ZVEI: Fünf Maßnahmen zur Beschleunigung der E-Mobilität (drehen sich um die
Ladeinfrastruktur)
(17.9.2017) Die Elektromobilität entwickelt sich nach zehn Jahren intensiver Diskussion noch immer nur zäh. Fünf Schlüssel-Maßnahmen sind aus Sicht des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) vordringlich, um der Technologie einen nachhaltigen Push zu geben:
- Notwendig sei der Aufbau einer integrierten
Ladeinfrastruktur aus Fahrzeugen, Energieversorgung sowie
Abrechnungssystemen. Fördermittel für einzelne Ladesäulen seien
Stückwerk. Die Förderung müsse stattdessen ein alltagstaugliches
Gesamtsystem im Fokus haben: öffentlich, flächendeckendend und
einheitlich. So sei ...
- bei öffentlichen Neubauten eine Ladestation verpflichtend vorzusehen,
- die Normung des Ladevorgangs zu beschleunigen, denn erst sie ermögliche das Laden an jedem Ort gleichermaßen, und es sei
- eine Infrastruktur für vereinheitlichte Bezahlsysteme
aufzubauen; proprietäre Systeme behinderten die Alltagstauglichkeit.
- In Wohngebieten seien zentrale öffentliche
Schnellladestationen mit mehreren Ladepunkten einzurichten. Eine smarte
Steuerung müsse die Ladeströme von bis zu 32 Ampere pro Fahrzeug
automatisieren.
- Auch nicht-öffentliche Ladestationen (Wallboxen) am
Wohnhaus / in der Garage und beim Arbeitgeber seien zu fördern, denn die
meisten Autos werden für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz
genutzt.
Die Ertüchtigung der Elektroinstallation in Wohngebäuden müsse in den Katalog der Fördermaßnahmen aufgenommen werden. Die meisten Wohnhäuser in Deutschland seien auf einen Ladestrom von 10 Ampere und mehr über mehrere Stunden nicht vorbereitet.
Der Einbau einer Ladestation in einem Mehrfamilienhaus dürfe nicht durch Einsprüche einzelner Bewohner verhindert werden können.
- Eine Finanzierung der Ladeinfrastruktur als
Systemtechnologie sei so lange durch die Öffentliche Hand
sicherzustellen, bis privatwirtschaftliche Geschäftsmodelle möglich
sind.
- Die Verteilnetze („letzte Meile“) sollten mit smarten Regelungen ausgestattet werden, um das Laden mehrerer Fahrzeuge in Nachbarschaften zu steuern.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
zumeist jüngere Beiträge, die auf diesen verweisen:
- VDI 2166 Blatt 2: Planungshilfe vom VDI für E-Ladestationen in Gebäuden (22.1.2020)
- Schneider Electrics ganzheitlicher Blick auf die Elektromobilität (22.1.2020)
- „E-Garage“ mit eigener „ZAPF-Säule“ für 3,7 kW und 11 kW Ladeleistung (22.1.2020)
- Zapf und Innogy in gemeinsamer Elektrogaragen-Mission (2.7.2018)
- Tesla mit erheblichen Lieferproblemen beim Solarstrom-Speicher Powerwall 2 (19.9.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- VDE-Studie zur Elektromobilität: Innovationsbremse Bezahlsysteme (17.9.2017)
- Automobilindustrie trägt 4,5% zur Bruttowertschöpfung bei (Bauletter vom 13.9.2017)
- Risiko Elektroauto (Bauletter vom 12.9.2017)
- DDIV: „Mobilitätswende scheitert an Mehrfamilienhäusern“ (12.9.2017)
- 10-Punkte-Papier vom BDEW zur Elektromobilität (12.9.2017)
- Schafft überhaupt das Verteilnetz die E-Mobilität? (Bauletter vom 3.9.2017)
- Neue Broschüre zur Elektromobilität und der Ladeinfrastruktur in Wohngebäuden (2.7.2017)
- Ladesäulenverordnung (Bauletter vom 31.3.2017)
- Plädoyer für E-Mobilität im Baugewerbe (18.6.2017)
- Garagenparkplätze ohne Ladestation für Elektrofahrzeuge sind (bald) nicht mehr zeitgemäß (29.10.2016)
siehe zudem: