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Drei mal drei Intersolar Awards 2010

(11.6.2010; Intersolar-Bericht) Zum dritten Mal hat die weltweit größte Fachmesse für Solartechnik Produkte und Dienstleistungen mit dem Intersolar Award prämiert. In diesem Jahr wurden die Bereiche "Photovoltaik" und "Solarthermie" sowie erstmals die Kategorie "PV Produktionstechnik" ausgezeichnet. Im Rahmen eines offiziellen Festakts wurde der internationale Technologiepreis am 9.6. auf der Neuheitenbörse an neun Unternehmen verliehen:

Die Gewinner des Intersolar AWARD 2010 (Bild vergrößern)

Mit dem Preis wollen die Veranstalter Solar Promotion GmbH und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) in Kooperation mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) einen Anreiz für Unternehmen schaffen, die Zukunft der nachhaltigen Energieversorgung aktiv mitzugestalten. Neu ist in diesem Jahr die Ergänzung um die Kategorie "PV Produktionstechnik". Neben den Ausstellern der Intersolar Europe in München, sind seit diesem Jahr auch die Aussteller der Intersolar North America zur Teilnahme berechtigt. Dadurch hat sich der Teilnehmerkreis auf insgesamt 2.300 Unternehmen erweitert und trägt der Internationalisierung und wachsenden Vernetzung der Branche Rechnung.

Die Gewinner des Intersolar Award wurden von drei unabhängigen Fachjurys mit Experten aus Forschung, Wissenschaft, Industrie und Fachmedien gekürt. Je drei Gewinner pro Sparte wurden gekürt. Für die Teilnahme waren Produkte und Lösungen zugelassen, die 2010 erstmals auf der Intersolar Europe oder auf der Intersolar North America ausgestellt werden oder eine signifikante Weiterentwicklung im Vergleich zu früheren Messepräsentationen darstellen. Die Einreichungen sollten erprobt sein oder sich bereits in der Anwendungsphase befinden.

Die Gewinner im Bereich "Photovoltaik"

Die Photovoltaik-Jury zeichnete drei Unternehmen mit dem Intersolar Award aus. Dr.-Ing. Michael Powalla vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg ehrte in seiner Laudatio die drei Preisträger:

Das Unternehmen ABB Schweiz AG mit Sitz in Zürich ist darauf spezialisiert, die üblichen Verluste bei der Gewinnung von Solarstrom zu senken. Mit dem Hochleistungsautomaten "S800" hat sie ein Produkt für Photovoltaik-Anwendungen entwickelt. Es sorgt dafür, dass bei einem Teilausfall der Photovoltaik-Anlage die nicht betroffenen Stränge weiter funktionieren und Ertrag liefern. Durch den niedrigen Stromverbrauch der Anlage können die Stränge ohne große Verluste gesteuert werden und ein ferngesteuerter motorisierter Schalter (RSU, Remote Switching Unit) sorgt für zusätzliche Sicherheit (z.B. im Brandfall). Ein hoher Umweltnutzen wird durch die Langlebigkeit und Herstellung ohne bedenkliche Inhaltsstoffe erzielt.

Solarmodule werden aufgrund von Kostenreduktionspotenzialen immer größer und damit auch proportional schwerer, was die manuelle Montage fast unmöglich macht. Die Gehrlicher Solar AG, Neustadt und Dornbach/Deutschland, hat ein innovatives Transport- und Montagesystem für Photovoltaik-Großmodule entwickelt. Mit diesem Komplettsystem wird der gesamte Prozess von der Herstellung bis zur Endmontage miteinander verbunden. Das System garantiert den reibungslosen Transport von bis zu 18 Großmodulen und ein spezielles Schienensystem (Backrail-Lösung) erleichtert deren Montage. Das Konzept minimiert Montagezeiten und damit Kosten.

Für einen Zentralwechselrichter, der alle heutigen Anforderungen erfüllt und neueste technische Komponenten zu einer sinnvollen Einheit kombiniert, ist die SMA Solar Technology AG, Niestetal/Deutschland, ausgezeichnet worden. Ihr "Sunny Central 800CP" ist das weltweit erste wetterfeste Einzelgerät mit 800 kVA Nennleistung. Die hohe Leistungsausbeute ist durch das intelligente Powermanagement und Lüftungskonzept möglich. Zudem zeichnet sich die Anlage durch eine integrierte Überwachung (Stringüberwachung) mit selbstlernendem Fehlermanagement aus. Durch die kompakte Bauweise wird die Installation stark vereinfacht und die Transportkosten sinken.

Die Gewinner im Bereich "Solarthermie"

Dr. Volker Wittwer, Berater am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, ISE, ehrte die Gewinner des Bereichs "Solarthermie" mit einer Laudatio.

