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Achtung Hochwasser - Schutz vor Rückstau

(17.7.2009) Auch wenn extreme Hochwasser und starke Niederschläge in ganz Europa zunehmen: Es muss gar nicht ein Jahrhundert-Hochwasser wie 2002 sein, um den Keller zu überfluten. Oft genügt ein normales Sommergewitter und schon steht das Wasser im Haus. "Wie kann das sein, wie konnte das passieren?" fragen sich dann die schockierten Hausbesitzer angesichts der hohen Schäden – Schäden, die sich schlimmstenfalls mit Geld gar nicht berechnen lassen, wenn etwa unwiederbringliche Gegenstände im Keller lagerten.


Bei Hochwasser gibt es zwei grundsätzliche Faktoren: Wasser-Input und Fläche. Von einem ist mehr da: Input durch Starkregen. Vom anderen weniger: unversiegelte und unverbaute Fläche. Paradoxerweise tragen auch Flusseindeichungen zu einer verstärkten Hochwasserlage bei. Langfristig beobachten Forscher seit Mitte der 1970er Jahre für zahlreiche Flüsse in West- und Süddeutschland sowie in angrenzenden Ländern "eine Zunahme von Hochwasserereignissen", so das Max-Planck-Institut für Meteorologie.

Rückstau von Abwasser in ein Gebäude entsteht immer dann, wenn das Abwasser nicht optimal in die öffentliche Kanalisation abgeleitet werden kann. Heute werden Entwässerungsanlagen aus wirtschaftlichen Gründen und zur Sicherstellung der Selbstreinigungsfähigkeit für ein mittleres Regenereignis bemessen. Starkregenereignisse oberhalb des Berechnungsregens sind jedoch planmäßig zu erwarten. Das bedeutet, dass jederzeit mit einer Überlastung der Kanalisation zu rechnen ist.

Nicht nur Starkregenereignisse, sondern auch Querschnittsverengungen, die durch Ablagerungen oder Verstopfungen im Kanalsystem entstehen. Rohrbrüche, Pumpenausfälle im öffentlichen Kanalsystem oder Hochwasser führen dazu, dass das Abwasser nicht mehr so schnell wie nötig abfliesen kann und sich dadurch in das Gebäude zurück staut.

Auch wenn die Flüsse nicht über die Ufer treten, besteht bei plötzlichen Starkregen immer die Gefahr, dass die Niederschläge auf eine überlastete Kanalisation treffen. Wenn die Kapazität der Kanalschächte überschritten ist, folgt das Abwasser dem Naturgesetz der kommunizierenden Röhren: Es fließt zurück in das Gebäude. Um dies zu verhindern, müssen Räume unterhalb der Rückstauebene geschützt werden.


fäkalienfrei unterhalb der Rückstauebene: ACO Sinkamt in der Unterflur-Variante

Zwar müssten die Gemeinden für einen sicheren Betrieb der Kanalisation sorgen und im Normalfall auch für verursachte Schäden haften; das gelte aber nicht mehr bei einem "ganz ungewöhnlichen und seltenen Katastrophenregen", urteilte der BGH. Dieses Urteil bekräftigt immer mehr Kommunen, den Grundstücksbesitzern vorzuschreiben, dass die Verantwortung zum Schutz gegen Rückstau beim Hausbesitzer liegt.

Bei der Wahl der richtigen Rückstausicherung gibt es zwei grundsätzliche Fragen zu beantworten:

  • Besteht ein Gefälle von der Kellerebene zum Kanal oder liegt der Keller unterhalb der Kanalisation?
  • Fließt in dem zu sichernden Rohrbereich fäkalienfreies oder fäkalienhaltiges Wasser, d.h. befinden sich im Keller nur Waschmaschine und Waschbecken oder auch eine Toilette?

Wenn der Keller oberhalb der Kanalisation liegt, erfolgt die Rückstausicherung mit einem Rückstauverschluss. ACO Haustechnik verfügt über drei Lösungen für unterschiedliche Anforderungen:

  • Der Kellerablauf ACO Junior mit Rückstauverschluss entspricht Typ 5 nach DIN EN 13564. Er ist aufgrund seiner kompakten Abmessungen besonders für die Sanierung von Kellerräumen geeignet, in denen nachträglich eine Ablaufstelle gegen Rückstau gesichert werden soll.
  • Auch der Doppelrückstauverschluss ACO Triplex-K-2 Typ 2 entspricht der DIN EN 13564. Er ist für den Einbau in eine freiliegende, durchgehende Abwasserleitung konzipiert. Durch seine geringen Ausmaße eignet er sich auch zum nachträglichen Einbau in vorhandene Schächte. Beide Modelle sind nur für fäkalienfreies Abwasser geeignet.
  • Wenn unterhalb der Rückstauebene eine Toilette liegt, kommt der Rückstauautomat ACO Quatrix-K Typ 3F zum Einsatz. Er ist speziell für den Einbau in die Bodenplatte geeignet und entspricht ebenfalls der DIN EN 13564.

Für den Schutz von Räumen unterhalb der Rückstauebene bzw. der Kanalisation dienen Abwasser-Hebeanlagen mit integriertem Rückflussstop.

  • Für fäkalienfreies Abwasser empfiehlt sich beispielsweise der ACO Sinkamt-K. Er steht als Unterflur- und Überflur-Variante zur Verfügung. Seine Pumpe lässt sich mittels einer Schnellkupplung ohne Werkzeug installieren und demontieren. Sie kann bis zu 8 m³ pro Stunde fördern, wobei eine Flachwasserabsaugung von 10 mm möglich ist. Die maximale Förderhöhe (= maximaler Abstand zur Rückstauebene) beträgt 6,5 m.
  • Die Lösung für fäkalienhaltiges Wasser unterhalb der Rückstauebene heißt ACO Muli-Star mono. Die kompakte Bauweise ermöglicht sowohl die freie Aufstellung als auch die Montage in einem Pumpenschacht.

fäkalienhaltig unterhalb der Rückstauebene: Hebeanlage ACO Muli-Star mono

Ausführliche Informationen zu Rückstauschutz und Abwasserhebeanlagen können per E-Mail an ACO Passavant kostenlos angefordert werden.

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