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Weiterhin hohe Renditen im deutschen PV-Markt

(11.6.2010; Intersolar-Bericht) Das Marktforschungsinstitut EuPD Research hat in der gerade erschienenen Studie "Der deutsche Photovoltaikmarkt - Die Fünf-Gigawatt-Krise" die Entwicklung der Systempreise für Photovoltaikanlagen und die möglichen Renditen untersucht, die Hausbesitzer und Investoren erwarten können.

Nach besagter EuPD-Untersuchung werden die aktuellen Spitzenrenditen nach der für das 2. Halbjahr 2010 geplanten zusätzlichen Absenkung der Einspeisevergütungen nur noch erreicht, wenn die Systempreise um 16 bis 17 Prozent zurückgehen (Zeile "H2/2010 -> MIRR konstant").

Aber selbst bei unveränderten Systempreisen (Zeile "H2/2010 -> Preis konstant") würden die Renditen lediglich auf 4,79% für private Aufdachanlagen und maximal 19,16% für industrielle Aufdachanlagen absinken, womit sie immer noch höher wären als 2008. Diese Rendite-Werte sind nach "Modifiziertem Internen Zinsfuß" (MIRR Modified Internal Rate of Return*) berechnet. Wie genau mögliche Kreditkosten für die Investitionsausgaben bzw. entgangene Zinsen für vorhandenes Eigenkapital, die Wiederanlage der Einnahmen, Abschreibungen, Ausfallrisiko, Steuervergünstigungen und andere Faktoren in die Berechnungen eingeflossen sind, blieb allerdings bei der Vorstellung der Studie im Rahmen eines Pressefrühstücks während der Intersolar ziemlich unklar.

Angesichts der aufgezeigten Renditen, ergibt sich in der Diskussion mit Branchenvertretern natürlich die Frage, warum die Solarbranche einerseits gegen die geplante Einspeisevergütung Sturm läuft und den zu erwartenden Nachfrageeinbruch beklagt, und andererseits die immer noch sehr guten Renditeaussichten hervorhebt. An dieser Stelle wird dann gerne die erwarteten Kostenreduktionen von PV-Modulen und PV-Anlagen ins Feld geführt, die nach einer Phase der Überförderung 2009 und 2010 bei einem erwarteten Zubau von ca. 5,5 GWp in 2011 nicht mehr mit der daraus resultierenden Absenkung der Einspeisevergütung um 12% korrespondieren würden:

Außerdem analysierten die Autoren der Studie "Der deutsche Photovoltaikmarkt - Die Fünf-Gigawatt-Krise", wie sehr Modulhersteller unter Druck geraten und wie sie sich durch ihr Marketing differenzieren und damit unter Umständen unterschiedliche Preise durchsetzen können.

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*)  Beim modifizierten internen Zinsfuß werden Rückflüsse aus der Investition mit einem Zinssatz für die Wideranlage aufgezinst, der sich von der kalkulierten Grundverzinsung unterscheiden kann, während beim teils ebenfalls verwendeten reinen internen Zinsfuß (IRR) sich möglicherweise ändernde Anlagemöglichkeiten für die Investitionsrückflüsse unbeachtet bleiben.

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