„Dirty Power“: PV-Anlagen erzeugen Elektrosmog! Wie kann man sich davor schützen?
(26.8.2014) Es sind wohl rund 1,4 Mio. Photovoltaikanlagen, die aktuell in Deutschland installiert sind und einen Beitrag zur Energieversorgung leisten. Doch bei der Energieerzeugung entsteht ein unliebsamer Nebeneffekt: Elektrosmog. Der Verband Baubiologie erklärt, wie sich Verbraucher davor schützen können.
Elektrosmog: Ursache und Folgen
Eine Photovoltaikanlage erzeugt bei Sonneneinstrahlung in ihren Solarzellen Gleichstrom. Dieser wird von einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt. Bei der Umwandlung entstehen elektrische und magnetische Felder sowie so genannte Oberwellen. Diese werden als „Dirty Power“ auch in die Photovoltaik-Module weitergeleitet und können bei sensiblen Menschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, die sich regelmäßig sehr nahe an einzelnen Komponenten der Anlage aufhalten. Geklagt wird in diesem Zusammenhang oftmals über ...
- Kopfschmerzen,
- Nervosität und
- Atembeschwerden.
Joachim Gertenbach vom Verband Baubiologie ist sich sicher: „Die Beschwerden können wirksam vermieden werden, wenn die Anlage vor Aufstellung sorgfältig konzipiert ist und gut installiert wird.“
Es gibt zwei Arten von Wechselrichtern:
- Wechselrichter mit Trafo erzeugen wenig Oberwellen in den Leitungen, dafür aber erhebliche Magnetfelder.
- Bei elektronischen Wechselrichtern ist es umgekehrt: kaum Wechselfelder, dafür viele Oberwellen.
Abstand ist das A und O
„In der Regel sind bei einem Sicherheitsabstand von über zwei Metern zu den Anlagenkomponenten keine höheren Messwerte im Vergleich zu den allgemein vorhandenen Feldern in einer Wohnung festzustellen“, erläutert Gertenbach und gibt weitere Tipps:
- Bei elektronischen Wechselrichtern sollten die Leitungen zu den Photovoltaik-Modulen geerdet werden. Die Oberwellen („Dirty Power“) in den Leitungen können durch den Einsatz von Filtern vermieden werden.
- Der Wechselrichter sollte weit weg von Ruhezonen, möglichst im Keller, installiert werden.
- Zur Vermeidung störender Geräusche sollten die Wechselrichter nicht auf Resonanzkörpern, z.B. dünnen Holzwänden oder Dachsparren, montiert werden.
- Auf kurze Leitungsführungen und dicht beieinander liegende Kabel achten.
- Auf Steuerungs- und Informationssysteme per Funk verzichten.
Mit diesen Ratschlägen sollte sich der Elektrosmog auf ein Minimum reduzieren lassen. Im Zweifelsfall solle man die Anlage von einem qualifizierten Baubiologen überprüfen lassen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Baubiologie, Photovoltaik im Fassaden-Magazin sowie Baubiologie und Arbeitsschutz