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Energiesparende Ziegelarchitektur klar umgesetzt

(7.9.2009) Häuser mit ökologischem und ökonomischem Anspruch erfordern einen durchdachten Entwurf und maßgeschneiderte Baustoffe. Sowohl in diesen Punkten als auch gestalterisch überzeugt das Wohnhaus der Architekten Birgit und Christoph Helbich im Dortmunder Stadtteil Kirchhörde. Das Objekt erzielt durch die kompakte Bauform und energiesparende Ausrichtung der offenen beziehungsweise geschlosse­nen Fassaden eine reizvolle Optik. Das Zusammenwirken von großen Fensterflächen und wärmespeicherndem Mauerwerk aus porosierten Ziegeln bildet außerdem die Ba­sis für hohe passive Sonnenenergie-Gewinne. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähig­keit des Dämmziegels wird zudem ein ausreichender baulicher Wärmeschutz der Ge­bäudehülle erreicht - ohne zusätzliche Außendämmung.

Der Ortsteil Kirchhörde ist ein beliebter, industriefreier Wohnort im südwestlich gele­genen Dortmunder Stadtbezirk Hombruch. Er wird geprägt durch Einfamilien- und Rei­henhäuser, die sich um ein kleines Geschäftszentrum gruppieren.

Das Ende 2006 fertiggestellte Wohnhaus von Birgit und Chris­toph Helbich befindet sich auf einem einst zu einer Gärtnerei gehörenden Grundstück am Ufer eines kleinen Sees. Auffallend sind die kompakte Baukörperform sowie die großflächigen, ge­schosshohen Fenster nach Süden und Osten. Prägendes Merk­mal ist allerdings die Gebäudefuge, die zwischen Haupthaus und Garage in den Grundriss eingebunden ist. Sie dient als Ein­gang und Windfang wie auch als durchlaufender Zugang zum Garten. Die in den Garagenbaukörper ausgelagerte Garderobe und das Gäste-WC sind über diese erschließende Fuge zugäng­lich. Diese Nebenraum-Lösung trägt zu einer vollkommen freien Grundriss-Gestaltung des Erdgeschosses bei. Direkt neben der Küche schließt sich zur Gartenseite hin ein leicht tiefer liegender, großzügig dimensionierter Wohn- und Essbereich an. Er öffnet sich durch große Fensterflächen nach zwei Seiten zum Garten. Die aneinandergereih­ten Fenster werden durch umlaufende Aluminiumrahmen eingefasst. Aufgrund einer Pulverbeschichtung im Farbton schwarzmetallic bilden sie einen Kontrast zu den in weiß gehaltenen Wandscheiben.

Die zum Wohnbereich offene, quer liegende Treppe ist durch ihre zentrale Lage ein wesentliches Element der Hauskonzeption, indem sie durch ihre Länge praktisch die Hausbreite bestimmte. Eine zur Küche hin angegliederte Stahlbetonwand, in der die Treppenstufen mittels Einbauplatten verankert sind, schützt die Privatsphäre vor Ein­blicken vorbeigehender Passanten.

Energieeinsparung mit einfachen Mitteln

Das Haus erfüllt alle Anforderungen an ein Niedrigenergiehaus. Statt des Einsatzes kostenintensiver Hightech wird auf einfa­che architektonische Mittel wie Kompaktheit, Zonierung und Orientierung gesetzt. Alle beheizten Flächen liegen im Haupt­haus: Durch seine kubische Form ohne Vor- und Rücksprünge verfügt es zudem über ein für die Heizenergie-Einsparung ide­ales Verhältnis von Gebäudehülle zu Gebäudevolumen (A/V). Zudem wird die vorhandene Technik intelligent eingesetzt. Die installierten Heizthermostate sind beispielsweise so angeord­net, dass sie in der Übergangszeit schon vormittags der direk­ten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dadurch schaltet sich die zeitverzögert reagierende Fußbodenheizung bei einer entsprechenden Erwärmung des Innenraumes schon frühzeitig aus.

Verzicht auf Wärmedämm-Verbundsystem

Die Bauherren verzichteten bei den Außenwänden bewusst auf ein Wärmedämm-Ver­bundsystem. Der verwendete Unipor-Blockziegel W16 (Rohdichte 0,8, Festigkeitsklas­se 8) erzielt dank der Sägemehlporosierung und des Lochbildes einen niedrigen Wär­meleitwert (λR = 0,16 W/mK). Mit einer Verarbeitung in Leichtmörtel (LM 21) und ei­nem aufgebrachten mineralischen Leichtputz als Endbeschichtung wird auch ohne Ein­satz zusätzlicher Wärmedämmung ein geringer Wärmedurchgangswert der Außenwand von 0,39 W/m²K erreicht. Damit erfüllte der Mauerziegel bei Fertigstellung des Wohn­hauses Ende 2006 die damaligen Energiestandards. Um der neuen EnEV 2009 gerecht zu werden, würde heute der hochwärmedämmende Unipor-Blockziegel W14 oder der Unipor-Blockziegel W12 eingesetzt werden. "Das Wohnhaus in Dortmund zeigt sehr schön, welche Gestaltungsmöglichkeiten der Baustoff Ziegel bietet", erklärt Dr. Tho­mas Fehlhaber, Geschäftsführer der Unipor-Ziegel-Gruppe.

Übrigens: Für die gute Energieeinsparung sowie die optisch reizvolle Architektur wurde das Wohnhaus beim bundesweit ausgeschriebenen 8. Unipor-Architekturpreis mit dem ersten Platz ausgezeichnet - siehe Beitrag vom 18.1.2009.

Weitere Informationen zur Ziegelarchitektur können per E-Mail an Unipor angefordert werden.

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