Wohnungsbau-Offensive mit 10-Punkte-Programm
(29.11.2015) Mit einer Wohnungsbau-Offensive will Barbara Hendricks für eine Entlastung auf den Wohnungsmärkten sorgen. Bei der Vorstellung der Empfehlungen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen am 27. November sagte die Bundesbauministerin: „Die aktuelle Lage erfordert zügiges Handeln aller Beteiligten, um den Wohnungsbau anzukurbeln.“ Nach aktueller Prognose werden in den nächsten Jahren jeweils mindestens 350.000 neue Wohnungen benötigt, um Familien, Alleinerziehende, Studenten und Flüchtlingen angemessen unterbringen zu können.
Ministerin Hendricks stellte in Berlin fest: „Der Bund bringt mit der verbilligten Abgabe von Grundstücken, Förderanreizen, Vereinfachungen im Bauplanungsrecht und der Förderung von kostengünstigen ,Vario-Wohnungen‘ ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg. Gemeinsam mit den Bündnispartnern werden wir mehr bezahlbaren Wohnraum dort schaffen, wo er am dringendsten gebraucht wird: in den Groß- und Universitätsstädten sowie den stadtnahen Landkreisen.“
Aus den umfangreichen Empfehlungen des Bündnisses leitet Hendricks ein 10-Punkte-Programm ab, das Anreize für die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnungsbau setzen soll. Die notwendigen Maßnahmen müssen nun zügig auf den Weg gebracht werden. Die Wohnungsbau-Offensive im Einzelnen:
- Bauland bereitstellen und Grundstücke der öffentlichen Hand verbilligt und nach Konzeptqualität vergeben
- Wohnsiedlungen nachverdichten, Brachflächen und Baulücken schließen
- Soziale Wohnraumförderung und genossenschaftliches Wohnen stärken
- Zielgenaue steuerliche Anreize für mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen
- Übernahme einer einheitlichen Musterbauordnung in den Ländern anstreben
- Normungswesen auf den Prüfstand stellen
- Serielles Bauen für ansprechenden und günstigen Wohnraum forcieren
- Stellplatzverordnungen flexibilisieren
- Energie-Einsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz strukturell neu konzipieren
- Gemeinsam für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung für Neubauvorhaben werben
Hendricks betonte: „Wir brauchen ein verstärktes Bewusstsein für die Notwendigkeit von Neubau und die positive Wahrnehmung von Innenentwicklung und Nachverdichtung.“
Zum Abschluss des im Juli 2014 von Bundesbauministerin Hendricks initiierten Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen dankte sie allen Bündnispartnern für die intensive gemeinsame Arbeit. Trotz durchaus unterschiedlicher Auffassungen bei vielen Fragestellungen sei es den Bündnispartnern in vertrauensvoller Zusammenarbeit gelungen, sich auf konkrete Maßnahmen zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum zu verständigen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Kernempfehlungen und Maßnahmen (PDF)
- Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppen (PDF)
- Bericht der Baukostensenkungskommission (PDF)
- Bundesbauministerium
- Kosten-Nutzen-Analysen und Kostenfolgenabschätzungen bei Normierungsprozessen (10.2.2019)
- BFW: Statt über Baukostensenkung reden, Dämpfung des Anstiegs organisieren! (15.10.2018)
- Bundesbauministerium und BBSR fördern „Innenentwicklungsmanager für den Wohnungsbau“ (19.2.2017)
- „Verbändebündnis Wohnungsbau“ kritisiert schwarz-rote Regierungsarbeit heftig (23.10.2016)
- BBSR-Studie: Aufstockung und Ausbau von Dächern zur Entlastung der Wohnungsmärkte (22.8.2016)
- weitere Details...
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- Studie: „Deutschland braucht bis 2020 zwei Millionen neue Wohnungen“ (21.9.2015)
siehe zudem:
- Baupolitik, Baufinanzierung, Immobilien und Baurecht auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Baufinanzierung, Baukosten, Baubeschreibung, Bauvertrag, Baurecht bei Baubuch / Amazon.de