EU-Projekt „Sinfonia“ entwickelt Masterpläne für Sanierungen auf Quartiersebene
(1.2.2015) Zur Entwicklung tragfähiger Konzepte für die energetische Sanierung in Städten haben sich Institutionen aus ganz Europa in dem EU-Projekt „Sinfonia - Low Carbon Cities for Better Living“ zusammengetan. Am Beispiel von Innsbruck und Bozen werden dabei Masterpläne auf Quartiersebene erstellt und umgesetzt. Das Passivhaus Institut prüft mit einem Monitoring die Energie-Einsparungen, übernimmt bei einigen Sanierungen die Beratung und Zertifizierung und widmet sich zudem der Elektroeffizienz in Haushalten. Die Eckpunkte des Engagements in dem europäischen Projekt wurden von Vertretern des Instituts auf der Messe BAU in München vorgestellt.
Insgesamt sollen im Rahmen von „Sinfonia“ mehr als 100.000 Quadratmeter Wohnfläche auf Energie-Effizienz getrimmt werden. Als Grundlage dient dabei der EnerPHit-Standard. Neben der tiefgreifenden Sanierung von Gebäuden geht es in dem über fünf Jahre laufenden Projekt auch um die Integration einer smarten Steuerung der Energienetze auf Bezirksebene.
Die im österreichischen Innsbruck und im norditalienischen Bozen erarbeiteten Modelle für eine integrierte Stadtteilsanierung sollen später auf andere europäische Städte übertragen werden - als "Early Adopter Cities" sind am Projekt beteiligt ...
- Sevilla in Spanien,
- Paphos auf Zypern,
- La Rochelle in Frankreich,
- Borås in Schweden und
- Rosenheim in Bayern.
Grundlage des Projekts mit mehr als 25 Partnern aus acht Ländern bildet die Sanierung von Gebäuden aus den 1950er bis 1980er Jahren sowie aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt dabei stets auf einer Verzahnung von Theorie und Praxis. So wird es bei der Entwicklung von intelligenten Stadtteil-Konzepten auch um Instrumente sowie Verfahren gehen, mit denen soziale und wirtschaftliche Hindernisse überwunden werden können.
Mit „Sinfonia“ soll gezeigt werden, wie sich in europäischen Städten erhöhte Anforderungen an Energie-Effizienz mit einer hohen Lebensqualität in Einklang bringen lassen. Ziel in den Modellstädten Innsbruck und Bozen sind Primärenergie-Einsparungen von 40 bis 50 Prozent und bei der Versorgung eine Aufstockung des Anteils erneuerbarer Energien auf 20 Prozent. „Sinfonia“ wird über das 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union gefördert.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Studie: 1,5 Millionen neue Wohnungen durch Aufstockungen (20.3.2016)
- Gebäudeaufstockung mit Titanzink (9.12.2015)
- Grundlagen der Abwasserwärmenutzung - ein Leitfaden für Architekten, Ingenieure, Stadtplaner (6.11.2015)
- Ernüchternde Zwischenbilanz bei einem Passivhaus-Modellprojekt in Wiesbaden (19.10.2015)
- Typologienkatalog zu Gebäudeaufstockungen in Stahlbauweise downloadbar (2.7.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- 139 Seiten energetische Stadtraumtypen (Herausgeber u.a. Manfred Hegger) (23.11.2014)
- VDE-Studie: „Ja“ zu Smart City, „Nein“ zum vernetzten Kühlschrank (10.11.2014)
- Quartiere und Wohnungsbestände zwischen Erhalt, Aufwertung und Gentrifizierung (22.9.2014)
- BINE-Projektinfo: Energie aus häuslichem Schwarzwasser versorgt Stadtquartier dezentral (23.7.2014)
- VDE-Studie: Smart City bis spätestens 2030 (22.4.2014)
- Luftbildthermalinspektion erkennt Energieverluste im Flug (21.10.2013)
- Thermografie von Gebäuden und Quartieren aus der Luft (13.5.2013)
siehe zudem:
- Passivhaus-Magazin sowie Gebäudeleittechnik im Haustechnik-Magazin von Baulinks