studie wurden Entscheider aus insgesamt 835 Unternehmen in einer Online- und Telefonumfrage zum Stand der digitalen Transformation sowie ihren Herausforderungen, Prioritäten und Voraussetzungen bei der Digitalisierung befragt. Laut eigenen Angaben legte IDC dabei besonderen Wert auf die einzigartigen Herausforderungen und Prioritäten in der Baubranche.
61% der Teilnehmer sind/waren in den Geschäftsbereichen tätig, 39% in der Unternehmens-IT. Mit insgesamt 51 der größten Bauunternehmen in Deutschland deckt die Studie die größten Unternehmen der Baubranche hierzulande ab.
Der vollständige Infobrief ist via go.construction.autodesk.com/acc-idc/ downloadbar. Weitere Informationen zum Thema finden sich im Autodesk-Blog.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- BAM entwickelt Plattform zur zentralen Speicherung von Bauwerksdaten (22.2.2021)
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- Digitalisierung am Bau à la Cemex GO wird von 60% der Stammkunden genutzt (11.11.2018)
siehe zudem:
- Bauunternehmen sowie Digitalisierung und BIM im Bau IT-Magazin von Baulinks
- Literatur / Bücher über Architektur bei Baubuch / Amazon.de