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FMI fordert mehr Unterstützung bei Dachausbauten und Aufstockungen

(20.9.2018) Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis Ende der Legislaturperiode die Voraussetzungen für den Bau von rund 1,5 Millionen Wohnungen schaffen zu wollen. „Allein durch Dachausbauten und Aufstockungen auf bestehende Wohngebäude können über eine Million neue Wohnungen entstehen“, erinnert der Geschäftsführer des Fachverbandes Mineralwolleindustrie (FMI), Dr. Thomas Tenzler. „Wenn das gesteckte Ziel erreicht werden soll, muss die Bundesregierung auch den Gebäudebestand in den Fokus ihrer Anstrengungen rücken. Dafür ist der anstehende Wohngipfel im Bundeskanzleramt eine geeignete Plattform“, betont Dr. Thomas Tenzler.

Politik und Experten sind sich eigentlich einig: Für eine Entspannung des deutschen Wohnungsmarktes vor allem in Groß- und Universitätsstädten sowie Ballungszentren braucht es deutlich mehr Wohnungsneubauten. Auch die Mittel dazu sind bekannt: steuerliche Anreize, Planungssicherheit, mehr Fachkräfte und langfristige Planbarkeit sowie die Aktivierung von Bauland.

Aber insbesondere in Ballungsgebieten ist die mangelnde Verfügbarkeit von Bauland eines der größten Hindernisse. „Dachausbauten und Aufstockungen auf bestehende Wohngebäude können zur Lösung dieses Problems einen wichtigen Beitrag leisten. Sie haben den großen Vorteil, dass keine neuen Grundstücke ausgewiesen werden müssen und kein zusätzliches Bauland benötigt wird“, so der FMI-Geschäftsführer.

Bereits 2015 haben die TU Darmstadt und das IPS Pestel Institut in einer Studie auf das große Potenzial zur Schaffung von innerstädtischem Wohnraum durch Aufstockungen und Dachausbauten hingewiesen und ermittelt, dass ca. 580.000 Mehrfamilienhäuser für Aufstockungen oder den Ausbau des Daches geeignet sind - siehe auch Beitrag „ - siehe z.B. „Studie: 1,5 Millionen neue Wohnungen durch Aufstockungen“ vom 20.3.2016.

Um auf dieses Potenzial aufmerksam zu machen, hat der Fachverband Mineralwolleindustrie gemeinsam mit dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und dem Bundesverband der Gipsindustrie Anfang 2018 die „100 Tausend Dächer-Initiative“ ins Leben gerufen - siehe Beitrag dazu vom 4.2.2018.

In der Praxis stehen möglichen Aufstockungen aber oft Vorschriften beim Planungsrecht und zu geringe finanzielle Anreize im Weg. Der FMI fordert daher die Wohngipfel-Teilnehmer des Bundes, der Länder und Kommunen auf, eine beschleunigte Aufstockung dafür geeigneter Gebäude zu unterstützen. „Die Politik muss sich hier bewegen und schnell die Rahmenbedingungen verbessern, wenn sie dieses große Potenzial für ihre selbstgesteckten Ziele nutzen möchte“, erklärt Dr. Thomas Tenzler. Dies sind im Einzelnen:

  • flexible Regelungen für die Stellplatzversorgung,
  • mögliche Überschreitung der zulässigen Geschossflächenanzahl ohne zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen,
  • Überprüfung von abstandsflächenrechtlichen Regelungen,
  • Beibehaltung des Bestandsschutzes,
  • Einhaltung der Energieeinsparverordnung,
  • Flexible Entscheidungen über den Einbau eines Aufzuges,
  • beim Brandschutz den zweiten Rettungsweg über Rettungsgeräte der Feuerwehr,
  • Dämpfung der höheren Planungs- und Beratungskosten durch eine Förderung von 5.000 Euro pro Gebäude sowie
  • Kombination und Kumulation der KfW-Programme 153 (Bauen) und 151, 430, 431, (Sanieren) und ggf. 159, 455 (Altersgerecht Umbauen) ermöglichen

Nachschlag: Waren die Erwartungen an den Wohngipfel ohnehin schon begrenzt, bleibt für den FMI abzuwarten, inwieweit dieser durch die Ablösung des zuständigen Staatssekretärs für Bauen und Wohnen, Gunther Adler, zusätzlich negativ beeinflusst wird.

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