Speichertechnologien sind der Schlüssel für die Nutzung von Solarwärme, insbesondere, wenn ein großer Anteil der Wärme über Solarthermie gedeckt werden soll. Die FSAVE Solartechnik GmbH, Kassel/Deutschland, bietet mit dem neu entwickelten "FLEXSAVE" Wärmepufferspeicher eine Möglichkeit, die Wärme von Bestandsgebäuden mit Solarthermie zu decken. Mit seiner modularen, kubischen Bauweise wurde er für die Ein- und Unterbringung in bestehenden Wohngebäuden optimiert und ermöglicht eine bessere Raumnutzung. Der drucklose Speicher eignet sich mit seinen 2.200 Liter Speichervolumen sowohl zur Pufferung von Solarwärme als auch für den Betrieb mit Festbrennstoffkesseln. Die Verwendung neuer Materialien ermöglicht eine kostengünstige Herstellung.

Global steigt der Kühlbedarf an und treibt damit den Stromverbrauch weltweit in die Höhe. Solarbetriebene Kühlanlagen (Adsorptionskältemaschinen) bilden eine stromsparende Alternative zu stromintensiver Kompressortechnik. Daher ging ein weiterer Intersolar Award an die Berliner Invensor GmbH. Im Vergleich zu herkömmlichen thermischen Kältemaschinen kann die "InvenSor Adsorptions-Kältemaschine (LTC)" mit deutlich niedrigeren Temperaturen betrieben werden. Anstatt des üblichen Silicagels setzt InvenSor zur Effizienzsteigerung Zeolithe ein. In Verbindung mit den weit verbreiteten Flachkollektoren kann der Stromverbrauch um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Reines Wasser dient als umweltfreundliches Kältemittel. Durch den Einsatz von Wasser kann eine hohe Umweltverträglichkeit erzielt werden. Ein niedriger Stromverbrauch und relativ geringe Geräuschmissionen zeichnen das Kompaktgerät zudem aus - siehe auch Beitrag "Zeolith-Kältemaschine spart bis zu 80% Strom" vom 30.6.2010.

Als positives Beispiel für die Vernetzung von Know-how gilt die gemeinschaftliche Einreichung des Instituts für Baukonstruktion der Universität Stuttgart (Architektonische Gestaltung), der Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG (Kollektorentwicklung), der Sapa Building Systems GmbH (WICONA) (Fassadenentwicklung) und der Frener & Reifer Metallbau GmbH (Fassadenbau) für ihren neuen Ansatz der Fassadenintegration für Vakuumröhren. In einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit entstand der prämierte Fassadenkollektor "CPC Office/System Wicona", der zukünftige Anforderungen an nachhaltige moderne Bürogebäude mit Glasfassaden erfüllt. Die architektonischen Aspekte wie die Transparenz der Module, Raumausleuchtung, Wärmeschutz und Sonnenschutz werden in diesem Produkt mit der hohen Effizienz des Kollektors kombiniert. Solarwärme ist so bis zu 100°C für Heiz- und Kühlzwecke verfügbar - siehe auch Beitrag "Intersolar-Award für fassadenintegriertes Solarthermie-Konzept" vom 15.6.2010.

Die Gewinner der Kategorie "PV Produktionstechnik"

Die Gewinner wurden mit einer Laudatio von Dr. Ingo Schwirtlich, Vice President Technology, Schott Solar GmbH, für ihre Ideen geehrt.

Die Festo AG & Co. KG, Esslingen/Deutschland, erhielt eine Auszeichnung für ihr sehr schnelles Handhabungssystem "High Speed H-Portal". Die Kombination einer flachen Bauweise und einer niedrig bewegten Masse liefert Dynamik auf kleinstem Bauraum und spart so Energie und Ressourcen. Das Herz des Geräts ist ein Modul (Hub-Dreh-Modul), das besonders effizient arbeitet. Dieses Zusammenspiel schafft es, die Wirkkraft der Produktion zu steigern.

Das Schweizer Unternehmen GEMO-TEC Ltd. ist mit einem Intersolar Award für sein innovatives Modulfertigungskonzept "NICE-Prozess" ausgezeichnet worden. Der Prozess stellt eine Alternative zur Modulverkapselung dar, arbeitet mit einer luft- und feuchtigkeitsdichten Versiegelungstechnologie und ist komplett lötfrei und damit umweltfreundlich. Durch die Reduktion der Fertigungsschritte kann eine deutliche Kostenreduktion in der Fertigung erzielt werden.

Die Gebr. Schmid GmbH + Co., Freudenstadt/Deutschland, wurde für ihr innovatives, kontaktloses Metallisierungsverfahren "LTP 1500/Laser Transfer Printing" ausgezeichnet, dessen Leistungsdaten vergleichbar mit dem Standard Siebdruckverfahren sind. Durch das modulare Anlagenkonzept ist eine Integration in bestehende Fertigungslinien leicht möglich. Die eingesetzte Technologie ermöglicht es, auf lösemittelhaltige Pasten zu verzichten und einen der Trocknungsschritte einzusparen.

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