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Kirchendachsanierung mit wärmendem ThermoSklent und Schiefer

(16.12.2010) Die Kirche St. Stephanus in Nachtsheim in der Eifel (siehe Google-Maps) wurde 1970 ohne nennenswerten Dämmstoffeinsatz errichtet. Kurz danach brach die erste Ölkrise aus. Vorbei waren die Zeiten, als das Öl nur sechs Pfennig pro Liter kostete. Inzwischen sind die Heizkosten enorm gestiegen und das Bauwerk war quasi unbeheizbar. Im Winter war es in der Kirche zuletzt 8° kalt.


Die Architekten Hahn Helten + Ass. Architekten aus Aachen übernahmen die vielschichtige Sanierungsaufgabe. Zum einen galt es, das Zeltdach der Kirche zu dämmen, zum anderen sollten die verfügbaren Räumlichkeiten durch einen Umbau besser nutzbar werden. Allem voran stand eine fachkundige Asbestsanierung an (Bild vom Kirchenraum).

Aufsparrendämmung als zentrale Lösung

Bei der Konstruktion der neuen warmen Gebäudehülle spielen die Aufsparren-Dämmelemente ThermoSklent und eine neue Schieferdeckung von Rathscheck Schiefer eine zentrale Rolle. 1408 m² Aufsparren-Dämmelemente wurden verbaut. Die mit Schiefer eingedeckte Fläche umfasst insgesamt 1600 m².

Bei der Neugestaltung der Räumlichkeiten wurde die Sakristei in den großen Kirchenraum integriert und der Raum, im dem einst die Sakristei war, zum Pfarrsaal umgebaut. Um dem neuen Pfarrsaal für Versammlungen mehr Raum- und Luftvolumen zu verleihen, ließen die Architekten die Stahlbetondecke aufsägen und gaben damit den Blick frei bis unter das Dachtragwerk. Dieses Tragwerk ist mit ThermoSklent-Elementen oberhalb der Sparren gedämmt und von unten unberührt. Das einfache aber ansehnlich gearbeitete Kehlbalkendach mit Vollschalung wurde lediglich weiß gestrichen und ist nun ein sichtbares Highlight des Raumes:

Das Zeltdach der Kirche

Das zeltförmige Kirchenschiff besteht aus zwölf steilen Dachflächen und ist bis zu 21,6 Meter hoch. Die Neigungen der einzelnen Dachteile betragen zwischen 37° und 77° (Bild). Das aus Brettschichtholz bestehende Dachtragwerk wurde bei der Gelegenheit statisch überprüft und verstärkt. Darüber spannt sich alle 70 cm ein waagerechtes Netz von Pfetten und eine senkrechte Vollschalung.

Vor den Arbeiten musste die alte Asbestzementdeckung fachgerecht entsorgt werden. Danach wurde die alte Vordeckung, eine V13, abgenommen und die gesamte Vollschalung gemäß den Vorgaben des Statikers nachgenagelt. Auf die so vorbereitete Vollschalung verlegten die Handwerker eine diffusionsoffene und an den Rändern verklebte Unterdeckung. Darauf folgten die Dämmelemente ThermoSklent Typ 19 von Rathscheck Schiefer. Sie sind insgesamt 129 mm dick, oberseitig mit einer nagelbaren DWD-Platte beschichtet und besitzen einen gemesserten EPS-Dämmkern. Die 2500 x 625 mm großen Elemente verfügen über ein umlaufendes Nut-Feder-System in der Deckplatte und sichern, zusammen mit der nahtverklebten Unter- und Vordeckung, ein luft- und winddichtes Dämmpaket.

Nach der Montage der Aufsparren-Dämmung wurden die Elemente mit einer diffusionsoffenen Vordeckbahn abgedeckt und an den Nähten verklebt. Die meisten Dachflächen sind mit einer Rechteck-Doppeldeckung aus 40 x 25 cm großen Schiefern gedeckt. Die Schiefer sind direkt an den dafür konzipierten Aufsparren-Dämmelementen mit nagelbaren, wasserfesten DWD-Platten befestigt.

Die neu eingedeckten Flächen des Kirchenschiffes heben sich optisch von dem noch nicht sanierten Kirchturm ab. Er fällt heute aus dem Rahmen der edel seidenmatt glänzenden Schieferflächen heraus.

Zusätzlich zur Dachdämmung wurden auch die Betonwände der Kirche mit einem WDVS gedämmt. Nach dem ersten Winter sind die Gemeindevertreter begeistert von ihrer runderneuerten Kirche. Das Ergebnis der Sanierung ist repräsentativ für Kirchenbauten aus dieser Zeit. Der Energieverbrauch wurde erheblich reduziert, die Bauphysik grundlegend verbessert und die vorhandenen Räumlichkeiten einer sinnvollen neuen Nutzung zugeführt.

Bautafel

Weitere Informationen zur Aufsparrendämmung ThermoSklent und Dachdeckung mit Schiefer können per E-Mail an Rathscheck Schiefer angefordert werden.

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