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Positionspapier „Wohnen“  des Beirats der Bundesstiftung Baukultur zum Wohn-Gipfel

(21.9.2018) Im Vorfeld des Wohn-Gipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bauminister Horst Seehofer am heutigen Freitag (21. September) hat der Beirat der Bundesstiftung Baukultur ein dreiseitiges Positionspapier „Wohnen“ verfasst.

Die zwanzig Mitglieder des Beirats formulieren in dem Positionspapier „Acht Schritte auf dem Weg zu bezahlbarem Wohnen“. Im Zentrum stehen das Bauen im Bestand sowie der Vorschlag örtlicher „Bodenfonds Wohnen“.

Andrea Gebhard, Vorsitzende des Beirats, betont, dass „dem Beirat der Bundesstiftung Baukultur bewusst ist, dass die Wohnungsfrage neben dem Klimawandel die entscheidende Fragestellung für die Entwicklung in Stadt und Land ist. Nur wenn es uns gemeinsam gelingt, für alle Menschen das in der Verfassung festgeschriebene Gut des Wohnraums auch umzusetzen, kann Integration gelingen und das Auseinanderfallen unserer Gesellschaft verhindert werden.“

Starke Unterbelichtung des Themas Bauen

Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, beklagt eine „starke Unterbelichtung des Themas Bauen“ seitens der Politik: „Als Ergebnis der aktuellen Personaldebatte (Anmerkung: gemeint ist wohl die Abberufung von Baustaatssekretär Gunther Adler) wird die Geringschätzung des Themas Planen und Bauen für alle Akteure der Baukultur erkennbar.“ Denn dabei gehe es nicht nur um die drängende Frage nach mehr Wohnraum, so Nagel weiter. „Das Thema umfasst auch Fragen der Integrationskraft gebauter Lebensräume und des heimatverzehrenden Flächenverbrauchs – und damit letztlich die Frage nach der Zukunftsfähigkeit unseres Landes“.

Zentrale Punkte auf dem Weg zu bezahlbarem Wohnen sind laut Positionspapier ...

  • die (Re-)Attraktivierung ländlicher Räume,
  • Maßnahmen der Innentwicklung und
  • serielles Bauen nach baukulturellen Maßstäben.

Foto © baulinks/AO 

Vorschlag: „Bodenfonds Wohnen“

Außerdem schlagen die Autoren die Bildung örtlicher „Bodenfonds Wohnen“ vor, durch welche die Kommunen, aber auch private Investoren Synergien bilden und Spielräume eröffnen können, die eine aktive Standort- und Innenentwicklung ermöglichen.

Bund, Länder, Städte und Gemeinden sollten auf eigenen Bauflächen selbst entwickeln, planen und bauen. Nachhaltige Bauherrenstrukturen, die nicht vorrangig renditeorientiert arbeiten, sollten Förderung erhalten. Entschärfte Normen und Verordnungen könnten im aktuellen Ausnahmezustand der Wohnungsnot ebenfalls hilfreich sein. Außerdem müsse Wohnungsbau Chefsache werden und in entscheidungsbefugten Einheiten organisiert werden. Geteilte Verantwortungen sind oftmals kontraproduktiv.

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