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Pro Clima TV: „Keine Angst vor der Sanierung zum Passivhaus“

(30.8.2015) Passivhäuser zu realisieren gilt als Königsdisziplin in der Baubranche. Schließlich wird die erforderliche Energieeffizienz nur erreicht, wenn alle Details kor­rekt geplant und ausgeführt werden. Sanierungsprojekte bringen zusätzliche Heraus­forderungen mit sich, weil es in der Regel keine Standardlösungen gibt. Daher sind viele Planer und Architekten unsicher, wenn Bestandsgebäude in den Passivhausstan­dard umgebaut werden sollen. Aber es gibt inzwischen immer mehr Hilfen für Planer und Verarbeiter. Pro Clima TV hat dazu Ingenieur Roland Matzig interviewt, der kürz­lich das erste Fachbuch mit dem Thema „Sanieren zum Passivhaus“ (erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon) verfasst hat:

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Interview (24½ Minuten) mit Roland Matzig: Erfolgreiche und kostendeckende Sanierung zum Passivhaus

Optimale Energieeinsparung und spezielle Vergütung für Architekten

Matzig beschreibt in seinem Fachbuch die zentralen Faktoren bei der Sanierung und erläutert, wo die finanziellen Vorteile für Eigenheimbesitzer und Architekten liegen: „Die Gebäudehülle wird bei der Passivhausbauweise besonders detailliert, kontrolliert und korrekt ausgeführt, um die optimale Luftdichtung zu erreichen. Wer auf diesem Niveau saniert, wird in fünf und vermutlich auch noch in zehn Jahren auf dem aktuel­len Stand der Technik sein“, betont Matzig. Mehrkosten würden sich durch die Ener­gieeinsparung zügig amortisieren. Auch Architekten sollten davon profitieren, wenn sie eine Sanierung in Passivhausbauweise anbieten, da die Arbeit nach der Honorar­ordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) als Sonderleistung gilt und somit auch zusätzlich berechnet werden kann.

„Passivhaus = hoher Wohnkomfort ohne Verzicht“

„Wenn sie wüssten, wie viel höher die Wohn- und Lebensqualität in einem Passivhaus ist, würden alle Bauherren und Eigenheimbesitzer in diesen Standard investieren - was sie schließlich auch für schöne Küchen oder Bäder tun“, ergänzt Verleger Johannes Laible. Seit er selbst in einem Passivhaus lebt, setzt er sich leidenschaftlich für diese Bauweise ein. Er gründete die Fachzeitschrift Passivhaus Kompendium (siehe 2015er-Ausgabe), sammelte Mythen und Vorurteile gegenüber der Passivbauweise und löste sie auf. Einige hat auch Matzig in seinem Buch übernommen: „Hartnäckig hält sich der Mythos, dass ein Passivhaus viel teurer sei, als eine herkömmliche Immobilie. Das stimmt so nicht. Es sind fünf bis zehn Prozent gegenüber dem gesetzlichen Mindest­standard. Gegenüber dem KfW-Effizienzhausstandard sind die Mehrkosten nur noch minimal. Diese werden sich jedoch durch die niedrigen Energiekosten spätestens nach zehn Jahren amortisiert haben“, sagen Matzig und Laible. Beide engagieren sich auch im Verein Pro Passivhaus.

Foto: MOLL bauökologische Produkte  

Auch die MOLL bauökologische Produkte GmbH mit der Marke pro clima, Hersteller und Entwickler von Produkten für die Luftdichtung innen und Winddichtung außen, unter­stützte die Passivhausbewegung schon von Beginn an. „Wir wollen mit unseren Sys­temen eine nachhaltige Bauweise mit hohem Komfort und niedrigem Energieverbrauch verwirklichen. Vor allem unsere Detaillösungen wie die Manschetten kommen hier auch gut an“, erklärt Anwendungstechniker Jens-Lüder Herms von der pro clima Forschung und Entwicklung. Die Ingenieure der Technik-Hotline beraten Planer und Verarbeiter, prüfen und berechnen bauphysikalische Konstruktionen und geben diese verbindlich frei. Herms betreut auch mit seinem Export-Team pro clima Kunden in mehr als 35 Ländern: „Toll finde ich beispielsweise, dass trotz der großen Krise in Griechenland dort gerade die erste Passivhaus-Sanierung entsteht. Hier begleiten wir das Projekt mit unserem Know-how.“

Konstruktionshilfen im Fachbuch „Sanieren zum Passivhaus“

Fachbuch „Sanieren zum Passivhaus“
  

Bereits seit 40 Jahren baut und saniert Passivhausdozent Matzig Häuser. In seinem kürzlich erschienenen Fachbuch hat er Planungshilfen und Konstruktionshilfen maßstabsgetreu auf Papier und CD hinterlegt, welche die Planer sofort für ihre ak­tuellen Projekte einsetzen können: „Ich will, dass mein Wissen kopiert wird. Wenn man sich einmal das Wissen angeeignet hat, ist es nicht mehr so kompliziert“, fasst Matzig zusammen.

In den drei pro clima TV Folgen stellt Matzig sein Fachbuch vor (erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon), diskutiert die gängigsten Mythen zum Passivhaus, spricht über realistische Kostenkalkulationen und über Argumente für Eigenheimbesit­zer und Architekten:

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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